Die Eisenbahn in Österreich

A: Eisenbahnstrecken in Österreich
Zur Geschichte der Eisenbahn in Österreich siehe >>>.
Siehe auch unser Video-Channel:
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Absdorf-Hippersdorf – Stockerau (Verbindung FJB – Nordwestbahn) >>>

Achenseebahn Jenbach – Seespitz am Achensee >>>

Almtalbahn Wels Hbf – Grünau im Almtal >>>

Ampflwanger Bahn – einst Kohle, heute Eisenbahnfreunde >>>

Arlbergbahn Innsbruck – Landeck – St. Anton – Langen – Bludenz >>>

Aschacherbahn von (Wels-) Haiding nach Aschach an der Donau >>>

Aspangbahn Äußere und Innere >>>

Badnerbahn Lokalbahn Wien – Baden >>>

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Breitenauerbahn von Mixnitz-Bärenschützklamm nach Sankt Erhard >>>

Brennerbahn von Innsbruck über den Brennerpaß nach Bozen >>>

Brennerbasistunnel (BBT) >>>

Brixentalbahn (Salzburg – Tiroler Bahn) Hochfilzen – Kitzbühel – Wörgl Hbf >>>

Bruck an der Leitha – Petronell-Carnuntum >>>

Donauuferbahn St. Valentin bis Krems (Ein Reader in 4 Teilen) >>>

Drautalbahn – von Slowenien über Österreich nach Südtirol (Ein Reader in 6 Teilen) >>>

Ennstalbahn von Bischofshofen über Stainach-Irdning nach Selzthal >>>

Erlauftalbahn Pöchlarn – Wieselburg – Scheibbs – Kienberg-Gaming >>>

Feistritztalbahn Weiz – Birkfeld >>>

Ferlacher Bahn von Weizelsdorf nach Ferlach >>>

Florianerbahn – Lokalbahn Ebelsberg – St. Florian >>>

Fohnsdorfer Bahn von Zeltweg nach Fohnsdorf und Pöls >>>

Franz-Josefs-Bahn Wien-Sigmundsherberg – Gmünd N.Ö. >>>

Franz-Josefs-Bahn Kremser Ast (Absdorf-Hippersdorf – Krems) >>>

Gänserndorf – Marchegger Lokalbahn >>>

Gänserndorf – Mistelbach Lokalbahn >>>

Gailtalbahn von Arnoldstein über Hermagor nach Kötschach-Mauthen >>>

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Gleichenbergerbahn Feldbach – Bad Gleichenberg >>>

Großschweinbarther Kreuz >>>

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Gutensteinerbahn >>>

Györ (Raab) – Sopron (Ödenburg) – Ebenfurth >>>

„Haager Lies“ >>>

Hausruckbahn Teil 1: Die Direttissima Schärding – Ried im Innkreis (Hausruckbahn Nord) >>>

Hausruckbahn Teil 2. Von Ried im Innkreis nach Attnang-Puchheim >>>

Höllentalbahn in NÖ >>>

Innviertelbahn Teil 1: Von Neumarkt-Kallham bis zum Rieder Stern nach Ried im Innkreis >>>

Innviertelbahn Teil 2: Von Ried im Innkreis über Braunau am Inn nach Simbach (Inn) >>>

Ischlerbahn Salzkammergut Lokalbahn (SKGLB) Salzburg – Bad Ischl >>>

Jauntalbahn >>>

Kaltenleutgebener Bahn von Wien Liesing nach Kaltenleutgeben >>>

„Kammerer Hansl“ Vöcklabruck – Kammer-Schörfling >>>

Kamptalbahn Lokalbahn Hadersdorf – Sigmundsherberg >>>

Kaprunbahn / Schleppbahn Kaprun >>>

Karawankenbahn – Kärntens Anteil an der Transalpina >>>

Köflacher Bahn Graz-Köflach >>>

Koralmbahn Graz – Klagenfurt >>>

Korneuburg – Hohenau an der March (Lokalbahn, Weinviertelbahn) >>>

Kremser Bahn >>>

Krumpe Obergrafendorf – Wieselburg – Gresten >>>

Laaer Ostbahn über Wolkersdorf und Mistelbach nach Laa/Thaya >>>

Lavanttalbahn Zeltweg – Wolfsberg – St. Paul – Unterdrauburg – Wöllan – Cilli >>>

Laxenburger Bahn (Kaiser-Bahn) >>>

Leobersdorfer Bahn / Niederösterreichische Südwestbahn >>>

Leobersdorfer Bahn Türnitz – Freiland >>>

LILO – elektrische Lokalbahn von Neumarkt-Kallham nach Waizenkirchen / Peuerbach >>>

Linzer Verbindungsbahn Linz Urfahr – Linz Hauptbahnhof (Mühlkreisbahn Teil 2) >>>

Lokalbahn Felixdorf – Tattendorf via Blumau-Neurißhof (Militärschleppbahn) >>>

Marchegger Ostbahn Wien – Preßburg >>>

Mariazellerbahn >>>

Mattersburger Bahn Wiener Neustadt – Mattersburg – Ödenburg >>>

Mattigtalbahn von Steindorf nach Braunau am Inn >>>

Mittenwaldbahn – Meisterleistung der Eisenbahnpioniere durch steilen Fels >>>

Montafonerbahn von Bludenz nach Schruns >>>

Mühlkreisbahn von Linz ins nördliche Mühlviertel nach Aigen-Schlägl >>>

Murtalbahn Unzmarkt – Tamsweg >>>

Neusiedler Seebahn Neusiedl am See – Pamhagen – Fertöszentmiklos (-Celldömölk) >>>

Nordbahn Wien – Deutsch Wagram – Gänserndorf – Lundenburg (Breclav) >>>

Nordwestbahn Wien – Retz – Znaim >>>

Ostbahn Wien – Bruck/Leitha – Hegyeshalom >>>

Pannoniabahn >>>

Passauer Bahn Wels-Passau >>>

Pinzgauer Lokalbahn Zell am See – Krimml >>>

Pottendorfer Linie Wien Meidling – Wiener Neustadt >>>

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Pyhrnbahn Linz – Selzthal >>>

Radkersburger Bahn >>>

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Die Reißeckbahnen im Kärntner Mölltal >>>

Reschenscheideck-Bahn von Landeck nach Mals im Vinschgau >>>

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Rosentalbahn Klagenfurt über Weizelsdorf nach Rosenbach >>>

Rudolfsbahn Amstetten – Kastenreith >>>

Rudolfsbahn St. Valentin – Selzthal >>>

Salzburger Lokalbahn SLB in den nördlichen Flachgau >>>

Salzburger Regionalstadtbahn >>>
Salzburg Tiroler Bahn (Giselabahn) Salzburg – Wörgl >>>
Salzkammergutbahn von Stainach-Irdning nach Attnang-Puchheim >>>
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Schneebergbahn (Zahnradbahn) >>>

Schwechat – Fischamend – Götzendorf – Mannersdorf (Lokalbahn) >>>
Stainzer Flascherlzug Preding-Wieselsdorf – Stainz >>>
Stammersdorfer Lokalbahn: Teil 1 von Stammersdorf nach Obersdorf >>>
Stammersdorfer Lokalbahn: Teil 2 Obersdorf – Groß Schweinbarth – Dobermannsdorf >>>
Steirische Ostbahn St. Gotthard – Graz Hbf >>>
Stieglbahn Salzburg >>>
Stubaitalbahn >>>
Südbahn von Wien über Graz nach Spielfeld-Straß >>>
Sulmtalbahn >>>
Summerauer Bahn von Linz nach Summerau >>>
Tauernbahn – ein Reader in 3 Teilen >>>
Taurachbahn Mauterndorf – Tamsweg (Lungau/Salzburg) >>>
Thermenbahn Fehring – Hartberg – Friedberg >>>
Traunseebahn von Gmunden nach Vorchdorf >>>
Tullnerfelder Bahn (Tulln an der Donau – Herzogenburg – St. Pölten) >>>

Übelbacherbahn Peggau-Übelbach der Steiermärkischen Landesbahnen >>>
Unterinntalbahn Kufstein – Wörgl – Jenbach – Innsbruck >>>
Vorarlbergbahn Lindau – Bregenz – Feldkirch -Bludenz >>>
Vorchdorfer Bahn von Lambach nach Vorchdorf-Eggenberg >>>
Wachtl Express von Kiefersfelden nach Wachtl in Tirol >>>
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Wechselbahn Aspang – Friedberg >>>
Weizerbahn Gleisdorf – Weiz >>>
Westbahnstrecke Wien – Linz – Salzburg >>>
Wien Nord Frachtenbahnhof >>>
Wieserbahn nach Wies-Eibiswald >>>
Ybbstalbahn – Ein Reader in 5 Teilen >>>
Zayatalbahn Mistelbach Lokalbahn – Hohenau an der March >>>
Zayataler Schienentaxi >>>

Zillertalbahn von Jenbach nach Mayrhofen im Zillertal >>>
B: Kurze Geschichte der Eisenbahn in Österreich
Beginn, Staatsbahn- und Privatbahn-Phasen, Verstaatlichung (1837 bis 1918)
Als Geburtsstunde der Eisenbahn in Österreich (mit Dampftraktion) gilt das Jahr 1837, als am 23. November erstmals geladene Passagiere auf der Kaiser Ferdinands Nordbahn von Wien Floridsdorf nach Deutsch Wagram reisten. Der erste fahrplanmäßige Personenzug befuhr die Strecke dann am 6.1.1838, die Verlängerung bis Brünn über Lundenburg (heute Breclav) ging dann im Juli 1839 in Betrieb. Die Nordbahn sollte sich in Folge bis 1918 zu einer der wichtigsten Bahnunternehmungen der Donaumonarchie entwickeln.

Vor der Nordbahn wurde schon zwischen den Jahren 1827 und 1836 die Pferdeeisenbahn von Budweis über Linz bis nach Gmunden errichtet, welche dem Salzhandel zwischen Böhmen und dem Salzkammergut diente und in Folge dann partiell auf Dampftraktion umgestellt wurde (heute Summerauerbahn).

Österreich war im 19. Jahrhundert ein big playern unter den europäischen Staaten aber nach der Filetierung der Donaumonarchie als Folge der Niederlage im 1. Weltkrieg kamen viele in der k.k. Zeit errichtete Bahnstrecken unter neue ausländische Verwaltungen, wo sie auch heute noch – so nicht eingestellt – Verwendung finden.

Treiber des Eisenbahnbaus waren alternierend private Investoren sowie der Staat. Nach einem Rückgang der privaten Investitionen in den Bahnbau nach der 1. Privatbahn-Phase wurde in einer 1. Staatsbahn-Phase ab 1841 bis 1854/58 der Staat zum wesentlichen Investor. Zahlreiche neue Linien wurden gebaut, wobei die wesentlichen Bauvorhaben der Ausbau der Nordbahn sowie einer Südbahn über den Semmering bis nach Triest zur Anbindung des dortigen Hafens waren. Diese Südbahn wurde in Folge bis 1923 von der Südbahngesellschaft betrieben.
Das staatliche Agieren als Investor war zwar anfangs von Erfolg gekrönt, allerdings gingen dem Staat die Mittel aus und es wurde eine 2. Privatbahn-Phase basierend auf dem 1854 erlassenen Neuen Konzessionsgesetzes eingeläutet. Der Staat unterstützte private Investoren vor allem durch günstige Kredite und Zinsgarantien. Im Zeitraum bis 1873 (Beginn der Wirtschaftskrise) entstanden einige Eisenbahnstrecken unter privater Ägide, was auch notwendig war, hinkte doch Österreich im Vergleich zu Nachbarstaaten – vor allem Preußen – im Eisenbahnwesen hinterher. Was sich – im Verbund mit einer unterdotierten Armee – nachhaltig negativ auf das Fortbestehen der Donaumonarchie auswirkte.
Allerdings wurden volkswirtschaftlich wichtige Bahnbauten (bspw. Arlbergbahn) nicht verwirklicht, weil sie den privaten Investoren zu wenig lukrativ erschienen. Daher wurde bereits 1866 vom damaligen Handelsminister Bernhard von Wüllerstorf-Urbair ein Eisenbahnmemorandum vorgelegt, wo verstärktes staatliches Engagement im Eisenbahnwesen verlangt wird.
Wie in vielen anderen Staaten auch setzte sich in Folge ab 1880 (Bewilligung staatlicher Mittel für den Bau des Arlbergtunnels) der Staatsbahngedanke durch (2. Staatsbahn-Phase), zahlreiche (defizitäre) Privatbahngesellschaften wurden verstaatlicht, indem die Konzessionen “eingelöst” wurden (Übernahme der Aktien). Bspw. 1884 die Kaiserin-Elisabeth-Bahn (heutige Westbahnstrecke), 1887 die Rudolfsbahn, 1906 die Nordbahn.
In Folge der Verstaatlichungen (tw. Notverstaatlichungen) privater Eisenbahngesellschaften entstanden 1884 die kaiserlich-königlichen Staatsbahnen, auch k.k. österreichische Staatsbahnen, abgekürzt kkStB. , in der österreichischen Reichshälfte (Cisleithanien).Ab 1867 lag die Leitung des Staatsbahn-Wesens in den Händen des Handelsministeriums, genauer gesagt in der am 1. 1. 1884 gegr. Generaldirektion der k.k. Staatsbahnen), ab 1896 im neugegründeten k.k. Eisenbahnministerium. Das k.k. Eisenbahnministerium lenkte die Staatsbahn direkt und existierte bis 1918.
Privatbahnen in der Donaumonarchie
Wie vorhin erwähnt, erfüllten Privatbahnen neben der Staatsbahn (k.k.Stb) eine wichtige Rolle beim Bahnbau wie auch beim Betrieb von Eisenbahnstrecken. Nachfolgend eine kleine Auswahl von ehemaligen Privatbahn-Gesellschaften auf österr. Territorium:
k.k. privilegierte Südbahn-Gesellschaft (*1858)
k.k. priviligierte österreichische Staats-Eisenbahn-Gesellschaft (*1854)
k.k. privilegierte Kaiser Ferdinands-Nordbahn (KFNB, 1836)
k.k. privilegierte Kaiserin Elisabeth-Bahn (KEB, *1856)
k.k. privilegierte Kaiser Franz Josephs-Bahn (KFJB, *1866)
k.k. privilegierte Kronprinz Rudolf-Bahn (KRB, *1866)
Einige in der Donaumonarchie gegründete private Eisenbahngesellschaften existieren bis heute (bspw. GKB Graz-Köflacher Bahn).
Die Neuen Alpenbahnen
Österreich ist ein Pionier wenn es um den Bau von Alpenbahnen geht. In der damaligen österreichisch-ungarischen Monarchie wurde mit der Semmeringbahn die erste Alpenbahn überhaupt errichtet, nämlich 1850 bis 1854, heute Unesco Weltkulturerbe. Und in der Monarchie entstanden in Folge noch weitere Alpenbahnen wie bspw. die zweite Alpenbahn überhaupt, die 1867 eröffnete Brennerbahn.
Einen besonderen Stellenwert sollten dann die sogenannten “Neuen Alpenbahnen” einnehmen. Diese hatten das Ziel, Österreichs Tor zur Welt, den Hafen von Triest, besser an Zentralösterreich und an Süddeutschland anzubinden. Denn der wichtigste Hafen Österreich-Ungarns wurde vorerst nur durch die private Südbahn-Gesellschaft (k.k. privilegierte Südbahn-Gesellschaft) adäquat angebunden, quasi eine Monopolstellung. Eine 2. Eisenbahnverbindung mit Triest musste also her, um von der privaten Südbahn unabhängig zu werden. Und das lies sich der Staat auch einiges kosten – die 1901 vom Reichsrat, dem Parlament Altösterreichs, getroffene Entscheidung betraf mit einem Volumen von umgerechnet 1,76 Milliarden Euro das größte Investitionsvorhaben der letzten Jahrzehnte in der Donaumonarchie.
Das Projekt “Neue Alpenbahnen” umfasste den Bau folgender Nord-Süd Bahnstrecken über bzw. durch die Alpen für die k.k. Staatsbahnen:
Tauernbahn mit 8.371 m langem zweigleisigen Tauerntunnel (Schwarzach St. Veit – Spittal Millstättersee, Länge 79 km)
Pyhrnbahn mit 4.766 m langem eingleisigen Bosrucktunnel (Linz – Selzthal, Länge 104,2 km)
Karawankenbahn mit 7.976 m langem zweigleisige Karawankentunnel (Klagenfurt – Aßling/Jesenice, Länge 40,1 km)
Wocheiner Bahn mit 6.339 m langem zweigleisigen Wocheinertunnel (Aßling/Jesenice – Görz/Nova Gorica, Länge 89,1 km)
Karstbahn, auch Triester-Bahn (Görz Staatsbahnhof / Nova Gorica – Triest S. Andrä/Trieste Campo Marzio, Länge 56 km)
Für die südlichen Abschnitte Wocheinerbahn und Karstbahn ist auch die Bezeichnung Transalpina gebräuchlich.
Nach dem Zerfall der Donaumonarchie 1918 haben die Wocheiner- und Karstbahn deutlich an Bedeutung verloren, auch weil diese beiden Bahnen auf 2 Länder (Italien bzw. Jugoslawien/Slowenien) aufgeteilt wurden.
BBÖ und Reichsbahnzeit (1918 bis 1945)
Nach der Niederlage der Donaumonarchie Österreich-Ungarn im 1. Weltkrieg herrschte Chaos im Lande. Die einzelnen Nationalstaaten versuchten die Gunst der Stunde zu nutzen um sich von der Monarchie, von Wien zu lösen und eigene Staaten zu begründen. Nach dem Diktatfrieden von St. Germain, einen Pariser Vorort, blieb von der alten Monarchie territorial nicht mehr viel übrig und obendrein hatten marodierende Linke (Sozialisten und Kommunisten) den Kaiser für abgesetzt erklärt und vertrieben.
Diese Filetierung Österreichs wirkte sich natürlich auch gravierend auf das Eisenbahnnetz aus, lagen doch plötzlich viele Strecken im (feindlich gesinnten) Ausland. Dieser missliche Zustand sollte sich bis nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1990 und oftmals sogar bis heute prolongieren. Man denke daran, dass immer noch einige Regionalbahnen ins ehemals kommunistische Ausland unterbrochen oder gar abgebaut wurden. Bspw. die Laaer Ostbahn und die Thayatalbahn zu unseren tschechischen Nachbarn, die Pressburger Bahn zu unseren slowakischen Nachbarn, nach Ungarn die Strecken Ödenburg (Sopron) – Güns (Kőszeg) und die Pinkatalbahn Friedberg-Steinamanger (Szombathely) sowie der nach wie vor fehlende Lückenschluss bei der Radkersburger Bahn hinüber nach Slowenien.
Aus den k.k. Staatsbahnen, die im November 1918 zu existieren aufhörten, wurden in Folge die Österreichischen Bundesbahnen, wobei die Bezeichnungen wie folgt lauteten:
-
- Deutschösterreichische Staatsbahnen (DÖStB) 1918/19
- Österreichische Staatsbahnen (ÖStB) ab 21.11.1919
- Österreichischen Bundesbahnen ab 1.4.1921, eigener Wirtschafskörper seit 19.7.1923
Als Abkürzung musste in der Zwischenkriegszeit die Bezeichnung “BBÖ” (Bundesbahnen Österreichs) gewählt werden, da die Bezeichnun ÖBB (eigentlich OeBB) für die schweizerische Oensingen-Balsthal-Bahn in Verwendung stand.
Da die großen Kohlevorräte nun im Ausland lagen (Tschechien), war es von besonderer Bedeutung, diesbezüglich möglichst rasch unabhängig zu werden. Und so wurde trotz großem Gegenwind durch “Kohlebarone” die Elektrifizierung vorangetrieben.
Folgende wichtige Linien wurden in der Zwischenkriegszeit elektrifiziert:
* Innsbruck West–Telfs-Pfaffenhofen–Landeck (1923)
* Stainach-Irdning–Attnang-Puchheim (1924)
* St. Anton am Arlberg–Langen am Arlberg (1924)
* Landeck–St. Anton am Arlberg (1925)
* Langen am Arlberg–Bludenz (1925)
* Bludenz–Feldkirch–Staatsgrenze bei Buchs (1926)
* Feldkirch–Bregenz (1927)
* Innsbruck–Wörgl–Staatsgrenze bei Kufstein (1927)
* Wörgl–Saalfelden (1928)
* Innsbruck–Brennersee (1928)
* Salzburg–Schwarzach-St. Veit (1929)
* Schwarzach-St. Veit–Saalfelden (1930)
* Schwarzach-St. Veit–Mallnitz (1933)
* Brennersee–Staatsgrenze beim Brenner (1934)
* Mallnitz–Spittal-Millstättersee (1935)
Nach dem „Anschluss“ Österreichs durch das Deutsche Reich am 12./13. März 1938 wurden die Bundesbahnen am 18. März 1938 in die Deutsche Reichsbahn eingegliedert. Wie schon im 1. WK so rollten auch im 2. WK die Räder der Eisenbahn vornehmlich für militärische Zwecke. Dazu wurden auch einige Ausbaumaßnahmen geleistet wie den Ausbau der Tauernbahn sowie der Passauerbahn.
Ab 1944 wurden die Bahnanlagen zunehmend von angelsächsischen Bomberverbänden demoliert und beim Kriegsende 1945 lagen viele Eisenbahnanlagen in Schutt und Trümmern.
Die Österreichischen Eisenbahnen seit 1945
Wieder einmal war Alles kaputt 🙁 Zwar spalteten sich keine Gebiete von Österreich ab wie nach dem 1. Weltkrieg, aber zahlreiche Staaten im Osten sonderten sich ab – oder wurden von der Besatzungsmacht der UdSSR abgesondert. Der “Eiserne Vorhang” war geboren 🙁 Mit natürlich gewaltigen Nachteilen für den Personen- und Güterverkehr auf der Schiene. Eisenbahnübergänge nach Tschechien (CSSR) wie in Laa/Thaya oder die Pressburger Bahn oder nach Ungarn wie bspw. Oberpullendorf nach Steinamanger oder Slowenien wie bspw. in Radkersburg waren unterbrochen und sind es teilweise bis heute.
Alles was rollen konnte wurde eingesetzt, Waggons wie Lokomotiven. Sogenannte Spantenwagen prägten das Bild auf Österreichs Schienen, zumindest im Regionalverkehr.
Vorrang hatte in dieser Zeit die restliche Elektrifizierung wichtiger Strecken, die großteils bis in die 1970er Jahre abgeschlossen wurde. Aber die Stilllegung zahlreicher Strecken aufgrund des Aufkommens des Individualverkehrs (Auto, Autobus) sowie der Kurzsichtigkeit von Politik und Eisenbahnbetreibern (ÖBB) ab den 1960er/1970er Jahren bis heute fügte dem System Eisenbahn in Österreich schweren Schaden zu. Ein bekanntes Beispiel dazu ist die Demontage der Salzkammergut Lokalbahn (“Ischlerbahn”), die man heute mehr denn je bedauert.
Nach dem Zusammenbruch des Sozialismus/Kommunismus 1989 (Fall des Eisernen Vorhangs) intensivierte sich löblicherweise der Verkehr West-Ost auf der Schiene deutlich, allerdings sind zahlreiche ehemalige lokale Eisenbahngrenzübergänge bis heute nicht wieder aktiviert.
Der “Platzhirsch” ÖBB
Die ÖBB firmierten ab 27.04.1945 als Österreichische Staatseisenbahn (ÖStB) und endlich ab 05.08.1947 konnten sich die Österreichische Bundesbahnen auch mit der bis heute gültigen Abkürzung ÖBB bezeichnen.
in Arbeit
Eisenbahn in Österreich – Aktuelle Kennzahlen
in Bearbeitung
Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum.
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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredaktor Railway & Mobility Research Austria / DEEF; Railways & Ropeways of Europe
Erstmals Online publiziert / page first published 15. April 2022; Letzte Ergänzung / page last modified 3.5.2025