Die Laxenburger Bahn
Allgemeines
Die Laxenburger Bahn ist eine ehemalige 4,7 km lange Stichbahn, die vom Bahnhof Mödling an der Südbahn abzweigte und nach Laxenburg nächst dem dortigen Schloss der Habsburger führte. Sie diente ursprünglich primär den Lustbarkeiten des herrschenden Adels, der im dortigen Schloss Laxenburg vor allem die Sommer verbrachte.
Geschichte
Die am 4.2.1844 konzessionierte Eisenbahnstrecke wurde nach 6 Monaten Bauzeit am 28.9.1845 eröffnet und ist somit die 1. Lokalbahn Österreichs. In den Anfangsjahren erfolgte die Traktion im Sommer per Dampf und im Winter durch Pferde.
Wie die 4 Jahre zuvor eröffnete Südbahn erfolgte auch bei der Laxenburger Bahn die Betriebsführung durch die Wien-Gloggnitzer Eisenbahn-Gesellschaft. 1853 wurde die Laxenburger Bahn verstaatlicht und ging dann zeitnah in das Eigentum der K.k. Südbahn-Gesellschaft über.
Der Plan einer eigenständigen Eisenbahnstrecke von Laxenburg nach Wien über Mödling, Maria-Enzersdorf, Brunn am Gebirge, Perchtoldsdorf, Rodaun, Liesing, Atzgersdorf und Altmanndorf in direkter Konkurrenz zur Südbahn und zur Badner Bahn konnte nicht verwirklicht werden.
Die größte Bedeutung und den meisten Verkehr hatte es auf der Laxenburger Bahn um die Jahrhundertwende, als zusätzlich zu den Hofzügen der Habsburger, welche den lustbaren Adel zum Schloss Laxenburg brachten, bis zu 15 tägliche Zugpaare mit 3 Wagenklassen Ausflügler nach Laxenburg brachten.
Die Fahrzeit für die Personenzüge betrug 7 Minuten von Mödling nach Laxenburg.
Der Personenverkehr wurde zeitgleich mit der Lokalbahn Mödling – Hinterbrühl eingestellt nämlich am 31.3. 1932, vor allem bedingt durch die Konkurrenz des Autobusdienstes der LOBEG (Lastentransport- und Omnibus-Betriebs-Gesellschaft). Güterverkehr bestand noch weiter und während des 2. Weltkriegs erfolgten ab 1942 zusätzlich zu den Gütertransporten auch Personentransporte für die Arbeiter in den Flugmotorenwerken Ostmark in Wiener Neudorf. Nach dem 2. Weltkrieg verfiel die Strecke, einige Relikte – vor allem den prächtigen Kaiserbahnhof in Laxenburg – kann man aber noch heute finden.
Relikte
Eine Gedenktafel am Bahnhof informiert die Besucher wie folgt: Kaiserbahnhof. Ältester erhaltener Biedermeier-Bahnhof Österreichs. Kopfbahnhof für die im Jahre 1844/45 erbaute Flügelbahn Mödling-Laxenburg. 1847 errichtete, langgestreckte von Blendbogen gegliederte Bahnhofshalle mit zinnenbekröntem Risalit an der Front. 1999/2000 durch die Gemeinde generalvitalisiert zur Nutzung als Veranstaltungs- und Kommunikationszentrum.
Links
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Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum.
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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF
Erstmals Online publiziert: 3. August 2022; Letzte Ergänzung / page last modified: 3.8.2022