Lugano Standseilbahn Angioli

Die Standseilbahn Lugano degli Angioli

Die Bergstation, links erkennbar das ehem. Hotel Bristol, die Eisenbrücke über die Straße, im Hintergrund der Monte Bré (auch erschlossen mit einer Standseilbahn) sowie der Luganer See

Bereits seit 1986 außer Betrieb ist die Standseilbahn Lugano degli Angioli (Standseilbahn der Engel), welche wie die Standseilbahn Sassellina die obere Stadt mit dem See und hier der Kirche Santa Maria degli Angioli verband.

Errichtet wurde sie 1913 und war eng mit dem Hotel Bristol verbunden, räumlich wie geschichtlich. Die Bergstation befand sich im dritten Stock eines turmartigen Gebäudes, das mit einer Fußgängerbrücke mit dem daneben situierten Grand Hotel Bristol verbunden war. 1973 schenkte der Eigentümer die Bahn der Stadt Lugano und nach der Schließung des Grand Hotels Bristol 1981 wurde auch die Bahn 1986 außer Betrieb genommen und ist seither als Technikruine zu bestaunen, welche seit 2012 auch als Kulturgut von regionaler Bedeutung eingestuft ist.

Das Grand Hotel Bristol, 1903 als erstes Grand Hotel des Tessins eröffnet, wurde 1995 zu luxuriösen Eigentumswohnungen umgebaut.


Kennzahlen:

  • Talstation: Lugano via Nassa 68 (274 m), neben der Kirche Santa Maria degli Angioli
  • Bergstation: Lugano via Maraini 11 (325 m), neben dem ehem. Grand Hotel Bristol
  • Bauherr: Socièta Funicolare degli Angioli (FA), gegr. 1910
  • Typus: Schrägaufzug mit Gegengewicht
  • Eröffnung: 24. Juli 1913
  • Vorläufig letzter Betriebstag: 5. Oktober 1986
  • Hersteller: Officine Meccaniche Stigler (seit 1947 Stigler-Otis), Mailand
  • Länge: 136 m (andere Quelle 142 m)
  • Neigung: Maximal  44%, im Mittel 38,7
  • Spurweite: Meterspur
  • Zugseil: 2x 22 mm
  • Geschwindigkeit: 1,5 m / sek.
  • Fahrzeit: 2 Minuten
  • Förderleistung: 300 Personen / Stunde
  • Betriebsmittel: 1 Wagen mit 4 Abteilen für 26 Personen + Begleiter
  • Antrieb: Elektrisch, in der Bergstation sowie Gegengewicht an einem Flaschenzug in einem Schacht in der Bergstation (einzige Anlage in der Schweiz). Das Gegengewicht unterstützt den Elektromotor

Aktuell gibt es Bestrebungen und sogar einen ausgelobten Ideenwettbewerb, der Standseilbahn wieder Leben einzuhauchen bzw. sie zumindest irgendeiner Nutzung zuzuführen. Auf alle Fälle wäre es kein Fehler, die Anbindung des Seeufers an den oberen Stadtteil weiter zu optimieren.

Die folgenden Fotos entstanden im März 2017.

Bergstation mit Eisenbrücke über die Straße, dahinter das ehem. Hotel Bristol
Plakette des Herstellers (der Brücke?) an der Eisenbrücke
Brücke und Trasse, Talblick
Ehem. Fahrleitungsmast
Blick von unten hinauf zur Bergstation
Trassee und Fußgängertreppe links daneben

Links:

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Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum

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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF

Erstmals Online publiziert: 4. Oktober 2020; Letzte Ergänzung: –