Bergamo-Albino Tranvia

Die Überlandstraßenbahn (Stadtbahn, Tranvia) Bergamo – Albino

Die normalspurige, 12,5 km lange, zweigleisige und mit 750 Volt Gleichstrom betriebene Bahnstrecke verbindet die Hauptstadt der Provinz Bergamo (Lombardei), nämlich Bergamo mit 121.639 Einwohnern, mit der Kleinstadt Albino (17.805) im sogenannten Serianer Tal (Val Seriana).

Triebwagen 001 im Endbahnhof Albino am 11.11.2016 bereit zur Rückfahrt nach Bergamo FS

Die auch als Tranvia bzw. Tramvia oder Metrotranvia zu bezeichnende Vorortebahn verkehrt auf dem Trassee der von 1884 bis 1967 existierenden Ferrovia della Valle Seriana, einer nicht elektrifizierten Eisenbahnstrecke, die von Bergamo ostwärts über Albino weiter nach Ponte Selva bzw. Clusone führte und somit das Obere Seriana Tal erschloss (Länge 35 km).

Historisches Plakat zur Eröffnung der neuen Trasse 1911 (Quelle: Wikipedia.it gemeinfrei)

Gemeinsam mit der Ferrovia della Valle Brembana, die von 1906 bis 1966 das Brembana Tal nördlich von Bergamo erschloss, wurde die Ferrovia della Valle Seriana als Ferrovie delle Valli Bergamasche (dt. Eisenbahnen der Täler von Bergamo) bezeichnet.

Albino war mit Bergamo auch durch eine meterspurige Überland-Straßenbahn verbunden, die von 1912 bis 1953 verkehrte und wie die Straßenbahn in Bergamo selbst mit 600 Volt elektrifiziert war.

Hinweisschild am Ausgangsbahnhof in Bergamo

1993 fielen die Immobilien und die Trasse der beiden Bergamasker Eisenbahnen an die Provinz Bergamo, worauf Diskussionen und Planungen zur Errichtung eines Straßenbahn- bzw. Metro-Netzes starteten. Schlußendlich kristallisierte sich eine moderne Straßenbahn (Metrotranvia) als beste Lösung heraus, worauf im Jahr 2000 die Gemeinde und die Provinz Bergamo die Gesellschaft Tramvie Elettriche Bergamasche, abgek. TEB, gründeten.

Diese Gesellschaft wurde dann beauftragt, die erste Straßenbahnlinie – genannt T1 – auf dem alten Eisenbahn-Trassee bis Albino zu errichten.

Am 10. Juni 2009 wurde die Gesamtstrecke bis Albino mit insgesamt 16 Haltestellen eröffnet.

Seither bedienen 14 fünfteilige moderne Triebwägen von Ansaldo Breda vom Typ Sirio die Strecke im 15-Minuten-Takt (Normalverkehrszeit).

Pininfarina zeichnet für das Außendesign und Krizia (Modedesignerin) für das Design im Inneren der Triebwagen verantwortlich

Triebwagen 006 im Endbahnhof Albino
Das Bahnhofsgebäude stammt noch von der ehem. Eisenbahnstrecke
Graffiti-gestylte Haltestelle Pradalunga
Haltestelle Nembro Saletti
Die beiden Triebwagen 001 (links) sowie 008 am Ausgangsbahnhof Bergamo, situiert im Angelände des FS-Bahnhofs

Links: 

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Text / Fotos / Videos copyright DEEF/Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum

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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF

Erstmals Online publiziert: 24. März 2020; Letzte Ergänzung: 25.3.2020