Von Linz nach Budweis #Teil 2 – die Budweiser Bahn von Summerau nach Budweis

Ein Reader in 2 Teilen
Teil 1: Von Linz bis Summerau
Teil 2: Von Summerau bis Budweis
Vorbemerkungen
Im Teil 1 des Readers wurde bereits darauf verwiesen, daß in diesem Kontext auch der Begriff Budweiser Bahn von Relevanz ist bzw. war. Der erste (südliche) Abschnitt dieser Budweiser Bahn verlief von St. Valentin über Mauthausen weiter nach Gaisbach-Wartberg. Der Abschnitt bis Mauhausen und weiter in die Wachau wird heute als Donauuferbahn bezeichnet und bis St. Nikola Struden mit Dieseltriebwägen befahren.

Der Abschnitt Mauthausen bis Gaisbach-Wartberg wurde 1956 eingestellt und in der Folge komplett abgebaut.
Die ehem. Stationen der abgebauten Strecke von Mauthausen nach Gaisbach-Wartberg:
Mauthausen, Bahnhof, km 7,280 (von St. Valentin); 251 m (Abzweigung nach Krems, Donauuferbahn)
Ried-Zirking, Haltestelle, km 10,5; 291 m
Hartl-Altaist, Haltestelle, km 15,5; 363 m
Gaisbach-Wartberg, Bahnhof, km 20,191; 371 m (> Summerauerbahn Linz bzw. Summerau-Budweis-Prag)
Von dort bis Summerau wird die ehemals Budweiser Bahn genannte Bahnstrecke heute Summerauer Bahn genannt. Von dort weiterführend in die Südböhmische Metropole Budweis bietet sich pragmatisch gesehen der Begriff Budweiser Bahn an.
Diktion alt: Linz/St. Valentin – Summerau – Budweis = Budweiser Bahn
Diktion neu: Linz – Summerau = Summerauer Bahn, Summerau – Budweis = Budweiser Bahn (Budweis – Summerau: 63 km, eingleisig)
Errichter und Betreiber der Budweiser Bahn / Summerauer Bahn war ursprünglich die KEB (Kaiserin-Elisabeth-Bahn), die über den Ast St. Valentin – Mauthausen – Gaisbach-Wartberg Anschluß in St. Valentin an die Kronprinz-Rudolf-Bahn (KRB) Richtung Süden (-Triest) anstrebte und die Konzession dazu unter der Auflage erhielt, auch Linz mit einem Seitenast anzubinden.

Eröffnungsdaten:
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- 1. Dezember 1871: Summerau–Budweis (nur Güterverkehr)
- 6. November 1872: Freistadt–Summerau (Gesamtverkehr) und St. Valentin–Freistadt (nur Güterverkehr)
- 2. Dezember 1872: St. Valentin–Freistadt (Gesamtverkehr)
- 20. Dezember 1873: Linz Abzweigung Wärterhaus 850–Gaisbach-Wartberg
- 17. Mai 1914: Linz Hbf–Linz Abzweigung Wärterhaus 850
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Die Budweiser Bahn wird von der tschechischen Staatsbahn CD (Ceske Drahy) betrieben. Schaffner bzw. Lokführer kommen im Grenzbahnhof Summerau an Bord. Gut kann ich mich noch an die Fahrten anfangs der 1990er Jahre erinnern, als man in Summerau aus dem österreichischen Zug aussteigen mußte und dann 1 Waggon von einer tschechischen Diesellok in den Bahnhof geschoben wurde und dieser dann in Oberhaid (Horni Dvoriste) an einen dort wartenden Zug angekoppelt wurde. Diese Zeiten sind vorbei, die Züge verkehren mit Wagenmaterial der CD (Fernverkehrswagen) oder der ÖBB (City Shuttle Wendezuggarnituren) durchgehend.
Die Elektrifizierung auf tschechischem Gebiet erfolgte deutlich später als in Österreich, wo bereits ab 1975 unter Fahrdraht gefahren werden konnte.
Elektrifizierung auf tschechischer Seite:
Velešín–České Budějovice: 1. November 2000
Kaplice–Velešín: 1. Februar 2001
Summerau–Kaplice: 10. Juni 2001

Neben den durchgehenden internationalen Zügen Linz bis Budweis oder Prag werden noch ein paar Kurse im Regionalverkehr von Budweis bis Horni Dvoriste (Oberhaid) bzw. Summerau angeboten. In Summe ein cca. 2-Stundentakt. Ein Kurs am Nachmittag verkehrt von Budweis über Rybnik (Zartlesdorf) nach Vyssi Brod (Hohenfurth). Stand 2015
Die Stationen der Budweiser Bahn
Summerau, Bahnhof, km 55,905; 663 m.ü.d.M.
———- Staatsgrenze Österreich – Tschechien bei km 61,095 ———
Horní Dvořiště (vormals Oberhaid-Böhm. Hörschlag), Bahnhof, km 62,462; 675 m
Bludov v Čechách (früher Hohenfurt-Rosenberg), ehem. Haltestelle, km 64,3
Rybník (früher Zartlesdorf), Bahnhof, km 69,781; 675 m (Abzweigung Lokalbahn nach Lippen/Lipno)
Pšenice (früher Suchenthal-Pschenitz), Haltestelle, km 73,927; 670 m
Bujanov (früher Angern-Rosenthal), Haltestelle, km 76,8; 665 m
Omlenice (früher Umlowitz), Bahnhof, km 79,877; 645 m
Kaplice (früher Kaplitz), Bahnhof, km 86,504; 605 m
Výheň, Haltestelle, km 88,530; 590 m
Velešín (früher Welleschin), Bahnhof, km 93,731; 555 m
Holkov (früher Holkau-Rimau), Haltestelle, km 98,835; 530 m
Chlumec u Českých Budějovic, Haltestelle, km 102,070; 505 m
Kamenný Újezd u Českých Budějovic (früher Steinkirchen), Bahnhof, km 105,579; 475 m
Kamenný Újezd u Českých Budějovic zastávka (früher Steinkirchen-Bergwerk), Haltestelle, km 108,750, 450 m
Včelná (früher Porič), Bahnhof, km 111,609; 430 m
České Budějovice jižní zastávka, Haltestelle, km 116,929; 395 m
Budweis (heute tschechisch České Budějovice), Bahnhof, km 119,750; 395 m (Anschlüsse nach Veselí nad Lužnicí (deutsch Wesseli an der Lainsitz, früher auch Frohenbruck) – Prag; Pilsen; Gmünd (České Velenice); Černý Kříž (Schwarzes Kreuz)
Die Reise in Bildern
























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DEEF-Doku „Von Linz nach Budweis“ Teil 1 Die Summerauer Bahn >>>
DEEF-Doku Lokalbahn Zartlesdorf (Rybnik) – Lippen (Lipno) >>>
Betreiber ÖBB Infra AG >>>
Betreiber CD >>>
Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum
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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF
Erstmals Online publiziert: / page first published 2. September 2015; Seiten-Relaunch 27.7.2025; Letzte Ergänzung / page last modified 27.7.2025