DONs Menükarte Sommer, rechts unten das Logo „Karte zücken, Preise drücken“
Der Caterer DONs bewirtschaftet die Züge der ÖBB, entweder im Speisewagen, am Platz oder durch eine rollende Minibar. Grundsätzlich kann das Angebot und die Qualität von DONs im Vergleich zur Bewirtung in ausländischen Zügen als gut bezeichnet werden. Auch wenn Quartal für Quartal die Preise, die einst eher stabil waren, regelmäßig in die Höhe klettern. Aber davon soll hier nicht die Rede sein.
Aktuell verwundern und verärgern 2 Praktiken die Fahrgäste:
Erster Kritikpunkt Bezahlung Bar/Kreditkarte: Zahlt man mit der Kreditkarte, so ist es billiger als mit Cash. Motto von DONs: „Karte zücken, Preise drücken“. Ist DONs nun unter die Globalisten gegangen, die das Bargeld abschaffen möchten?? Oder will man Barzahler diskriminieren? Oder was ist sonst der Grund? Jedenfalls habe ich schon von mehreren Stewards von DONs gehört, dass sie sich nun mit weniger Trinkgeld begnügen müssen, denn das sonst so gängige „Aufrunden“ entfällt nun. Preisbeispiele aus der Sommerkarte 2025: Sommerliches Dill-Rahmgemüse 11,40.- Euro bar, mit Karte 10,80.- Euro. Gösser Märzen 4,80.- Euro bar, mit Karte 4,60.- Euro. Für noch mehr Fahrgäste vielleicht ein Grund, hinkünftig sich Jause und Getränke selbst mitzunehmen?!?
Apropos Gösser Bier, hier wären wir schon beim 2. Kritikpunkt, der (selbst erlebt) zahlreiche Kunden im Zug verärgert, nämlich:
Zweiter Kritikpunkt unüblich erhöhtes Flaschenpfand: Kauft man sich eine Flasche Gösser Bier beim Steward mit Minibar, so werden automatisch 50 Cent Flaschenpfand in Rechnung gestellt. Das gesetzlich festgelegte Flaschenpfand für 0,5 Liter Bierflasche beträgt seit dieser wirtschafts- und konsumenterunfreundlichen Maßnahme der Frau Gewessler statt vorher 9 Cent nunmehr 20 Cent. Das Pfand für gewisse Mehrweg-Flaschen beträgt 25 Cent. Für Pet-Mineralwasserflaschen beträgt das Pfand ebenfalls nur 25 Cent.
Warum also bei DONs das Doppelte, nämlich 50 Cent? Auf schriftliche Anfrage teilte DONs uns mit, dass man der Einfachheit halber einen Durchschnittswert hernehme und daher 50 Cent verlange. Eigenartig, das arithmetische Mittel von 20 Cent und 25 Cent beträgt somit 50 Cent?? Welche Rechenmeister hat man dort bei DONs?
Jedenfalls eigenartige Praktiken und noch dazu eine sehr eigenartige Anfragebeantwortung. Vielleicht liebe Leserschaft, habt Ihr ja eine eigene Hypothese, warum man als Kunde im ÖBB-Zug solche Praktiken erleben muss??
Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum
Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info >
Deutsche Bahn nervt Fahrgäste und Wirtschaft mit laufenden Streckensperren – Überblick 2026-2028
Betriebsbesichtigung bei Plasser & Theurer nach dem Meeting. V.l.: LR Steinkellner, IV-Vize Koren, ÖBB CEO Matthä, Hausherr Max-Theurer (Foto Archiv DEEF / Dr. Michael Populorum)
Allgemeines
Wie bereits in einem Beitrag vor Kurzem angedeutet sollen an dieser Stelle Statements von einem Meeting am 21. 3. 2025 in Linz bei Plasser & Theurer zum Thema „Heimische Wirtschaft auf Schiene – Herausforderungen und Chancen durch deutsche Bahnmodernisierung“ publiziert werden. Und es sollen die größten Herausforderungen durch Streckensperren der DB in den Jahren 2026 bis 2028 aufgezeigt werden.
Vorbemerkungen
Unter dem Titel „Heimische Wirtschaft auf Schiene – Herausforderungen und Chancen durch deutsche Bahnmodernisierung“ fand am 21. März 2025 bei der Firma Plasser & Theurer ein hochkarätig besetztes Meeting statt, das vor allem auf die Einschränkungen im Personen- wie Güterverkehr in den Jahren 2025-2008 bedingt durch Baustellensperren der Deutschen Bahn in Bayern fokussierte.
Der Freistaat Bayern bzw. die BEG (Bayerische Eisenbahn-Gesellschaft) sehen diese neuerlichen wochenlangen bzw. monatelangen Komplettsperren durchaus kritisch, hat ja die DB Infra Go in den letzten Jahren ohnehin schon laufend Ärger bei Fahrgästen und der Wirtschaft durch laufende Sperren hervorgerufen und es nicht einzusehen sei, dass man nun nochmals durch monatelange Streckensperren massive Probleme verursache.
Im Gegensatz dazu sah das der ÖBB CEO Matthä durchaus positiver, indem der meinte, nun werde in Deutschland endlich Geld in die Hand genommen, um durch einen längst notwendigen Infrastrukturausbau den Verkehr auf der Schiene attraktiver zu machen (siehe Details nachfolgend)
Statement ÖBB-CEO Andreas Matthä
„In den kommenden Jahren wird unser Nachbarland viel Geld für die Schiene in die Hand nehmen. Das ist gut. Aber wir werden diese Investitionen direkt als Baustellen spüren. Und das hat Auswirkungen auf den Güter- und Personenverkehr in Österreich. Die große Herausforderung werden wir gemeinsam schultern und stemmen. Wir setzen uns jetzt mit voller Kraft ein, um die Versorgungssicherheit der heimischen Industrie und das Angebot in Österreich weiterhin sicherzustellen.“
Statement Landesrat Günther Steinkellner, OÖ
„Als Land Oberösterreich setzen wir alles daran, gemeinsam mit der Industrie und den ÖBB Versorgungssicherheit und Mobilität bestmöglich abzusichern. Eine verlässliche Schieneninfrastruktur ist das Rückgrat unseres Wirtschafts- und Lebensraums – gerade für ein stark exportorientiertes und industriell geprägtes Bundesland wie Oberösterreich. Mit Projekten wie der Linzer Stadtbahn denken wir voraus und investieren gezielt in eine zukunftsfähige, leistungsstarke Mobilität für kommende Generationen.“
ÖBB CEO Matthä und der oberösterreichische Landesrat Steinkellner bei der PK zum Thema Streckensperren März 2025 (Foto Archiv Dr. Michael Populorum / DE
Statement Vize-Generalsekretär der IV Peter Koren
„Österreichs Industrie befindet sich im dritten Jahr der Rezession und verzeichnet die größten Produktionseinbußen seit 25 Jahren, auch die für uns so wichtigen Exporte sanken 2024 um knapp 5%. Vor diesem Hintergrund ist die Generalsanierung der Hochleistungskorridore im deutschen Bahnnetz für den Industriestandort Österreich eine weitere Zäsur. Umso dringender ist es daher nun in enger Kooperation von Industrie, Politik und Infrastruktur die Auswirkungen der Sperren und Baustellen bestmöglich abzufedern und durch rechtzeitige und umfassende Information Planungssicherheit für unsere Betriebe zu gewährleisten. Eine leistungsfähige Logistik ist das Rückgrat der Industrie, sichert Arbeitsplätze und stärkt Österreich als europäischen Logistik-Hub. Die positiven Ansätze im Regierungsprogramm zur Stärkung des Logistikstandortes sowie zur raschen Umsetzung der Infrastrukturbauvorhaben und beschleunigten Genehmigungsverfahren gilt es nun rasch zu konkretisieren und umzusetzen.“
Vize-Generalsekretär Peter Koren, Industriellenvereinigung
Die Herausforderungen 2026-2028
Nachdem die Streckensperren der DB im August 2025 nur ca. 2 Wochen dauern und nur die Relationen Salzburg – München bzw. Salzburg – Kufstein betreffen, werden 2026 bis 2028 die Komplettsperren räumlich wie zeitlich ausgedehnt.
Auswirkungen auf die ÖBB 2026 (besonders durch Sperre Nürnberg – Regensburg – Passau)
Güterverkehr 2026:
Rund 80 Güterzüge werden über Salzburg umgeleitet
Entlastungsmaßnahmen Güterverkehr zwischen Wels und Salzburg durch ganzjährige innerösterreichische Umleitung
Eingeschränkte Trassenkapazität auf den Umleitungsstrecken (Ennstal, Pyhrn, Schoberpass, Giselabahn…
Für rund 80% der bestehenden Kapazitäten im Güterverkehr kann eine Umleitung durch ergänzende Maßnahmen im Fahrplan bereitgestellt werden
Eingeschränktes Angebot von und nach Deutschland über Passau mit Fahrzeitverlängerung, Umleitung von rund 50 Güterzügen pro Tag via München und Salzburg
3 ICE-Zugpaare pro Tag werden zwischen Regensburg und Nürnberg über Ingolstadt umgeleitet (Fahrzeit +60 Minuten)
Zusätzliches ICE-Zugpaar von Wien über Passau nach München geplant
Ausfall aller weiteren Züge der ICE-Linie zwischen Wien und Nürnberg
Umleitung NJ Wien-Hamburg/Amsterdam und Nacht-IC Wien-Berlin
Personenverkehr Juni-Dezember 2026 (Ampelphase ROT – große Einschränkungen für Fahrgäste)
Sperre Passau-Obertraubling (bei Regensburg), daher
Umleitung von rund 80 Güterzügen über Salzburg und Schaffung von Umleitungskapazitäten
Ausfall der ICE-Linie Wien – Regensburg (Nürnberg)
Es fahren keine Züge über Passau nach Deutschland, alternative Reiseroute über München
Fahrzeitverlängerung über das Deutsche Eck von/nach München um ca. 15 Minuten
Fahrzeitverlängerung über das Deutsche Eck von/nach Vorarlberg um ca. 30 Minuten
Zusätzliche Verbindungen von Wien nach München über Salzburg (2 ICE-Paare) und über Wels-Simbach (3 EC-Paare) geplant
Fahrplanänderungen und Zugausfälle im Nahverkehr im Bundesland Salzburg (Freilassing-Sbg. Hbf.-Straßwalchen)
Fahrplanänderungen und Zugausfälle im Nahverkehr Linz Hbf.-Attnang-Puchheim
Umleitung NJ Wien/Amsterdam und Nacht-IC Wien-Berlin
Auswirkungen auf die ÖBB 2027 (besonders durch Sperre Salzburg – Rosenheim – München)
Güterverkehr 2027:
Umleitung des Güterverkehrs von/nach Triest und Koper über die Pyhrn-Strecke und die alte Südstrecke (Neumarkter Sattel)
Innerdeutsche Umleitung des Güterverkehrs auf der Brennerachse
Fahrplanänderungen und Zugausfälle zwischen Linz und Selzthal sowie zwischen St. Valentin und Steyr für Trassen des Güterverkehrs
Eingeschränkte Trassenkapazität auf den Umleitungsstrecken (Ennstal, Pyhrn, Schoberpass, Giselabahn…)
Erhebliche Laufwegverlängerungen im Güterverkehr
Zeitliche Parallelität mit Sperre ÖBB-Tauernstrecke und Einschränkungen auf der A13 (Luegbrücke)
Personenverkehr (primär durch Totalsperre Freilassing-Rosenheim – Ampelphase ROT Feber-Juli 2027)
Gesamtsperre Deutsches Eck
FV von/nach D über Passau ohne Einschränkungen
RJX-Linie Wien-München Umleitung über Passau (Fahrzeit +30-45 Minuten)
Züge Wien- Zürich/Bregenz Umleitung über Bischofshofen (Fahrzeit +90 Minuten)
Eventuell Umleitung Salzburg-München
Fahrplanänderungen und Ausfälle im Nahverkehr Linz-Selzthal sowie St. Valentin-Steyr. Fahrplanänderungen Salzburg-Bischofshofen-Wörgl
Zeitlich parallel Tauernsperre der ÖBB und Einschränkungen auf A13 (Lueg-Brücke)
Auswirkungen auf die ÖBB 2028
Güterverkehr (wie 2027):
Umleitung des Güterverkehrs von/nach Triest und Koper über die Pyhrn-Strecke und die alte Südstrecke (Neumarkter Sattel)
Innerdeutsche Umleitung des Güterverkehrs auf der Brennerachse
Fahrplanänderungen und Zugausfälle zwischen Linz und Selzthal sowie zwischen St. Valentin und Steyr für Trassen des Güterverkehrs
Eingeschränkte Trassenkapazität auf den Umleitungsstrecken (Ennstal, Pyhrn, Schoberpass, Giselabahn…)
Erhebliche Laufwegverlängerungen im Güterverkehr
Zeitliche Parallelität mit Sperre ÖBB-Tauernstrecke und Einschränkungen auf der A13 (Luegbrücke)
Personenverkehr (primär durch Totalsperre Rosenheim – München Ampelphase GELB 1. Halbjahr 2028)
Ggf. Umleitung RJX Wien-München über Passau (Fahrzeit +30-45 Minuten
Ggf. Umleitung RJ-Linie München-Innsbruck-Italien
Ggf. Umleitung oder Teilausfall Villach-Salzburg-München
Deutsches Eck für Züge Salzburg-Innsbruck (-Feldkirch…) befahrbar
Detto FV von/nach D über Passau ohne Einschränkungen
Quellen: ÖBB Handout
Über das zur PK einladende Unternehmen Plasser & Theurer
„Wir glauben an das System Bahn“, ein Credo von Johannes Max-Theurer, dem Geschäftsführer von Plasser & Theurer. Das Unternehmen wurde 1953 gegründet und ist Weltmarktführer für Gleisbaumaschinen. Der Hauptsitz ist in Wien, das Stammwerk in Linz. Plasser & Theurer beschäftigt weltweit ca. 6.000 Mitarbeiter, in Österreich sind es ca. 2.200.
Gleisbaumaschinen für Kunden aus aller Herren Länder bei Plasser & Theurer, LinzHausherr Max-Theurer rechts, flaniert von den 3 Vortragenden (Foto Archiv Dr. Michael Populorum)
Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum
Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info >
Streckensperren der Deutschen Bahn schaden der Wirtschaft und den Fahrgästen
ÖBB CEO Matthä und der oberösterreichische Landesrat Steinkellner bei der PK zum Thema Streckensperren März 2025 (Foto Archiv Dr. Michael Populorum / DEEF)
Phase 1 im Jahr 2025
Unter dem Titel „Heimische Wirtschaft auf Schiene – Herausforderungen und Chancen durch deutsche Bahnmodernisierung“ fand am 21. März 2025 bei der Firma Plasser & Theurer ein hochkarätig besetztes Meeting statt, das vor allem auf die Einschränkungen im Personen- wie Güterverkehr in den Jahren 2025-2008 bedingt durch Baustellensperren der Deutschen Bahn in Bayern fokussierte.
Der Freistaat Bayern bzw. die BEG (Bayerische Eisenbahn-Gesellschaft) sehen diese neuerlichen wochenlangen bzw. monatelangen Komplettsperren durchaus kritisch, hat ja die DB Infra Go in den letzten Jahren ohnehin schon laufend Ärger bei Fahrgästen und der Wirtschaft durch laufende Sperren hervorgerufen und es nicht einzusehen sei, dass man nun nochmals durch monatelange Streckensperren massive Probleme verursache.
Im Gegensatz dazu sah das der ÖBB CEO Matthä durchaus positiver, indem der meinte, nun werde in Deutschland endlich Geld in die Hand genommen, um durch einen längst notwendigen Infrastrukturausbau den Verkehr auf der Schiene attraktiver zu machen.
Einen ersten Vorgeschmack auf die langen Streckensperren in den Jahren 2026 bis 2028 bekommen die Fahrgäste bereits im August 2025 zu spüren. Hier kommt es zu folgenden Behinderungen:
Phase 1 1.-11.8. 2025
Entfall Fernverkehr Salzburg Hbf – Wörgl Hbf
Einige RJX werden über die Giselabahn umgeleitet, sonst SEV
Alle Fernverkehrszüge zwischen München und Wien werden über Passau umgeleitet
Teilausfall zwischen München und Klagenfurt/Graz – Ausfall aller Züge zwischen Salzburg und München, Umleitung ICE 114/115 über Wörgl und Kufstein
SEV zwischen Salzburg und Kufstein/Wörgl/Jenbach/Innsbruck
Der RE 5 der BRB wird im SEV geführt, Alternative die Strecke über Mühldorf.
ÖBB Holding Chef Andreas Matthä erläutert die kritischen Phasen der Streckensperren 2025-2028 der DB
Phase 2 11.8.-19.8.2025
Entfall FV zwischen Salzburg und Wörgl, Entfall FV Innsbruck-Brenner (zusätzlich Bauarbeiten der italienischen Bahn)
Ähnliche Alternativen wie in Phase 1, einige RJ im Brennerverkehr werden über Salzburg und die Tauernbahn umgeleitet, andere entfallen. Zwischen Innsbruck und Kufstein verkehren Ersatzzüge
Diverse Statements vom Meeting am 21.3.2025 siehe in gesondertem Blog
Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum
Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info >
Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum
Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info >
Am 29. April 2012 hat der Desirotriebwagen 5022 056-3 auf dem Weg von Graz Hbf nach St. Gotthard gerade den 531 m langen Laßnitztunnel verlassen und fährt in den Bahnhof Laßnitzhöhe ein
Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum
Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info >
Nachruf auf den S-Link Salzburg / Regional-Stadtbahn / RSB / Euregiobahn
Logo S-Link
Vorbemerkungen
Nach Jahrzehnten des Planens, des Redens und des Hoffens sollte im Jahr 2024 endlich zum Handeln übergegangen werden, nämlich die längst fällige und von allen seriösen Planern vorgeschlagene und in Dutzend Studien nachzulesende Verlängerung der Salzburger Lokalbahn vom Bahnhof unterirdisch durch die Stadt Salzburg in den Süden und in mehreren Schritten bis Hallein umgesetzt werden. Auch der Bund – also der Österreichische Staat – meinte es mit den Salzburgern gut und im Konzessionsvertrag wurden den Salzburgern für dieses längst fällige „Jahrhundertprojekt“ die Übernahme von 50% der Kosten (also ca. 1,5 Milliarden Euro) zugesichert.
Doch weniger gut für Salzburg als das Ministerium in Wien meinten es einige wenige „Wadlbeisser“ und „Berufsprotestierer“ aus Salzburg, die wie zu erwarten war auch dieses Infrastrukturprojekt verhindern wollten – Verhinderung quasi als Lebenseinstellung und Lebensziel.
Eine „Volksbefragung“ findet statt! Aber wozu?
Angst gegen das Projekt wurde von den Gegner geschürt und Angst ist – wie man landläufig sagt – ein schlechter Ratgeber. Und so kam es wie es zu befürchten war: In einer Volksbefragung in 3 Bezirken (Salzburg Stadt, Salzburg Umgebung, Hallein/Tennengau) am 10. 11.2024 votierte in Summe eine kleine Mehrheit gegen das Projekt das Projekt ausgesprochen (53,2% vs. 46,8%). Der – wie viele Dinge in dieser Causa – nicht unumstrittene Abstimmungstext lautete: „Soll das Land Salzburg darauf hinwirken, dass im Interesse der Verkehrsentlastung die Verlängerung der Lokalbahn bis Hallein (S-LINK) als Teil einer Mobilitätslösung, die auch eine Stiegl- und eine Messe-/Flughafenbahn vorsieht, umgesetzt wird?“ Als professioneller und langgedienter Marktforscher habe ich mir meinen Teil gedacht zu so einem Abstimmungstext.
Plakat der Befürworter für den S-Link
Warum scheiterte dieses Projekt?
Einige Gedanken dazu:
Der Name S-Link
Nicht nur ich sondern zahlreiche Kolleginnen und Kollegen fragten sich (und auch mich) was denn dieser Name bedeuten soll. Namensgebung: Nicht genügend! Begriffe wie Stadtbahn, Regionalstadtbahn oder auch Euregiobahn waren schon länger in Gebrauch und wurden auch von der Bevölkerung wahrgenommen. Warum dieser krude Begriff??
Die Volksbefragung
Eine Befragung des Volkes, das Jahr und Tag „betreutes Denken“ gewohnt war plötzlich zu befragen und noch dazu zu so einem komplexen Thema war völlig unangebracht, das Argument der Projektgegner von „direkter Demokratie“ nur vorgeschoben. Die Politik hätte selbst das Projekt umsetzen müssen ohne Leien und aufgestachelte Kleingeister zu befragen.
ad Volksbefragung: So ein knappes Ergebnis als bindend (für wie lange??) zu erklären war seitens der Politik (der Befürworter) schlicht und einfach dumm und grob fahrlässig
ad Volksbefragung: Der Text der Befragung mit Vermischung S-Link mit Messebahn und Stieglbahn und Flughafenbahn war nicht richtig und töricht. Wurden letztgenannte nun auch abgewählt?
ad Volksbefragung: Die Auswahl der Probanden (der Bezirke) war willkürlich und nur schwer begründbar – warum soll ein Lungauer für eine immer in den Medien so genannte U-Bahn vorwiegend in der Stadt Salzburg Steuergelder leisten??
Die Politik – Die Politiker
Dass Politker heutzutage keine „Eier“ mehr haben hört man ja oft aus den Medien und als vernunftbegabtes Lebewesen kommt man ja auch selbst oft zu dieser Einschätzung. So ein Jahrhundertprojekt setzt man um und fragt nicht Leien! Wenn man vor Jahrzehnten in Wien die Bürger gefragt hätte, ob Wien eine U-Bahn braucht, so wäre sicher ein NEIN herausgekommen. Zum Glück tat man das nicht und heute ist die Wiener U-Bahn ein Vorzeigeprojekt und nicht mehr wegzudenken.
Die Politiker, die das Projekt befürwortet haben, waren zu leise. Bspw. waren viele Bürgermeister „Dafür“, aber wirklich gehört hat man sie nicht und wenn, dann mit ein paar Versuchen, sachbezogene Infos zu geben. Ich denke da bspw. auch an meine Heimatgemeinde Grödig. Der Bgm. war angeblich dafür, aber gehört hat man davon nicht wirklich etwas. Und weder in Grödig noch in der Stadt habe ich je ein „Abstimmungsbüchlein“ zu Gesicht bekommen, wo man als Bürger analog den Abstimmungen in der Schweiz neutral zum Projekt zu informieren gewesen wäre 🙁
Die Befürworter allgemein inkl. der Projektgesellschaft haben die Wadlbeisser und Dauerverhinderer in dieser Schilda-Stadt Salzburg deutlich unterschätzt. Sachbezogene Argumente der Befürworter gegen Angst- und Panikmache und Fake-News der Gegner, eine schwierige Gemengelage. Man hat zu spät und in zu geringem Umfang für das Projekt geworben. Bei einem Projekt von fast 3 Milliarden Euro sind sicher 2-stellige Millionen-Beträge als Werbekosten aufzuwenden nicht falsch, gegen diese Berufsverhinderer in der Stadt Salzburg gewinnt man vor allem mit Millionen an Propagandaaufwendungen (Werbekosten).
Dass bis zur Befragung bspw. im Raum Anif und Rif die Trasse nicht wirklich bekannt war oder zumindest nicht kommuniziert wurde, hat dort sicher nicht für Begeisterung gesorgt. Ich kenne einige Anwohner aus Anif bzw. Rif, die eigentlich für dieses Projekt waren aber mit Nein gestimmt haben, weil sie keine zufriedenstellende Antwort bekamen wo denn genau die Trasse verlaufe
Die Politiker, die (aus welchen Gründen auch immer) gegen das Projekt waren, die haben im Unterschied zu den Befürwortern laufend laut aufgewiehert und mit Angst und Fake-News die Bevölkerung gegen den S-Link aufgewiegelt. Wie zu erwarten war, haben diese Verhinderer aber keinen „Plan B“ parat und es wird weitergewurstelt wie bisher. Stau, Lärm, Zeitverlust, schlechtere Lebensqualität in der Stadt Salzburg.
Fazit
Blöd gelaufen könnte man sagen und nun ist auch noch der Staat Österreich fast pleite und die 1,5 Milliarden, die für Salzburg und seine Stadtbahn reserviert waren, sind futsch und andere freuen sich darüber dass die Salzburger so blöd war. Aber es gibt dennoch Hoffnung und zwar ganz demokratisch. Diejenigen Politiker, die mit Angst und Fake News dieses Infrastrukturprojekt zum Schaden aller Salzburger verhindert haben, sind bei den nächsten Wahlen (ich denke da vor allem an die Stadt Salzburg) einfach abzuwählen! So einfach ging das und ich hoffe im Namen meiner eisenbahnaffinen Leserinnen und Leser, dass das auch so passieren wird. Dann kann das Projekt endlich umgesetzt werden aber bitte mit einer besseren Bezeichnung als S-Link!
Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum
Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info >
Deutschlandticket – Chaos beim Kauf beim MVG / MVV
Eine Chronologie des Versagens – oder Buchbinder Wanninger lässt grüßen
Anfang des Jahres 2025 wollte ich mir ein Deutschlandticket kaufen, also eine Monatskarte für den Regionalverkehr für ganz Deutschland, auch wenn der Preis von monatlich 9 Euro über 49 Euro auf 58 Euro gestiegen war. Immer noch günstig, um Land und Leute der Germanen kennen zu lernen.
Da ich aber eine physische Karte haben wollte (genannt „Chipkarte“) und nicht nur via Handy App mein Ticket vorweisen wollte und bspw. die DB keine Chipkarte für das D-Ticket ausgibt, entschied ich mich dazu, die Chipkarte beim MVG / MVV zu bestellen, kennt man doch als oftmaliger Münchenreisender diese Organisation. Doch es sollte leider ein volles Fiasko werden!
Trotz vieler Versuche kein Happy End mit der MVV/MVG Chipkarte D-Ticket
Alle Angaben sind natürlich im Detail protokolliert und nachzuvollziehen, an dieser Stelle sei nur eine kurze Auflistung des Scheiterns der MVG dargelegt:
Die Bestellung lief unkompliziert, die Bankdaten wurden hinterlegt und das Ticket ab ca. 2 Wochen angekündigt
Das Ticket kam auch innert 2 Wochen, genau zum gewünschten Startzeitraum am 1. Feber 2025
Bei meine Jungfernfahrt mit der BRB nach / von Berchtesgaden wurde ich kontrolliert allerdings genügte das Vorzeigen der nach außen anonym erstellten Plastikkarte der MVG. Ich fragte dann die Schaffnerin, mich interessiere, was da eigentlich draufsteht. Sie scannte dann die Chipkarte und meinte dann ganz erstaunt, die Karte sei eigentlich ungültig. Denn dort war zu lesen, die Karte sei gültig von 1.2.2025 0 Uhr bis 1.2.2025 3 Uhr. Also nur ganze 3 Stunden.
Daraufhin kontaktierte ich sofort die MVG, was anfangs nur schriftlich gelang, denn die angegebene Hotline war nur innerhalt von Deutschland möglich, aus Salzburg ging das nicht. Nachdem die schriftliche Antwort auf sich warten ließ, konnte ich durch Vermittlung der MVG-Zentrale mit der Hotline verbunden werden. Fazit: Man habe (tausende??) Chipkarte mit Beginn 1.2. 2025 falsch programmiert und mir schon eine neue zugeschickt. OK, aber man fragt sich schon, warum die MVG, die meine Kontaktdaten hatte, mich nicht vorher von sich aus auf dieses Missgeschick hingewiesen hat. Aber ok, die neue Karte war wenigstens schon unterwegs. Nach Auskunft der telefonischen Hotline, denn Tage später kam ein E-Mail von der MVG, dass die Karte erst produziert werden muss und das sicher 2 Wochen dauern wir.
Unterschiedliche Aussagen der telefonischen Hotline und den Antworten via E-Mail, das sollte sich durch die ganze „Causa“ durchziehen.
Nachdem auch nach weiteren 2 Wochen keine Karte kam und ich meine Urlaubspläne in D schon gestrichen und eine geplante Kongressteilnahme abgesagt hatte, neuer Anlauf und Frage per E-Mail an die MVG. Antwort, die Karte sei wohl verloren gegangen, man werde eine neue produzieren, das dauere allerdings mindestens 2 Wochen.
Als nach weiteren 2 Wochen immer noch keine Karte da war, schrieb ich per E-Mail an 2 unterschiedliche Empfänger bei den MVG, man solle vielleicht die Karte eingeschrieben schicken wenn es so nicht funktioniert. Na, da waren dann beide Stellen bei der MVG schnell, ich bekam innert eines Tages Antwort, nämlich, man nehme zur Kenntnis, dass ich meine Bestellung des D-Tickets stornieren möchte und man storniere nun die ganze Bestellung ab 1.2.2025! Also sowas ist mir noch nie bei einem Unternehmen passiert!
Ich rief daraufhin telefonisch bei der MVG an, die sachlich und nett wirkende Dame meinte, sowas hat sie auch noch nie erlebt und könne sich das Ganze nicht vorstellen. Vielleicht, so meinte sie, hat man zu geringe Deutschkenntnisse im Callcenter und hat mir missverstanden, sie bedauere das Ganze.
Just 1 Tag nach Bekanntgabe der rückwirkenden Stornierung (2 Monate) wurde von meinem Konto 2×58.- Euro abgebucht! Zum Glück auch nach kurzer Zeit wieder rückgebucht. Aber das ist noch nicht das Ende des ganzen Kasperltheaters! Denn 2 Wochen nach der Stornierung seitens der MVG kam per Post die lange Zeit so sehnlich gewünschte Chiparte, die nun wohl wertlos war.
Fazit
So ein Chaos sollte bei einem seriösen Unternehmen nicht vorkommen (dürfen)! Die dann nie verwendete Chipkarte der MVG hat in meiner Sammlung eisenbahnaffiner Relikte einen besonderen Platz eingenommen und wird mich mahnend daran erinnern, nie wieder bei der MVG eine Bestellung durchzuführen. Denn soviel Chaos auf einmal das reicht für ein ganzes Leben! Buchbinder Wanninger lässt grüßen!
Nota bene
Ich habe das D-Ticket dann bei der KVB (Kölner Verkehrs-Betriebe AG) bestellt, die (auch richtig produzierte) Chipkarte war nach 4 Tagen in meinem Postkasten und Alles funktioniert seither bei der KVB wie es sollte 🙂
Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum
Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info >
Die Redaktion von DEEF bedankt sich herzlich für die Überlassung von Eisenbahn-Büchern und Dokumenten für unser Archiv.
Aus dem Nachlass eines begeisterten Eisenbahnfreundes, der bis ins hohe Alter speziell die aktuellen Großtunnelprojekte (Koralm und Semmering) verfolgt hat, haben uns seine Töchter einschlägige Bücher überlassen, darunter eine höchst interessante Bilddokumentation über den „Bau der Lokalbahn Friedberg – Pinkafeld 1922-1925“.
Der begeisterte Eisenbahnfreund vor einem ÖBB Dieseltriebwagen am alten Wiener Südbahnhof
Das Foto zeigt den begeisterten Eisenbahnfreund in seinen jungen Jahren am damaligen Wiener Südbahnhof.
Danke!
Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum
Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info >
Hercules 2016 026 am 20.6.2010 mit dem CS-Wendezug am Hausbahnsteig in Spielfeld-Straß bereit zur Abfahrt nach Bad Radkersburg (Foto Archiv DEEF / Dr. Michael Populorum)
Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum
Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info >
Mittenwaldbahn Zugkreuzung mit einem Nostalgiezug gezogen von einer ÖBB Altbaulok 1245 (Foto: Archiv DEEF / Dr. Michael Populorum)
Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum
Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info >