200 Jahre Kohle-Bergbau im Hausruck – Dokumentation der Relikte # Teil 10: Kohle Zentralsortierung in Ampflwang
Der Weg der Kohle
Der Abbau, die Aufbereitung und die Inverkehrbringung der im Hausruckviertel abgebauten Kohle meist wie folgt:
Die Kohle wurde untertags bzw. mancherorts im Tagebau abgebaut und auf Loren (Hunten) mit Stollenbahnen (Grubenbahnen, tw. auch mit Manneskraft geschoben) ins Freie transportiert
Von dort wurde die Kohle meist mit langen Feldbahnzügen zu einem Kohlebrecher transportiert, wo die Kohle zerkleinert (gebrochen) wurde. Rund um die Gemeinde Ampflwang waren 3 Brecher im Einsatz: Brecher Buchleiten, Brecher Rabelsberg und Brecher Schmitzberg, wobei die beiden erstgenannten noch als Relikte erhalten sind
Von den Brechern in Ampflwang wurde dann die zerkleinerte Kohle mittels Seilbahnen bzw. nachfolgend mittels Förderbänder zur Zentralsortierung in Ampflwang (heute Teil des Lokparks der ÖGEG) gebracht, wo sie für die Inverkehrbringung weiter aufbereitet (sortiert) wurden
Last not least wurde die sortiere Kohle dann mit der Eisenbahn von Ampflwang nach Timelkam gebracht (heute Museumsbahn der ÖGEG), von wo die Kohle dann an die Großabnehmer geliefert wurde
Die Zentralsortierungsanlage Ampflwang
Die Anlage der Wolfsegg-Traunthaler Kohlenwerks AG diente wie schon vorher angedeutet der Kohlenaufbereitung, auch Kohlenwäsche genannt. Die Anlage wurde 1925 errichtet und war bis zum Ende des kommerziellen Bergbaus durch die WTK 1995 in Betrieb. Die Zubringung von den 3 Brechern in Ampflwang zur zentralen Sortierung erfolgte wie folgt:
Brecher Buchleiten: Seilbahnbetrieb 1925-1964, Länge 680 m. 1964-1995 Förderband
Brecher Schmitzberg: Seilbahn von 1925 bis 1968, Länge 1.055 m. Danach Förderband
Brecher Rabelsberg: Seilbahn von 1959 bis 1974 Seilbahn, Länge 570 m
1988 ging die neue Kohlenwäsche in Betrieb, die aber nach nur 7 Jahren mit der Schließung der Bergbaubetriebe der WTK ihren Dienst einstellte. Die Maschinen wurden aus den Gebäuden entfernt und die Anlage fiel in einen Dornröschenschlaf. Im Rahmen der OÖ Landesausstellung “Kohle und Dampf” 2006 wurde die Zentralsortierung in das Ausstellungsgeschehen mit einbezogen und dient als geschütztes Industriedenkmal dem heutigen Eigentümer ÖGEG als Museum für Bergbau und Eisenbahngeschichte.
Nachfolgend einige Impressionen von der ehemaligen Ampflwanger Zentralsortierung für Kohle, heute Teil des Lokparks der ÖGEG.
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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF
Erstmals Online publiziert: 12. März 2024; Letzte Ergänzung / page last modified 12.3.2024