Die Schifffahrt auf dem Mondsee

Zur Geographie
Der Mondsee, einheimisch (veraltet) auch “Mannsee” (nach einem alten Adelsgeschlecht), ist ein glazial entstandener See im oberösterreichischen Salzkammergut an der Grenze zum Bundesland Salzburg. Er hat eine Fläche von knapp 14 qkm, ist 11 km lang und maximal 1,5 km breit mit einer maximalen Tiefe von 68 m. Gespeist wird der Mondsee vor allem von 3 Gewässern, der Fuschler- bzw. Griesler Ache (Abfluss des Fuschlsees), der Zeller Ache (Abfluss des Zeller- oder Irrsees) sowie der Wangauer Ache, der Abfluss des Mondsees erfolgt im östlichen Bereich in den Attersee.
Kulturhistorische Bedeutung erlangte der Mondsee durch die prähistorischen Pfahlbauten, die zum UNESCO-Welterbe “Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen” gehören. Der See befindet sich in Privatbesitz und wird vor allem im Sommer von in- und ausländischen Gästen (Sommerfrische) touristisch genutzt.

Hauptort ist die Marktgemeinde Mondsee mit 3.777 Einwohnern. Sehenswürdigkeiten neben den bereits erwähnten Pfahlbauten sind die ehem. Benediktiner-Abtei Stift Mondsee und die dazugehörige Basilica Minor sowie einige Museen, wobei für den verkehrsinteressierten Besucher das Salzkammergutlokalbahn-Museum (neue Bezeichnung “Verkehrs- und Ischlerbahnmuseum”) von größtem Interesse sein dürfte. Bis 1957 war Mondsee durch eine Stichstrecke der “Ischlerbahn” an das Schienennetz angeschlossen, eine Wiedererrichtung dieser Bahn als moderne Regionalstadtbahn wird von vielen Seiten befürwortet, wird aber bis dato von der Trägheit der Politik ausgebremst.
Die Geschichte der (Dampf-) Schifffahrt auf dem Mondsee
Dazu findet sich (zusammengefasst) folgende Information im “Ischlerbahnmuseum”:
- 1872: Beginn der Dampfschifffahrt am Mondsee, Berthold Courant setzt den Dampfer “Ida” im Tourismus ein
- 1873: Dampfer Mondsee, gebaut in Linz, verstärkt die Flotte
- 1887: Robert Baum gründet die “Neue Schifffahrtsunternehmung auf dem Mondsee”, Einsatz des neuen Schraubendampfers “Helene”
- 1888: Courant legt Konzession zurück, Baum übernimmt die “Mondsee”
- 1893: Besuch von Kaiser Franz Josef, Ankunft mit der Ischlerbahn, Überfahrt mit der “Stephanie” nach Plomberg, Weiterfahrt nach Ischl mit der Ischlerbahn
- 1898: Verschrottung der “Ida”
- 1897/98: Umbau der “Stephanie” und Umbenennung in “Habsburg”
- 1932: Nur mehr die “Helene” ist auf dem Mondsee im Einsatz
- Ab 1950: MS “Eisenau” kommt zum Einsatz
- Ab 1952: MS “Wartenfels” kommt zum Einsatz (Heute im “Verkehrs- und Ischlerbahnmuseum” ausgestellt)
- Weiters ist der Chronik noch der spätere Einsatz des MS “Götz von Berlichingen” zu entnehmen
Schifffahrt heute
Eine Dampfschifffahrt gibt es heute am Mondsee nicht mehr, auch keinen regelmäßigen Linienverkehr. Aber es gibt 2 Schiffsunternehmen, die mit Motorschiffen Rundfahrten am See anbieten.
Mondseeschifffahrt Hemetsberger: Familienbetrieb, zusätzlich Bootsverleih und Pension.
Flotte: 1 Schiff
“MS Herzog Odilo”: Technische Daten: ?? Standardmäßig für Rundfahrten verwendet. Baujahr?, 2014 umgebaut


Die “MS Mondsee”, Baujahr 1954 und aus Eichenholz, wurde im Frühjahr 2020 veräußert.
Link: Schifffahrt Hemetsberger >>>
Teilnahme an einer Fahrt: Noch keine
Schifffahrt Meindl Mondsee: Familienbetrieb, 2007 übernahm der Landwirt Franz Meindl das Unternehmen.
Flotte: 1 Schiff
“MS Mondseeland”: Technische Daten: ?? das größte Schiff am See. Bis April 2009 “MS Schafberg” im Einsatz, dann verkauft.


Link: Schifffahrt Meindl >>>
Teilnahme an einer Fahrt: Noch keine
Links:
DEEF-Beitrag zum Verkehrs- und Ischlerbahnmuseum >>> in Planung
DEEF-Beitrag zur Ischlerbahn >>>
DEEF-Kategorie “Schifffahrt” >>>
Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum.
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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF
Erstmals Online publiziert: 11. August 2020; Letzte Ergänzung / page last modified 3.3.2025