Die Schrofenbahn in Vorderlanersbach (Gemeinde Tux) – ehem. Pendelbahn im Dienste des Bergbaus

Seilbahnen im Tuxertal
Im Tuxertal, der Verlängerung des Zillertals ab Mayrhofen Richtung Südwest, hat es wie im Zillertal selbst mehrere touristisch bedeutsame Seilbahnen, nämlich
in Hintertux den Gletscherbus I-III (24-FUT), Sommerberg (8-MGD), Fernerhaus (4-MGD) und Gefrorene Wand (10-MGD)
in Lanersbach die Eggalmbahn
in Vorderlanersbach die Rastkogelbahn und die ehem. Schrofenbahn
in Finkenberg die Finkenberger Almbahn
Die Schrofenbahn diente primär dem Bergbau und zwar dem Personentransport von Tux hinauf zum Magnesitbergbau, wo sich ein Bergbaudorf mit diverser Infrastruktur entwickelt hatte (Wohnhäuser, Gasthaus, Kirche, Kino, Schule, Schwimmbad…). Zusätzlich konnten auch touristische Transporte im geringen Umfang durchgeführt werden.
Der Tuxer Magnesitbergbau
Rund 500 Höhenmeter oberhalb von Vorderlanersbach in der Gemeinde Tux wurde von 1927 bis 1976 im höchstgelegenen Magnesitabbaugebiet Europas Magnesit und in Folge ab 1955 Scheelit (zur Wolfram-Gewinnung) abgebaut. Der Abbau rund um die Schrofenalpe erfolgte vorerst nur über Tage, erst mit dem Auffahren des Barbarastollens 1948 wurde Untertagebergbau betrieben. Die Brennanlagen zur Weiterverarbeitung des Materials erfolgten vor Ort im Abbaugebiet, wo sich ein Bergbaudorf (Werkssiedlung) mit umfangreicher Infrastruktur entwickelte (Wohnhäuser, Gasthaus, Kirche, Kino, Schule, Schwimmbad, Werkstätten, Labors etc….). Bis zum 400 Mitarbeiter waren hier beschäftigt.
Nachdem bereits 1923 eine Hilfsseilbahn zur Einrichtung des Bergbaubetriebs erbaut wurde erfolgte 1939 die Errichtung einer einfachen Personenseilbahn (“Rutsche” genannt) von der Talstation im Hosergraben hinauf zur Bergbausiedlung, vor allem auch um das Personal transportieren zu können. 1961 wurde diese “Rutsche” durch eine moderne zweispurige Pendelbahn – die Schrofenbahn – ersetzt, welche ab dem 15.5.1964 eine Seilbahn mit beschränktem öffentlichen Verkehr wurde und somit auch touristische Aufgaben erledigen konnte.
Am Bergwerksgelände selbst gab es ein dichtes Netz an Feldbahnen, welche das Material lokal transportierten. Der weitere Transport erfolgte über eine ca. 8,5 km lange Materialseilbahn, welche über eine Umlenkung am “Wangl” talauswärts zur Station Bühel der Zillertalbahn erfolgte, von wo die weitere Distribution der Ware erfolgte.
Nach der Stilllegung des Bergbaubetriebs 1976 wurden sämtliche Transportanlagen, darunter auf die Schrofenbahn, außer Betrieb genommen und abgebaut. Auf einem Teil der Trasse der ehemaligen Materialseilbahn Richtung Bühel verläuft heute die Horbergbahn hinauf ins Schigebiet Zillertal 3000. Bis auf die Barbarakapelle sind auch alle Bauten der Bergwerkssiedlung verschwunden.
Die folgenden Fotos stammen aus dem Wikipedia-Artikel “Magnesitbergwerk Tux” (dort noch weitere Fotos; Fotos gemeinfrei, Autor unbekannt)






Kennzahlen Schrofenbahn
Name der Bahn: Schrofenbahn
Betreiber: stillgelegt/abgebaut, ehemals Bergwerksbahn mit eingeschränkter Personenbeförderung
Verbund: –
Bauart: Pendelbahn (24-AT)
Hersteller:
Baujahr/Eröffnung: 1961 (Hilfsseilbahn bereits ab 1921 gebaut, später Ausbau, ab 1961 Schrofenbahn; Stilllegung 1976 nach Schließung des Bergbaus im gleichen Jahr
Höhe Talstation: 1.249 m
Ort Talstation: Vorderlanersbach (Gemeinde Tux)
Höhe Bergstation: 2.110 m
Höhendifferenz: 861 m
Streckenlänge (schräge Länge): 2.361 m
Maximale Neigung: xx,xx %
Mittlere Neigung: xx,xx %
Anzahl der Stützen:
Durchmesser Förderseil:
Antrieb/Traktion: Elektrisch / elektromechanisch
Antriebsleistung (Betrieb):
Steuerung:
Antriebsstation: Bergstation
Notantrieb: Diesel, mechanisch
Betriebsmittelhersteller / Modell: / ; Klemmentyp
Anzahl Betriebsmittel: 2 Gondeln
Kapazität je Betriebsmittel: 24 Personen + 1 Begleiter
Max. Fahrgeschwindigkeit Strecke: 3,5 m/sek
Max. Förderleistung pro Stunde:
Fahrzeit in Minuten:
Besonderheiten:



Öffi Anreise
Mit den ÖBB bis Jenbach, von dort mit der Zillertalbahn bis Mayrhofen im Zillertal. Von dort den Autobus der Zillertalbahn (Linienbus, stündlich) Richtung Tux – Hintertux.
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Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum.
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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF
Erstmals Online publiziert: 15. Juni 2022; Letzte Ergänzung / page last modified: 6.3.2025