Die Goldbergbahn in Sportgastein (Nassfeld)

Allgemeines, Geschichte
Ein prächtiger aber auch aus meiner Sicht mystischer Platz ist dieses Sportgastein, auch Nassfeld genannt, von dem aus sich die Goldbergbahn in 2 Sektionen hinaufschwingt Richtung Ostsüdost zum Kreuzkogel in der Ankogelgruppe der Hohen Tauern. Neben der herrlichen Kulisse der Hohen Tauern, die man am bequemsten von einem der Liegestühle des Valeriehauses (Alpenvereinshütte, Wirtshaus) aus genießt, ist das Nassfeld geprägt vom ehemaligen Bergbau, wo vor allem nach Gold gesucht und auch abgebaut wurde. Zeugnisse dieser vergangenen Zeit sind die noch bestehenden Knappenhäuser, das alte E-Werk (jetzt Museum), der leider versperrte Imhofstollen hinüber ins Raurisertal sowie einige Stollen und Mundlöcher, u.a. oben am Bockhartsee.

Leider oder aber auch zum Glück – je nach Betrachtungsweise – ist aus den Plänen der Erschließung des Schareck von Sportgastein aus mit einer Anbindung des Mölltaler Gletschers und Verbindung ins Raurisertal Mitte der 1970er Jahre nichts geworden. Als Relikt der damaligen Zeit kann man noch das Fundament einer Seilbahnstütze in den Felsen des Schareck sehen, wo eine Pendelbahn bzw. als Alternative eine Tunnelbahn geplant war. Und Sportgastein als mondänes Hoteldorf nach französischen Vorbildern wurde auch nicht Wirklichkeit, ausser der Talstation der Goldbergbahn, einem großen Parktplatz, dem Valeriehaus sowie Relikten des Goldbergbaus gibt es keine moderne Infrastruktur. Sieht man von der 1972 teilweise im Felsen errichteten Mautstraße von Böckstein nach Sportgastein ab (Gasteiner Alpenstraße), die eine ganzjährige witterungsunabhängige Verbindung garantiert.

Die Straße als Nukleus der Aufstiegshilfen in Sportgastein – im gleichen Jahr wie die Gasteiner Alpenstraße fertig wurde ging der Kreuzkogel-Schlepplift (2-SL errichtet von Doppelmayr) in Betrieb, wobei dieser Lift 1993 umgebaut und später aufgrund des Vorhandenseins der neuen Umlaufbahn verkürzt wurde. Der ebenfalls 1972 errichtete Schidecklift, ein 2er-Sessellift (2-CLF/B) ebenfalls von Doppelmayr errichtet, wurde nach Errichtung der Goldbergbahn 1993 abgetragen.


Kennzahlen Goldbergbahn (Sektion 1)
Name der Bahn: Goldberg I
Betreiber: Gasteiner Bergbahnen AG
Verbund: Ski Gastein: Skigebiet Schlossalm – Angertal – Stubnerkogel / Ski Amadé
Bauart: Einseilumlaufbahn (8-MGD)
Hersteller: Doppelmayr
Baujahr/Eröffnung: 1993 /
Höhe Talstation: 1.584 m
Ort Talstation: Sportgastein (Gemeinde Bad Gastein)
Höhe Bergstation (=Mittelstation): 1.917 m
Höhendifferenz: 333 m
Streckenlänge (schräge Länge): 780 m
Maximale Neigung: 76,10 %
Mittlere Neigung: 47,10%
Anzahl der Stützen: 5
Durchmesser Förderseil: 50 mm (Hersteller Teufelberger)
Antrieb/Traktion: Elektrisch
Antriebsleistung (Betrieb): 500 kW
Steuerung: STG
Antriebsstation: Talstation
Notantrieb:
Betriebsmittelhersteller / Modell: CWA / OMEGA 8s; Klemmentyp
Anzahl Betriebsmittel: 33 Gondeln
Kapazität je Betriebsmittel: 8 Personen
Max. Fahrgeschwindigkeit Strecke: 5,0 m/sek
Max. Förderleistung pro Stunde: 2.350 Personen
Fahrzeit in Minuten: 2,8 Minuten
Besonderheiten:









Links
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Verbund Ski Amadé >>>
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Hersteller der Bahn Doppelmayr Garaventa Wolfurt (A) >>>
Hersteller Kabinen CWA Olten (CH) >>>
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Valeriehaus Sportgastein >>>
Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum.
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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF
Erstmals Online publiziert: 21. April 2022; Letzte Ergänzung: –