Die Thermenbahn von Fehring an der Steirischen Ostbahn über Fürstenfeld und Hartberg nach Friedberg
Die Thermenbahn stellt die Verbindung von der Steirischen Ostbahn zur Wechselbahn und weiter über die Aspangbahn nach Wien dar.
Die von den ÖBB betriebene normalspurige, nicht elektrifizierte und 77 km lange Bahnstrecke wurde in mehreren Abschnitten eröffnet, nämlich
- Lokalbahn Fehring–Fürstenfeld, 1. Oktober 1885
- Lokalbahn Fürstenfeld-Hartberg plus Zweigbahn von Bierbaum über Burgau nach Neudau, 19. Oktober 1891
- Lokalbahn Hartberg–Friedberg, 15. Oktober 1905
Die Weiterführung der Strecke nach Norden (Wechselbahn) erfolgte dann erst im Oktober 1910, die Steirische Ostbahn (=Ungarische Westbahn) wurde bereits im Mai 1873 eröffnet.
Die Stationen:
Fehring, Bahnhof, km 0,0; 261 m
Hatzendorf, Haltestelle, vormals Bf, km 4,2
Untertiefenbach Hatzendorf, ehem. Haltestelle, km 6,7
Söchau, Bahnhof, km 13,2; 266 m
Übersbach (Fürstenfeld), Haltestelle, km 16,3
Fürstenfeld, Bf, km 20,1; 271 m
Bierbaum, Bf, km 27,2 (>ehem. Lokalbahn nach Neudau); 260 m
Bad Blumau, Haltestelle, ehem. Bf, km 30,3
Leitersdorf, ehem. Haltestelle, km 34,3
Bad Waltersdorf, Haltestelle, ehem. Bf, km 36,6
Seebersdorf, Bf, km 38,9; 297 m
Geiselsdorf, ehem. Haltestelle, km 42,1
Buch-Geiselsdorf, ehem. Haltestelle, km 44,3
Hartberg, Bf, km 49,9; 329 m
St. Johann in der Haide, Haltestelle, vormals Bf, km 54,5; 371 m
Lungitz-Wagendorf, ehem. Haltestelle, km 57,9
Grafendorf, Bf, km 62,3; 448 m
Lafnitz, ehem. Haltestelle, km 65,1
Rohrbach-Vorau, Bf, km 68,7; 469 m
Dechantskirchen, Haltestelle, ehem. Bf, km 73,9
Friedberg, Bf, km 77,4; 551 m (>Pinkatalbahn nach Oberwart, urspr. bis Steinamanger; >Wechselbahn nach Aspang)
Aktueller Betrieb:
Betreiber sind wie auch auf der Wechselbahn die ÖBB, die Züge, meist Desiro 5022 Triebwagen sowie vereinzelt Wendezuggarnituren mit CS-Wagen gezogen von Hercules Dieselloks der BR 2016. Immer wieder werden Hiobsbotschaften laut, dass die Thermenbahn eingestellt werden soll. Das hätte aber fatale Folgen, denn der ÖV in der Gegend ist ja an und für sich relativ unterentwickelt und man würde dem ÖV für die Pendler, Einheimische und Fremde gänzlich die Hauptader entziehen.
Wie vielerorts abseits der wenigen Hauptstrecken in Österreich fährt man auch hier auf “Kaisers Schienen” und die Staatsbahn ÖBB hat von punktuelle Aktionen abgesehen nichts investiert, immer nur bestandserhaltende Maßnahmen gesetzt anstatt gemeinsam mit der Politik die Strecken zukunftsfit zu machen. Darunter verstehe ich nicht, dass man altehrwürdige Bahnhofsgebäude schleift und durch 0815 Glaskäfige ersetzt, sondern dass man den Unter- und Oberbau modernisiert, Strecken begradigt und vor allem die zahlreichen EK zeitgemäß und höherwertiger absichert, wodurch man auch deutlich schnellere und mit dem PKW konkurrenzfähigere Fahrzeiten erreichen würde.
Die Pinkatalbahn hatte bis 2011 Personenverkehr, seither nur mehr Güterverkehr, der auch kurz zum Erliegen kam, da der Betreiber ÖBB kein Interesse mehr am Betrieb zeigte. Die Strecke ist nun im Besitz des Landes und der Betrieb wird von Friedberg bis Oberwart durch die Steiermärkischen Landesbahnen sichergestellt. Vielleicht kommt ja eines Tages wieder Personenverkehr? Und vielleicht auch wieder Verkehr hinüber zum ungarischen Nachbarn? Beides hätte durchaus Charme!
Links:
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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF
Erstmals Online publiziert: 20. Dezember 2019; Letzte Ergänzung: