Deutschlandticket – Chaos beim Kauf beim MVG / MVV
Eine Chronologie des Versagens – oder Buchbinder Wanninger lässt grüßen
Anfang des Jahres 2025 wollte ich mir ein Deutschlandticket kaufen, also eine Monatskarte für den Regionalverkehr für ganz Deutschland, auch wenn der Preis von monatlich 9 Euro über 49 Euro auf 58 Euro gestiegen war. Immer noch günstig, um Land und Leute der Germanen kennen zu lernen.
Da ich aber eine physische Karte haben wollte (genannt “Chipkarte”) und nicht nur via Handy App mein Ticket vorweisen wollte und bspw. die DB keine Chipkarte für das D-Ticket ausgibt, entschied ich mich dazu, die Chipkarte beim MVG / MVV zu bestellen, kennt man doch als oftmaliger Münchenreisender diese Organisation. Doch es sollte leider ein volles Fiasko werden!

Alle Angaben sind natürlich im Detail protokolliert und nachzuvollziehen, an dieser Stelle sei nur eine kurze Auflistung des Scheiterns der MVG dargelegt:
Die Bestellung lief unkompliziert, die Bankdaten wurden hinterlegt und das Ticket ab ca. 2 Wochen angekündigt
Das Ticket kam auch innert 2 Wochen, genau zum gewünschten Startzeitraum am 1. Feber 2025
Bei meine Jungfernfahrt mit der BRB nach / von Berchtesgaden wurde ich kontrolliert allerdings genügte das Vorzeigen der nach außen anonym erstellten Plastikkarte der MVG. Ich fragte dann die Schaffnerin, mich interessiere, was da eigentlich draufsteht. Sie scannte dann die Chipkarte und meinte dann ganz erstaunt, die Karte sei eigentlich ungültig. Denn dort war zu lesen, die Karte sei gültig von 1.2.2025 0 Uhr bis 1.2.2025 3 Uhr. Also nur ganze 3 Stunden.
Daraufhin kontaktierte ich sofort die MVG, was anfangs nur schriftlich gelang, denn die angegebene Hotline war nur innerhalt von Deutschland möglich, aus Salzburg ging das nicht. Nachdem die schriftliche Antwort auf sich warten ließ, konnte ich durch Vermittlung der MVG-Zentrale mit der Hotline verbunden werden. Fazit: Man habe (tausende??) Chipkarte mit Beginn 1.2. 2025 falsch programmiert und mir schon eine neue zugeschickt. OK, aber man fragt sich schon, warum die MVG, die meine Kontaktdaten hatte, mich nicht vorher von sich aus auf dieses Missgeschick hingewiesen hat. Aber ok, die neue Karte war wenigstens schon unterwegs. Nach Auskunft der telefonischen Hotline, denn Tage später kam ein E-Mail von der MVG, dass die Karte erst produziert werden muss und das sicher 2 Wochen dauern wir.
Unterschiedliche Aussagen der telefonischen Hotline und den Antworten via E-Mail, das sollte sich durch die ganze “Causa” durchziehen.
Nachdem auch nach weiteren 2 Wochen keine Karte kam und ich meine Urlaubspläne in D schon gestrichen und eine geplante Kongressteilnahme abgesagt hatte, neuer Anlauf und Frage per E-Mail an die MVG. Antwort, die Karte sei wohl verloren gegangen, man werde eine neue produzieren, das dauere allerdings mindestens 2 Wochen.
Als nach weiteren 2 Wochen immer noch keine Karte da war, schrieb ich per E-Mail an 2 unterschiedliche Empfänger bei den MVG, man solle vielleicht die Karte eingeschrieben schicken wenn es so nicht funktioniert. Na, da waren dann beide Stellen bei der MVG schnell, ich bekam innert eines Tages Antwort, nämlich, man nehme zur Kenntnis, dass ich meine Bestellung des D-Tickets stornieren möchte und man storniere nun die ganze Bestellung ab 1.2.2025! Also sowas ist mir noch nie bei einem Unternehmen passiert!
Ich rief daraufhin telefonisch bei der MVG an, die sachlich und nett wirkende Dame meinte, sowas hat sie auch noch nie erlebt und könne sich das Ganze nicht vorstellen. Vielleicht, so meinte sie, hat man zu geringe Deutschkenntnisse im Callcenter und hat mir missverstanden, sie bedauere das Ganze.
Just 1 Tag nach Bekanntgabe der rückwirkenden Stornierung (2 Monate) wurde von meinem Konto 2×58.- Euro abgebucht! Zum Glück auch nach kurzer Zeit wieder rückgebucht. Aber das ist noch nicht das Ende des ganzen Kasperltheaters! Denn 2 Wochen nach der Stornierung seitens der MVG kam per Post die lange Zeit so sehnlich gewünschte Chiparte, die nun wohl wertlos war.
Fazit
So ein Chaos sollte bei einem seriösen Unternehmen nicht vorkommen (dürfen)! Die dann nie verwendete Chipkarte der MVG hat in meiner Sammlung eisenbahnaffiner Relikte einen besonderen Platz eingenommen und wird mich mahnend daran erinnern, nie wieder bei der MVG eine Bestellung durchzuführen. Denn soviel Chaos auf einmal das reicht für ein ganzes Leben! Buchbinder Wanninger lässt grüßen!
Nota bene
Ich habe das D-Ticket dann bei der KVB (Kölner Verkehrs-Betriebe AG) bestellt, die (auch richtig produzierte) Chipkarte war nach 4 Tagen in meinem Postkasten und Alles funktioniert seither bei der KVB wie es sollte 🙂
Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum
Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info >
redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org
Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF
Erstmals Online publiziert: / page first published 6. Juli 2025; Letzte Ergänzung / page last modified 6.7.2025