Dachstein Südwandbahn bzw. Dachstein Gletscherbahn
Das Massiv des Dachsteins erstreckt sich über 2 Österreichische Bundesländer, nämlich Oberösterreich und die Steiermark. Seilbahnmäßig wird der Dachstein ebenfalls von 2 Bundesländern aus erschlossen nämlich:
- Dachstein Südwandbahn (Gletscherbahn) von der Gemeinde Ramsau am Dachstein, Bundesland Steiermark, aus
- Dachstein Krippenstein Seilbahnen (3 Sektionen) von Obertraun, Bundesland Oberösterreich, aus
- Seilbahn Obertraun – Gjaidalm des Österreichischen Bundesheeres (zwischenzeitlich stillgelegt)
Die Erschließung des Dachsteins mit Aufstiegshilfen ist eng mit der Erforschung des Dachsteinmassivs durch Geologen, Geographen und sonstigen Forschern und Berginteressierten im 19. Jahrhundert verbunden. Ein zeitlicher Meilenstein im Dachsteingebiet ist sicher die Errichtung der Simonyhütte im Jahr 1877, benannt nach dem Pionier der Dachsteinerforschung Friedrich Simony, Geograph und Alpenforscher.
Aber erst mit zunehmendem Wohlstand und Fortschritt der Technik nach dem 2. Weltkrieg konnten Aufstiegshilfen für den modernen Tourismus (Wandern, Bergsteigen im Sommer, Skilaufen im Winter) realisiert werden.
Die 1961 errichtete Straße (bis heute eine Mautstraße) von der steirischen Ramsau hinauf zur Türlwandhütte war eine wesentliche Voraussetzung zur Errichtung der Dachstein Südwandbahn. Die Errichtung der Seilbahn dauerte von 1966 bis 1969, man wählte dazu eine Pendelbahn mit 2 Spuren.
Oben auf fast 3.000 m Seehöhe ermöglichen einige Lifte am Gletscher einen Ganzjahresskilauf, im Sommer sind allerdings Wanderer oder einfach Genießer der Bergwelt die Hauptkunden des Betreibers. Da in den Anfangsjahren keine Stromversorgung zum Gipfel bestand, erfolgte die Traktion der Seilbahn über ein Dieselaggregat.
Kennzahlen:
- Bauart: 2 Seil Pendelbahn
- Eröffnet: 21. Juni 1969
- Talstation: Türlwandhütte 1.702 m
- Bergstation: Hunerkogel 2.700 m
- Höhenunterschied: 998 m
- Streckenlänge: 2.174 m
- Horizontale Länge: 1.933 m
- Maximale Neigung: 72 %
- Mittlere Neigung: 51,6 %
- Stützen: 0
- größter Bodenabstand: 210 m
- Fahrgeschwindigkeit: 6, 1 m/sek (alt), 11 m/sek neu auf der Strecke
- Fahrzeit: 8,5 min. (neu 5 Minuten)
- Anzahl der Betriebsmittel: 2 Gondeln
- Kapazität der Gondeln alt (bis 2012): 70 Personen + 1 Begleiter
- Kapazität Gondeln neu (ab 2013): 43 Personen (Kabine 1), bis zu 55 Kabine 2 mit offenem Balkon am Dach der Kabine
- Hersteller Gondeln aktuell (seit 2013): Carvatech
- Gondeln alt: Swoboda
- Erbauer/Hersteller Seilbahn: Voest Alpine
- Förderleistung/Std. je Richtung: 550 Personen, neu 395/Std.
- Traktion: Bis 2003 Diesel, ab 2004 Elektro in der Bergstation
- Steuerung: Siemens
- Tragseil: 56 mm
- Zugseil: 31 mm
- Gegenseil: 26 mm
- Betreiber: Bis 2003 Oberösterreichischen Dachstein Tourismus AG, seit 2004 Planai-Hochwurzen-Bahn-Gesellschaft (Schladming)
Neben dem natürlichen Angebot am Berg für Wanderer und Skifahrer wurden in Anlehnung an ausländische Beispiele Attraktionen geschaffen, nämlich der Dachstein-Skywalk (Aussichtsplattform), der Dachstein Eispalast im Gletscher sowie eine Hängebrücke mit einer “Stiege ins Nichts”.
Nachfolgende Fotos entstanden am 30. August 2008, als ich mit meinem leider zwischenzeitlich von uns gegangenen Schweizer Freund Jakob Bärtschi nach dem Mittagessen in Filzmoos bei Johanna Maier einen Ausflug auf den Dachstein wagte.
Eine Befahrung mit den neuen Gondeln ist für das Frühjahr 2021 geplant.
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Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum.
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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF
Erstmals Online publiziert: 3. November 2020; Letzte Ergänzung: –