Metro Genua Genova

Die Metro von Genua / Metropolitana di Genova

Metro Genua Metropolitana Genova U-Bahn Ligurien Italien
Doppeltraktion der neuesten Metro-Generation im Endbahnhof Brin im April 2024. Foto Archiv DEEF / Dr. Michael Populorum

In Italien gibt es insgesamt 7 Metros (Metropolitana, U-Bahn), nämlich die (in Klammern die Netzlänge in km und besteht seit)

Metropolitana di Roma (60 / 1955)

Metropolitana di Napoli (20,3 / 1993)

Metropolitana di Catania (10,5 / 1999)

Metropolitana di Milano (100 / 1964)

Metropolitana di Torino (15,1 / 2006)

Metropolitana di Brescia (13,7 / 2013)

Metropolitana di Genova (7,1 / 1990)

Die Metro in Genua hat mit 7,1 km Streckenlänge das mit Abstand kürzeste Netz aller italienischen U-Bahnen. Eine Verlängerung der Strecke über beide aktuellen Endbahnhöfe hinaus ist jedoch geplant bzw. schon  in Umsetzung.


Einige Kennzahlen der Metro Genua

Betreiber: AMT (Azienda Mobilità e Trasporti Genova S.p.A)

Eröffnung (1. Abschnitt): 13.6.1990

Spurweite: Normalspur 1.435 mm

Streckenlänge: 7,1 km

Traktion: Elektrisch aus Oberleitung, 750 Volt Gleichstrom

Anzahl Linien: 1

Anzahl Stationen: 8, davon 6 im Tunnel


Die Anfänge, Betrieb und Zukunft der Metro Genua

Planungen für eine Metro gab es in Genua schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts, die jedoch – meist aus Geldmangel – nie umgesetzt wurden. Als nach dem 2. Weltkrieg wie vielerorts in Europa auch in Genua das Automobil immer mehr den Öffentlichen Verkehr verdrängte und im Jahr 1966 mit der Linie 12 die letzte Linie des einst so umfangreichen Straßenbahnnetzes in Genua stillgelegt wurde, sah sich die Stadtverwaltung in den folgenden Jahrzehnten mit einem bedrohlichen Anstieg des Individualverkehrs und der Umweltverschmutzung konfrontiert.

Die Wiedereinführung der Straßenbahn mit zahlreichen Netzen sowie des Obus wurde diskutiert aber aufgrund der infrastrukturellen und topographischen Gegebenheiten entschied man sich – wie in anderen Städten Italiens auch – zur Errichtung einer Metro.

Metro di Genova Plan Karte Stationen
Die Karte zeigt den aktuellen Verlauf der Strecke sowie im Bau befindlichen Verlängerungen. Während die Eisenbahngleise von Principe nach Brignole in einem Tunnel nördlich verlaufen so bindet die Metro die auch touristisch wichtigen Plätze am Hafen  mit ein  Quelle Wikimedia Commons (Schöpfer Arbalete)

Die ersten Arbeiten begannen 1982 zwischen Brin und Dinegro, wobei ein bereits vorhandener Straßenbahntunnel, die “Galleria Certosa”, für die neue Metro adaptiert wurde. Dieser erste Abschnitt wurde am 13.6.1990 eröffnet, die weiteren Eröffnungsdaten sind:

          • Dinegro – Principe 13.7.1992
          • Principe – San Giorgio 25.7.2003
          • San Giorgio – De Ferrari 4.2.2005
          • Eröffnung der Station Sarzano / S. Agostino 3.4.2006
          • De Ferrari – Brignole 22.12.2012

Der weitere Ausbau sieht u.a. vor:

          • Verlängerung im Westen von Brin bis Canepari (0,75 km, im Bau, Eröffnung geplant 2025)
          • Verlängerung im Westen von Canepari bis Pallavicini (0,45 km, in Planung)
          • Verlängerung im Osten von Brignole bis  Martinez (0,8 km, im Bau, Eröffnung geplant 2025)
          • Fertigstellung der Station Corvetto zwischen De Ferrari und Brignole (im Bau seit 2007, laufende Verzögerungen, Eröffnung 2026?)

Das Rollmaterial der Metropolitana Genova

Insgesamt 25 Kompositionen stehen für den Einsatz auf der Metro Genua zur Verfügung, die sich in 3 Generationen einteilen lassen:

Erste Generation (Serie 0, AMT 01-06), abgeleitet vom „Tram 2000“ aus Zürich, 6 Doppelgelenk-Einheiten mit 28 Sitz- und 152 Stehplätzen, Hersteller Ansaldo Trasporti, Stanga, TIBB

Zweite Generation (Serie 10, AMT 11-22), 12 Elektrotriebwagen mit 35 Sitz- und 172 Stehplätzen, Hersteller AnsaldoBreda SpA / Firema (Titagarh Firema SpA)

Metro Genua Metropolitana Genova U-Bahn Ligurien Italien
Doppelgarnitur der 2. Generation im Endbahnhof Brignole, vorne Garnitur 16

Dritte Generation (Serie 30, AMT 31-37), 7 Elektrotriebwagen mit 48 Sitz- und 242 Stehplätzen, Hersteller Ansaldo STS / Hitachi

Metro Genua Metropolitana Genova U-Bahn Ligurien Italien
Endbahnhof Brin: Eine Doppeltraktion führend AMT 32 ist eben angekommen
Metro Genua Metropolitana Genova U-Bahn Ligurien Italien
Innenraum von AMT 34

Metropolitana di Genova – Fotokaleidoskop

Metro Genua Metropolitana Genova U-Bahn Ligurien Italien
Eingang zur Metrostation Principe, der sich seitlich vom FS-Bahnhof Genova P-P. befindet
Metro Genua Metropolitana Genova U-Bahn Ligurien Italien
Die Tunnel der Metro Genua haben ein relativ kleines Lichtraumprofil
Metro Genua Metropolitana Genova U-Bahn Ligurien Italien
Hinweisschild auf die gratis Benutzung der Metro ausschließlich durch die Bewohner der Stadt Genua
Metro Genua Metropolitana Genova U-Bahn Ligurien Italien
Im westlichen Endbahnhof Brin, der sich in Hochlage befindet, sieht man im Hintergrund die Bauarbeiten für die Verlängerung der Metro
Metro Genua Metropolitana Genova U-Bahn Ligurien Italien
Auch in Genua verwendet man das in Italien übliche Metro-Zeichen, hier Eingang zum Bahnhof Brignole beim gleichnamigen Hauptbahnhof
Metro Genua Metropolitana Genova U-Bahn Ligurien Italien
Stazione Brignole mit Tunnelportal
Metro Genua Metropolitana Genova U-Bahn Ligurien Italien
In der Station De Ferrari Hitachi
Metro Genua Metropolitana Genova U-Bahn Ligurien Italien
Der japanische Konzern Hitachi ist überall präsent – die Station De Ferrari bekam den Zusatz Hitachi
Metro Genua Metropolitana Genova U-Bahn Ligurien Italien
Eingang zur Metrostation Darsena beim beliebten Touristenhotspot Porto Vecchio (Alter Hafen)
Metro Genua Metropolitana Genova U-Bahn Ligurien Italien
AMT 32 beim Halt in der Station Darsena

Links

Webseite des Betreibers AMT (Azienda Mobilità e Trasporti Genova S.p.A) >>>

DEEF-Kategorie Straßenbahnen und U-Bahnen in Europa >>>


Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum

Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info >

redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org


Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF

Erstmals Online publiziert: 26. Dezember 2024; Letzte Ergänzung / page last modified 26.12.2024