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Dampflok 699 101, gebaut 1944 bei Franco-Belge (heute Alstom) verläßt am 3. August 2014 den Bahnhof Pöckstein-Zwischenwässern zurück Richtung Treibach-Althofen Einst in ihrer aktiven Zeit hatte sie eine Länge von 28,8 km - heute als 1. Museumsbahn Österreichs (seit 1974) gerade noch einmal knapp 3,3 km. Die Gurktalbahn wurde am 9./10. Oktober 1898 eröffnet, basierend auf der Konzessionserteilung vom 20. Juli 1897. Gebaut wurde die 760 mm Schmalspurbahn von der Firma Stern & Hafferl, Betreiber war anfangs die "Gurktalbahn AG" mit Sitz in Wien, 1932 wurde die Strecke verstaatlicht und von der BBÖ (Vorläufer der ÖBB) betrieben.
Treibach-Althofen ist Railjet und IC/EC-Halt. Der Lokalbahnhof liegt in Sichtweite Der ÖBB-Bahnhof hat übrigens ein Bahnhofsresti, das allerdings am Sonntag Ruhetag hatte (Stand 2014) Als Nebenstrecke der Rudolfsbahn konzipiert zweigte die Gurktalbahn in Treibach-Althofen von der Rudolfsbahn ab und erschloß entlang des Flußes Gurk das Gurktal mit den bekannteren Orten Straßburg, Gurk bis nach Klein Glödnitz. Relikte ausserhalb der Museumsstrecke sind rar, man war gründlich beim Abriss im Jahr 1972, als man (oder zumindest manche) im Automobil noch das Heil für die Zukunft sah. In Klein Glödnitz, in Gurk und Straßburg sollen noch die Bahnhofsgebäude stehen. Autobus statt Eisenbahn: Statt der Eisenbahn fährt heute ein Postbus - wenn er fährt!! Heute gibt es an Samstagen, Sonn- und Feiertagen nicht einmal mehr einen Busverkehr in dieser feschen Gegend - ein Manko für den Tourismus und eine Diskriminierung für die Bevölkerung vor Ort, deren Mobilitätsbedürfnis abseits des Automobils mit Füssen getreten wird. Im Sommer an Sonn- und Feiertagen führt der Verein "Gurkthalbahn - Kärntner Museumsbahn" Nostalgiefahrten auf dem verbliebenen Reststück der Gurktalbahn zwischen Treibach-Althofen und Pöckstein-Zwischenwässern durch. Nachfolgend ein paar Impressionen vom "Dampftag" 2014 (mehrere Lokomotiven unter Dampf) Anfang August.
Mit Dampf wird meist nur 1x pro Saison gefahren, ansonsten mit Diesel. Die erhaltene Strecke verläuft angelehnt an die Strecke der ÖBB
Die Strecke ist zwar nicht aufregend aber lieblich und beschaulich. Ankunft im heutigen Endbahnhof Pöckstein-Zwischenwässern
Während unser Zug angekommen ist steht schon der Gegenzug abfahrtbereit am Nachbargleis
699.101 startet zur Fahrt nach Treibach-Althofen. Das Flair der alten Eisenbahnzeit ist hier gut erhalten
Verschubarbeiten im Bahnhof
Original Holzklasse auf der Gurktalbahn
Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt
Bahnhhof Pöckstein-Zwischenwässern - altes Flair aber leider ist das Gelände mit Autos kreuz und quer verstellt - der Fluch der Neuzeit
Der Zug ist umgespannt und wieder abfahrtsbereit zurück nach Treibach-Althofen
In der Remise. Auch in Treibach-Althofen gibt es ein Depot (s.u.)
Lokalbahn-Idylle
Hier verlief die Bahn entlang der Gurk weiter, heute verläuft dort die Strasse. Die Stationen der Gurktalbahn sind/waren:
Um ein paar Streckenfotos schiessen zu können marschierte ich (in sengender Hitze) per pedes zurück nach Treibach-Althofen. Exakt in der Station Hohenholz kam mir der Zug mit der 699 101 tendervoran entgegen. Hier wird bei der Rückfahrt für die Fotographen eine Scheinanfahrt durchgeführt
Kurz vor Treibach-Althofen liegt ein 3-Schienengleis - Die Anschlussbahn der TIAG (Treibacher Industrie AG) wird an Werktagen von Mo bis Fr zweimal, oft auch dreimal durch den ÖBB-Verschub bedient. Am Wochenende ruht der Verschubbetrieb
Gleich ist der Endpunkt erreicht
Und schon geht es wieder hinunter nach Pöckstein-Zwischenwässern Fazit: Ein netter Ausflug, die Strecke ist zwar nicht spektakulär aber führt durch liebliches Gelände und strahlt Flair der guten alten Lokalbahnzeit aus. Schade dass es dem Verein nicht gelungen ist, die gesamte Strecke oder zumindest die Strecke bis Gurk zu erhalten, die politisch (Un-) Verantwortlichen liessen es leider nicht zu. Wünschenswert wäre es, wenn vor Ort und auch auf der Webseite etwas auf die Geschichte der Bahn eingegangen würde, da gibt es leider (wie leider bei vielen Museumsbahnen) überhaupt keine Informationen. Link zur Museumsbahn: www.gurkthalbahn.at
Das Depot in Treibach-Althofen Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info > redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur Railway Research Austria / DEEF; Erstmals Online publiziert: 31. August 2014; Ergänzungen: 30.5.2018 |
Last modified
Mittwoch, 30. Mai 2018 15:24:25 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
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