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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF
Erstmals Online publiziert: 23.10.2021; Letzte Ergänzung: –
Linzer Lokalbahn Linz-Eferding-Peuerbach
LILO Teil 2: Die LILO von Linz über Eferding nach Peuerbach
Die heutige LILO Linzer Lokalbahn entstand aus 2 separaten Strecken, die erst 1998 firmentechnisch vereint wurden, nämlich
Lokalbahn Neumarkt–Waizenkirchen–Peuerbach: Errichtet von der „Neumarkt–Waizenkirchen–Peuerbach AG“, Eröffnung Dezember 1908 (auch „Alte LILO“ genannt)
Lokalbahn Linz–Eferding–Waizenkirchen: Errichtet von Stern & Hafferl, Eröffnung Dezember 1912 (auch „NEUE LILO“ genannt)
Dieser Beitrag beleuchtet als Teil 2 den Abschnitt Linz-Eferding-Peuerbach.
Geschichte
Während die Strecke Neumarkt-Niederspaching-Waizenkirchen bzw. Peuerbach basierend auf der Konzession der Neumarkt–Waizenkirchen–Peuerbach AG bereits am 18. Dezember 1908 eröffnet werden konnte, dauerte es für die Strecke von Linz bis Waizenkirchen bedingt durch das Störfeuer aus Wels, welche diese Strecke als Konkurrenz zu ihrer Aschacherbahn sahen, noch einige Jahre länger.
Bei einer neuerlichen Tagung des Aktionskomitees zur Errichtung der eigentlichen Hauptstrecke im Jahr 1907 ergriff Ing. Josef Stern vom Planungsbüro Stern & Hafferl die Initiative und erklärte sich bereit, auf eigene Kosten und eigenes Risiko einen Detailplan für eine elektrische Lokalbahn (kein Dampf) auszuarbeiten. Die Bahn sollte auch ohne staatliche Subventionen auskommen, was die Goutierung für das Projekt erhöhte.
Im Oktober und Dezember 1908 fanden die politischen Begehungen statt und am 12. Jänner 1911 war es soweit, die Konzession zum Bau und Betrieb „der normalspurigen Lokalbahn von Linz über Eferding nach Waizenkirchen“ wurde erteilt. Mit dem Bau wurde dann am 1. Dezember 1911 begonnen. Um möglichst sparsam vorzugehen wurde beim Bahnhof in Linz ein Provisorium gewählt, nämlich ein kleiner Kopfbahnhof mit 2 Hauptgleisen und einem Nebengleis auf einem Pachtgrund der Staatsbahn. Doch Provisorien leben in Österreich oft lange und so auch beim Linzer Lokalbahnhof, der bis 2005! existierte und erst am 18. November 2005 fuhr der erste LILO-Zug im Linzer Hauptbahnhof ein.
Die Strecke wurde in 2 Etappen eröffnet:
Linz – Eferding am 21. März 1912
Eferding – Waizenkirchen am 16. Dezember 1912
Für die Erstausstattung wurden 4 Motorwagen, 4 Beiwagen, 4 Arbeitswagen, 16 Güterwagen und 1 Elektrolokomotive bei der Grazer Waggonfabrik bestellt.
Den zur Traktion notwendigen Strom (750 Volt Gleichstrom) lieferten die Unterwerke in Dörnbach, Eferding und Waizenkirchen. Auf der gesamten Strecke wurden Vignolschienen auf Holzschwellen verlegt und und die Oberleitung hing auf Holzmasten. Die gesamte elektrische Ausrüstung stammte von den Siemens-Schuckertwerken in Wien.
Betrieb
Die LILO ist Teil des Oberösterreichischen Verkehrsverbundes (OÖVV) und der Abschnitt Linz bis Eferding ist als S5 Teil des S-Bahn-Netzes Oberösterreich. Von Linz bis Eferding (S5) verkehren die Züge werktags im Halbstundentakt, plus Verstärker in der HVZ. Von Eferding weiter bis Peuerbach im Stundentakt. Speziell nachmittags verkehren die Züge ab Linz nicht direkt nach Peuerbach sondern nach Neumarkt-Kallham, Fahrgäste nach Peuerbach müssen in Niederspaching umsteigen (sofortiger Anschluss).
In den letzten Jahrzehnten ist viel in die Strecke, die Stationen sowie in das Rollmaterial investiert worden. Die wichtigste Maßnahme war dabei die Einbindung der LILO in den neuen Linzer Hauptbahnhof – seit 18. November 2005 hat die LILO ihren Endbahnhof nicht mehr im alten Bahnhofsprovisorium in der Coulinstraße, sondern fährt direkt am Nahverkehrsgleis des Linzer Hauptbahnhofs ein. Dort haben die Fahrgäste optimale Umstiegsmöglichkeiten auf/von den ÖBB-Nah- und Fernverkehr, den Linzer Obus, die Linzer Straßenbahn sowie die städtischen und regionalen Autobuslinien.
Rückgrad der Flotte sind die 2001 angeschafften Stadler GTW (Nummer 151-164), welche Zweisystemfahrzeuge sind, dh. zusätzlich zur LILO-Spannung von 750 Volt Gleichstrom auch auf der ÖBB-Strecke unter 15 kV Wechselstrom in den Linzer Hauptbahnhof fahren können.
Die Fahrzeit von Linz über Eferding nach Peuerbach beträgt 1 Stunde und 22 Minuten.
Die Stationen
Linz Hbf, km 0,0; 264 m.ü.d.M.
Untergaumberg, Hs, km 1,8, 266 m
Gaumberg, Hs aufgelassen 2006, km 2,6
Leonding Lokalbahn, Bf, km 4,0; 274 m
Straßfeld, Hs, km 4,7; 276 m
Bergham, Hs, km 51,1; 276 m
Am Dürrweg, Hs, km 5,8; 287 m
Rufling, Hs, km 6,1; 293 m
Rufling West, ehem. Hs, 2013 aufgelassen, km 6,9; 293 m
Dörnbach, ehem. Bf, Betriebsbahnhof, km 7,8
Dörnbach-Hitzing, Hs, km 8,0; 320 m
Thurnharting, Hs, km 9,3; 347 m
Kirchberg-Thürnau, Bf, km 11,1; 315 m
Straßham-Schönering, Hs, km 12,8; 285 m
Wehrgasse, Hs, km 14,1; 270 m
Alkoven, Bf, km 15,6; 268 m
Alkoven Schule, Hs, km 16,5; 266 m
Straß-Emling, Hs, km 18,2; 268 m
Emling, Betriebsbf, km 19,8
Raffelding, ehem. Hs, 1945 aufgelassen, km 20,2
Fraham, Hs, km 21,5; 268 m
Unterhillinglah, Hs, km 22,6; 270 m
Hörstorf, ehem. Ladestelle, 1995 aufgelassen, km 23,5
Eferding Gewerbegebiet, Hs, km 23,8; 270 m
Eferding Bf, km 24,3; 271 m (> Aschacherbahn nach Aschach bzw. Haiding)
Sperneck, Hs, km 27,1; 299 m
Wackersbach, Hs, km 28,4; 324 m
Kirnberg, Hs, km 29,5; 350 m
Gstocket, Hs, km 30,9; 376 m
Gschnarret, Hs, km 32,0
Prattsdorf-Dachsberg, Bf, km 33,5; 377 m
Prambachkirchen-Bad Weinberg, Bf, km 36,1; 369 m
Manzing-Prambach, Hs, km 38,1; 363 m
Schurrer-Prambach, Hs, km 40,2; 364 m
Hochscharten, Hs, km 41,7; 356 m
Waizenkirchen, Bf, km 42,3 (ab Linz), km 12,6 (ab Neumarkt-K.); 358 m
Willersdorf an der Aschach, Hs, km 10,9; 362 m
Niederspaching, Bf, km 9,2 (ab Neumarkt-K.), km 0,0 (Ri Peuerbach); 365 m
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