Bois du Cazier – Tragödie und Weltkulturerbe
Bois du Cazier ist der Name eines ehem. Kohlebergwerks in der Agglomeration Charleroi (Belgien), in dem sich am 8. August 1956 ein verheerendes Grubenunglück ereignete. Das Unglück forderte 262 Todesopfer, mehr als die Hälfte davon waren Kumpel aus Italien.
Die Bilder der Katastrophe gingen um die Welt, der Name Bois du Cazier wurde zum Synonym für Ausbeutung, ja fast Versklavung, von Menschen gepaart mit Gewinnmaximierung und Vernachlässigung von Investitionen in moderne Technik und Sicherheitseinrichtungen.
Die Katastrophe bewirkte eine Verschärfung der Sicherheitsbestimmungen und in Folge eine Schließung von Zechen, die diesen dann nicht mehr genügten. Die Zeche Bois du Cazier wurde 1967 geschlossen.
Heute befindet sich auf dem Gelände der ehem. Kohlenzeche zwei Museen (Industrie/Bergbau, Glasmuseum) sowie eine Gedenkstätte, auch Veranstaltungen finden dort statt. Im Jahr 2012 wurde Bois du Cazier gemeinsam mit weiteren 3 belgischen (wallonischen) Bergwerken, nämlich Steinkohlebergwerk Blegny (Provinz Lüttich), Kohlebergwerk Bois-du-Luc sowie Le Grand Hornu (Industriearchitektur) zum Unesco Weltkulturerbe “Bedeutende Orte des wallonischen Bergbaus” ernannt.
Das Bergwerk hatte natürlich auch einen Eisenbahnanschluss, auf dem Gelände sind neben Eisenbahnschienen auch noch Loren (Hunte), eine Lokomotive samt Lokschuppen sowie einige Waggons zu sehen. Direkt am Bergwerk entlang verlief einst eine Linie der zahlreichen Überlandstraßenbahnen, davon ist allerdings nichts mehr zu sehen.
Nachfolgend einige Impressionen von meinem Besuch in Bois du Cazier im September 2017.
Fazit:
Höchst interessant aber auch berührend! Leider ist die Dokumentation vor Ort noch nicht state of the art – Vieles muss man sich selbst zusammenreimen weil es an einer adäquaten Beschriftung fehlt. Aber das kann ja noch kommen!
Links:
Museumswebseite Le Bois du Cazier >>>
DEEF Doku zur Metro in Charleroi >>>
Alle Fotos / Videos copyright DEEF/Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum
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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF
Erstmals Online publiziert: 4. Jänner 2020; Letzte Ergänzung: