Ahornbahn Mayrhofen

Die Ahornbahn in Mayrhofen/Zillertal – Österreichs größte Pendelbahn

Die 160 Personen fassende Gondel der Ahornbahn kurz vor Einfahrt in die Talstation (19.2.2013)

Es ist schon ein imposanter Anblick, wenn die mächtige, von Österreichs Vorzeigebetrieb in Sachen Seilbahnkabinen – Carvatech – erschaffene Gondel mit einem Fassungsvermögen von 160 Personen, langsam aus der Talstation herausgleitet, um dann mächtig Fahrt aufzunehmen. Vergleichbar einem Flugzeugträger, der aus dem engen und seichten Fahrwasser der Küste hinaus in die Weiten des Atlantiks oder Pazifiks rauscht.

Die mächtige, stylische Gondel schwebt aus der Talstation (1.10.2020)

5 Tonnen schwer ohne Beladung ist eine der beiden stylisch designeten Kabinen, aber mit 12 m/sek aber auch ganz schön schnell.

Besonderheit: Die “Bahnsteige” der Gondel werden vor der Abfahrt von der Gondel weggeklappt (1.10.2020)

Knapp 7 Minuten dauert die Fahrt hinauf auf das Ahornplateau (“Filzenboden”), welches unterhalb der 2.973 hohen Ahornspitze (Zillertaler Alpen) liegt und im Sommer zum Wandern einlädt und im Winter ein kleines Schigebiet mit Abfahrt bis Mayrhofen bietet.

Im Sommer wird hier gewandert, im Winter Schi gefahren – die Ahornbahn ist dabei ein wichtiger Faktor für den Erfolg im Tourismus (1.10.2020)
Der Vorteil von 2 Tragseilen im Vergleich zur klassischen Pendelbahn mit nur einem Tragseil – die Bahn ist deutlich stabiler bei stärkerem Wind und daher auch betriebssicherer (19. Feber 2013)

Vorläufer der heutigen 2005 eröffneten Ahornbahn war ebenfalls eine Pendelbahn, eine 2-Seil-Pendelbahn, welche 1968 gebaut und eröffnet wurde. Hersteller war Waagner-Biro, Seillieferant war VA Austria Draht und die Kabinen mit einem Fassungsvermögen von 50 Personen (anfangs nur 43) kamen vom Schweizer Hersteller CWA. Die 10 m/sek schnelle Bahn konnte mit ihren beiden Kabinen maximal 730 Personen pro Stunde je Richtung transportieren.


Kennzahlen Ahornbahn:

  • Name der Bahn: Ahorn, Ahornbahn
  • Betreiber: Mayrhofner Bergbahnen AG
  • Verbund: Zillertaler Superskipass, Ski Zillertal 3000
  • Bauart: Pendelbahn, 3 S-Pendelbahn (2 Tragseile + 1 Zugseil)
  • Hersteller: Doppelmayr/Garaventa Gruppe
  • Baujahr/Eröffnung: 2006 / 9.12.2006
  • Höhe Talstation: 680 m
  • Ort Talstation: Gemeinde Mayrhofen im Zillertal
  • Höhe Bergstation: 1.978 m
  • Höhendifferenz: 1.298 m
  • Streckenlänge (schräge Länge): 3.045 m
  • Maximale Neigung: 90,39 %
  • Mittlere Neigung: 47,16%
  • Anzahl der Stützen: 2
  • Durchmesser Tragseile: 70 mm (Hersteller Fatzer AG, Gewicht je Tragseil 97,4 Tonnen)
  • Durchmesser Zugseil: 47 mm
  • Durchmesser Gegenseil: 30 mm
  • Antrieb/Traktion: elektromechanisch
  • Antriebsleistung (Betrieb): 1.260 kW
  • Steuerung: Doppelmayr
  • Antriebsstation: Bergstation
  • Notantrieb:
  •  Betriebsmittelhersteller / Modell: Carvatech
  • Anzahl Betriebsmittel: 32 Gondeln
  • Kapazität je Betriebsmittel: 160 Personen
  • Max. Fahrgeschwindigkeit Strecke: 12 m/sek
  • Max. Förderleistung pro Stunde: 1.170 Personen
  • Fahrzeit in Minuten: 6,67
  • Besonderheiten: Zeitweise mit Tischen und Stühlen sowie Bar ausgestattete Kabinen

Die Anbindung mit Öffis  erfolgt im Winter durch Schibusse. Die angedachte Verlängerung der Zillertalbahn zur Penkenbahn und Ahornbahn wurde bis dato nicht verwirklicht. Vom Bahnhof Mayrhofen der Zillertalbahn muss man durch das Ortszentrum marschieren um zu den beiden Seilbahnen zu gelangen und nimmt ca. 20 Minuten in Anspruch.

Schibus an der Haltestelle bei der Ahornbahn (19.2.2013)

Eine Befahrung der Ahornbahn und eine detaillierte Dokumentation der Gesamtanlage ist – so es die Corona-Situation zulässt – für 2021 geplant


Links:

Betreiber Mayrhofner Bergbahnen >>>

Tourismusportal Mayrhofen im Zillertal >>>

Tourismusportal Zillertal >>>

Hersteller Doppelmayr/Garaventa Gruppe >>>

Hersteller Seile – Fatzer AG >>>

Betriebsmittelhersteller Carvatech >>>

DEEF Kategorie Seilbahnen in Europa >>>


Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum.

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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF

Erstmals Online publiziert: 22. April 2021;  Letzte Ergänzung: –