Klimaticket Österreich erfolgreich

Das Klimaticket bis dato erfolgreicher als gedacht (2-Monatsbilanz)

In einer ersten Bilanz nach 2 Monaten seit Einführung am Österreichischen Nationalfeiertag (26. Oktober)  zeigte sich die grüne Umweltministerin Leonore Gewessler höchst erfreut über die Verkaufszahlen des Österreichischen Klimatickets, dem neuen Generalabo nach Schweizer Vorbild für Bahn und Bus in ganz Österreich bzw. für einzelne Bundesländer.

Klimaticket Österreich erfolgreich

Gerechnet bzw. gehofft hatte man anfangs auf 100.000 verkaufte Tickets, zum Stichtag 20.12.2021 waren 133.999 Klimatickets mit österreichweiter Gültigkeit verkauft worden. Dabei waren mit Abstand die meisten die “Classic-Tickets”, also die Tickets ohne weitere Ermäßigung, nämlich 73.214 gefolgt von den Jugendtickets (38.210), den Seniorentickets (20.794) sowie den Spezialtickets (für Behinderte) mit 1.781 verkauften Stück. Dazu kommen noch die Bundesländer-Klimatickets, die also nur in ausgewählten Bundesländern Gültigkeit haben.

Leider haben die ÖBB, für die es “Upgrade-Tickets” zu kaufen gibt (1. Klasse, Sitzplatzreservierung, Businessklasse) immer so ein Geheimnis aus der Zahl der verkauften ÖBB-Österreichcards gemacht, denn dieser Vergleich würde sehr viel aussagen. Nämlich ob nur schon bisherige Vielfahrer auf das nun deutlich günstigere Klimaticket umgestiegen sind oder ob es zahlreiche Neukunden gibt.

Damit das Klimaticket wirklich durchstartet und ähnlich erfolgreich wird wie das Schweizer Generalabo bedarf es aber nicht nur billiger Preise für das Ticket (meiner Meinung nach ist es zu billig!), sondern vor allem ein adäquates Angebot auf Schiene wie auf der Straße, qualitativ wie quantitativ. Seien wir optimistisch in dieser Richtung!


Links

Österreichisches Verkehrsministerium >>>

Die Klimaticket-Seite >>>

ÖBB Konzern >>>

DEEF-Blog “Kommt nun wirklich eine echte Österreichcard” >>>

DEEF-Blog “Österreich kriegt sein Generalabo” >>>


Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum.

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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF

Erstmals Online publiziert: 30. Dezember 2021; Letzte Ergänzung: –

ÖBB Fahrplan 2022

Neuer Fahrplan bei den ÖBB 2021/2022

Jedes Jahr findet am 2. Sonntag im Dezember der europaweite Fahrplanwechsel statt, heuer war es Sonntag der 12. Dezember 2021. Dazu nachfolgend die dazugehörige PA der ÖBB sowie anschließend ein Kurzkommentar meinerseits.

ÖBB: Neue Verbindungen & moderne Züge im Fahrplanjahr 2022

PA der ÖBB (Wien, 20. Oktober 2021)

  • ÖBB als Rückgrat und Herz fürs KlimaTicket
  • Früher buchen – günstiger reisen – Klima schützen
  • Mit dem Nightjet in die Stadt der Liebe
  • Mehr Verbindungen im Nah- und Fernverkehr
  • Neue und modernisierte Züge auf Schiene

Der neue Fahrplan tritt europaweit am 12. Dezember 2021 in Kraft. Die ÖBB haben im Fahrplanjahr 2022 nicht nur neue und verbesserte Zugverbindungen im Nah- und Fernverkehr im Gepäck, sondern investieren auch in Service und die Zukunft der Mobilität – ganz im Sinne der Reisenden und der Umwelt.


„Die Bahn ist ,back on track‘.

Die Reisenden in unseren Zügen sind zurückgekehrt und es freut mich, dass die Bahn langsam wieder zu alter Stärke aufläuft. Mit dem neuen Klimaticket ist man ab 26. Oktober in ganz Österreich mobil und damit erwarten wir nochmals einen deutlichen Zuwachs an Reisenden. Wir sind als größter Anbieter im öffentlichen Verkehr mit unseren Zügen und Bussen in ganz Österreich Rückgrat und Herz für das KlimaTicket. Daher sind wir gewappnet für die Zukunft – mit neuen Zugverbindungen, verbesserten Angeboten, einem zeitgemäßen Preissystem und einer modernen Zugflotte, die das Reisen noch komfortabler macht“, betont ÖBB CEO Andreas Matthä.


Die ÖBB verbinden Europa: neue Nachtzugdestinationen

Das Nachtzugnetz der ÖBB wächst und ist das größte in ganz Europa. Mit unseren Nighjets lässt es sich bequem über Nacht in viele europäische Städte reisen und dabei im Schlaf das Klima schützen. Von der Stadt der Musik in die Stadt der Liebe: Mit der neuen Nightjet-Verbindung geht es ab Fahrplanwechsel dreimal pro Woche von Wien über München und Straßburg nach Paris. Auch der neue tägliche Nightjet von Zürich nach Amsterdam nimmt im Dezember seine Fahrt auf. Ab 12. Juni 2022 wird der bestehende Nightjet nach Berlin verlängert und startet künftig schon ab Graz. Mit dabei ist eine EuroNight-Wagengruppe nach Warschau – wodurch Graz gleich zwei neue Nachtzugdestinationen bekommt. Auch nach Rumänien lässt es sich über Nacht mit einem Schlafwagen reisen – von Wien nach Cluj-Napoca und von Wien über Timişoara nach Bukarest.


Verbesserungen im Nah- und Fernverkehr

Die ÖBB bauen auch unter Tags internationale Direktverbindungen weiter aus: Eine Railjet-Verbindung Wien – Innsbruck – Bregenz wird bis nach Frankfurt/Main verlängert. Von Graz nach Budapest gibt es künftig zwei Direktzüge zu attraktiven Zeiten – passend für den nächsten Kurzurlaub.

Auch das nationale Angebot wird ausgeweitet, z.B. auf der Strecke Graz – Linz und bringt damit attraktive Umsteigemöglichkeiten für Reisende von Kärnten nach Oberösterreich und Graz nach Deutschland sowie retour.

Der Fahrplan für die Pendler:innen ab St. Pölten Richtung Wien Meidling und Wien Hauptbahnhof wurde optimiert, sodass ab Fahrplanwechsel ein 15-Minuten-Intervall im Frühverkehr möglich ist.
Im Nah- und Regionalverkehr können sich die Pendler:innen über weitere Angebotsverbesserungen freuen – insbesondere auf diverse Taktverdichtungen und zusätzliche Verbindungen im Abendverkehr. Rund 1,4 Millionen zusätzliche Angebotskilometer wird es im neuen Fahrplanjahr für den Nah- und Regionalverkehr geben.


Investitionen in die Zukunft: rund 4,1 Mrd. Euro

„Wir setzen die Qualiätsoffensive bei unseren Zügen fort und investieren über 4,1 Mrd. Euro bis 2027 in moderne Züge und damit die Zukunft des Reisens. Diesen Weg gehen wir seit Jahren mit großer Überzeugung, um auch den Anforderungen und Wünschen unserer Kund:innen an eine modernen Zugflotte zu entsprechen“, so ÖBB CEO Andreas Matthä.

Im Nahverkehr wird es für die Pendler:innen schon bald zusätzliche Cityjets geben – Ende 2022 werden bereits die ersten Züge in Vorarlberg auf Schiene gehen.

Für bequemes Reisen über Nacht werden aktuell 22 Sitzwagen zu modernen Multifunktions-Liegewagen für den Nightjet upgegradet. Diese modernisierten comfort-Liegewagen werden im neuen Fahrplanjahr nach und nach in die bestehende Flotte integriert und heben den Komfort insbesondere für Familien und Reisende mit eingeschränkter Mobilität auf ein neues Niveau. Parallel dazu werden bereits die ersten der insgesamt 33 Nightjets der neuen Generation gebaut, die dann ab Frühjahr 2023 unterwegs sein werden und dem Nachtreisen nochmal eine neue Komfortdimension geben.


Mit „ÖBB Live“ schnell zum passenden Sitzplatz

Das neue Tool „ÖBB Live“ (zu finden bei der Reisevorschau im Ticketshop) wird es künftig noch einfacher machen, den passenden Sitzplatz zu finden. Es zeigt in allen ÖBB geführten Zügen im Inland u.a. die Info an, wo welcher Wagen mit welcher Ausstattung (Wagennummer, Wagenklasse, Fahrradstellplätze, Ruhezone, Familienzone, WC, Bordbistro, Infopoint, barrierefreie Plätze usw.) zu finden ist, und gibt zusätzlich in den ÖBB Railjets eine prognostizierte Auslastung der einzelnen Wagen an. Das bedeutet nicht nur bestmögliche Orientierung, sondern erspart den Reisenden auch bei stark frequentierten Zügen die längere Sitzplatzsuche.

Auch im ÖBB Ticketshop kommt es zu einer schrittweisen Neugestaltung, mit der die Usability verbessert werden soll. Ab Mitte November wird dazu etwa die Oberfläche des Homescreens im Web neugestaltet, um künftig den Kauf einfacher zu gestalten und z.B. eigene Favoriten anlegen zu können. Im Lauf des Jahres 2022 soll dann auch die ÖBB App aktualisiert werden.


Ausbau der ÖBB 360 Mobilitätsservices

Auch im kommenden Jahr steht der Ausbau der „ÖBB 360“-Mobilitätsservices im Fokus. Gemeinsam mit Partnern, wie Gemeinden, Tourismusregionen, Unternehmen und Wohnbauträgern, entwickeln die ÖBB nachhaltige Produkte und Services, damit die Reisenden ihre täglichen Wege bequem, lückenlos und ohne Privat-Pkw zurückgelegen können. Dafür werden verschiedenste Angebote von klimaschonenden Sharing-Services gebündelt und in der wegfinder App verfügbar gemacht. Ganz nach dem Motto: klimafreundlich, einfach und flexibel ans Ziel. Die ersten modernen Mobilitätshubs sind bereits in Betrieb gegangen, 2022 sollen nun in mehreren Gemeinden weitere folgen.


Früher buchen – günstiger reisen – Klima schützen

„Österreich ist seit Jahren das Bahnland Nr. 1 in der EU – mit dem Klimaticket können wir künftig wohl noch mehr Fahrgäst:innen in unseren Zügen willkommen heißen und damit gemeinsam einen wesentlichen Beitrag zum Klimschutz leisten. Der Zuwachs an Reisenden und der verstärkte Trend beim Ticketkauf in Richtung Online-Buchung, hat zur Erweiterung unseres neuen Preissystems geführt. Wer früher und online bucht, bekommt einen besseren Preis als jene Kundinnen und Kunden, die erst am Tag der Abfahrt am Schalter ein Ticket lösen. Somit haben es unsere Kund:innen in Zukunft selbst in der Hand, wie viel sie für ihr Ticket bezahlen“, erklärt ÖBB CEO Andreas Matthä.

Der Preis für das Ticket errechnet sich nach dem Buchungszeitpunkt und dem Verkaufskanal. Das günstigste Ticket ist bis 15 Tage vor Abfahrt in der App oder im Web zu buchen. Die Variante des Ticketkaufs am Reisetag und Schalter ist die teuerste. Am Schalter wird es ab dem 12. Dezember 2021 dafür eine Neuerung bei der ÖBB Vorteilscard geben: sie bringt dort künftig 50 % Ermäßigung.

Für alle Reisenden, die mit dem Klimaticket in ganz Österreich unterwegs sein werden, aber nicht auf ÖBB Extras verzichten möchten, sind Upgrade-Pakte erhältlich: das 1. Klasse Upgrade (ab 1.355 €), das Lieblingsplatz-Abo (ab 48 €) und das Businessplatz-Abo (ab 240 €).


Kurzkommentar ChefRed DEEF

Jedes Unternehmen ist natürlich bestrebt, vor allem die positiven Leistungen und Chancen im Marketing hervorzukehren, so auch die ÖBB – und das ist natürlich legitim. Das erfordert aber auch kritische Respondenten, kritische Journalisten, welche die Unternehmen – hier also die ÖBB – sowie die Öffentlichkeit darauf hinweisen, wo es offenkundig nicht ganz so rund läuft. Leider hat es kaum fachkundige und kritische Journalisten in Österreich, die bei Pressekonferenzen, Konzernbilanzen sowie Präsentationen der ÖBB kritisch nachfragen und die Oberen der ÖBB zu einem kritischen Diskurs auffordern. Meist wird der Pressetext der Staatsbahn kritiklos abgedruckt, am besten mit copy und paste – typische Lohnschreiberlinge halt aber keine wirklichen Journalisten.

Aber das nur als Vorbemerkung, hier ein paar Punkte aus meiner Sicht:

Das Klimaticket ist sicher ein Hit und ist in wenigen Monaten bereits über 100.000 Mal verkauft worden. Spät aber doch hat Österreich das bekommen, was die Schweiz mit ihrem Generalabo schon seit Ende des 19. Jhds. für ihre Premium-Fahrgäste aufgelegt hat. Was dieses österr. “Klimaticket” im Unterschied zum Generalabo der Schweiz noch nicht anbietet: Freie Fahrt oder Ermäßigung für die Schifffahrt (die ja auch beruflich genutzt werden kann und wird) sowie für Zahnradbahnen, Standseilbahnen und Luftseilbahnen, meist als Bergbahnen zu bezeichnen. Hier könnte ggf. auch ein kleiner Aufpreis auf das standardmäßige Klimaticket angeboten werden.

Dass die ÖBB nun Europameister bei den Nachtzügen sind mag sicher erfreulich sein, allerdings rollt man bis dato – also bis die ganz neuen Nightjet-Garnituren verfügbar sind – noch mit jahrzentealtem tw. “versifftem” Material durch die Gegend. Eines muss dabei aber klar sein: Der Preis für den Liege- bzw. Schlafwagen muss adäquat zur Qualität und Leistung sein und sich an den Preisen der Hotellerie orientieren. Wenn ich für ein Schlafwagenabteil über 100 oder über 150 Euro pro Nacht bezahle, dann muss ich zumindest davon ausgehen können, dass die Sauberkeit und die Hygiene der eines 3- oder 4 **** Hotels entspricht. Pippifein gereinigt und hygienisch – davon sind wir aber in den meisten Schlaf- und Liegewägen noch Lichtjahre entfernt. Und ich muss davon ausgehen können, dass das Nachtzugpersonal wie in einem 3- oder 4**** Hotel die ganze Nacht für den Gast da ist, für die Wünsche der Gäste aber auch für die Sicherheit der Gäste und nicht, dass sich das Personal – wie aktuell oftmals berichtet wird – in die eigene Koje zurückzieht und schläft anstatt zu wachen! Aber lassen wir uns überraschen!

Dass das Angebot im Nah- und Fernverkehr weiter ausgebaut wird ist löblich aber natürlich auch ein Gebot der Stunde. Diesen Hype was das Klima betrifft muss die Bahn nutzen und Fahrgäste durch Angebot und Qualität dazu gewinnen. Allerdings pfeifen die ÖBB aus dem letzten Loch, wenn es um die Fahrzeuge geht – seit Jahren herrscht ein durch Managementfehler bedingter akuter Fahrzeugmangel und wenn dann ein Railjet ausfällt, dann bekommen die Fahrgäste oftmals als Ersatz eine S-Bahn-Garnitur oder Waggons, die noch Plumpsklos haben. Und in so einer misslichen Phase verscherbelt(e) man auch noch unzählige bewährte Intercity-Waggons oder baut sie aktuell zu Nachtzugwaggons um, anstatt sie für laufend vorkommende Notfälle in Reserve zu halten. Denn Reserven zu bilden – das lernte ich damals bei der Offiziersausbildung beim Militär bereits nach 2 Monaten und man lernt das wohl auch im 1. Semester beim BWL-Studium – das ist ein wesentlicher Managementgrundsatz!

Dass man das Klimaticket upgraden kann auf die 1. Klasse ist natürlich sehr zu begrüssen und wichtig, um zumindest Teile der ehemaligen Premiumkunden mit der Österreichcard 1. Klasse weiter als Kunden zu binden. Wie sich das mit den Abos für Sitzplatz und Businessklasse verhält, das muss sich erst in der Praxis zeigen. Hier wäre es vielleicht auch anzudenken, hier einen Pauschalpreis zu verrechnen (bspw. plus 500 Euro und dafür 1 Jahr Businessklasse). Was sicher ein Unfug wäre, wenn die gekauften Abos – als bspw. 100 Upgrades auf die Businessklasse – nur 1 Jahr gelten würden, denn wer weiß schon wieviel er wirklich benötigt. Die überzähligen Upgrades müssen entweder retourniert werden können oder müssen im Folgejahr (wenn wieder ein Klimaticket mit Upgrade gekauft wird) weiter gelten!

Dass der Ticketshop wieder umgebaut wird ist löblich nur sollte er zu einer besseren Usability führen und nicht wie in der Vergangenheit oft mit zahlreichen Macken (“Bugs”) auf die Fahrgäste losgelassen werden. Die Fahrgäste als Versuchskaninchen – das geht gar nicht! Eine Anzeige hinsichtlich der Auslastung bei einzelnen Zügen ist eine gute Sache, das hat die SBB in ihren Fahrplänen allerdings schon seit Ewigkeiten eigebaut.

Hinsichtlich Preisstaffelung je nach Vertriebskanal sowie Zeitpunkt der Buchung gab und gibt es auch bei anderen Eisenbahnunternehmungen, inwieweit das von den Fahrgästen angenommen bzw. goutiert wird und ob es sich für die ÖBB rechnet – sprich Einnahmensicherung – das wird der Feldversuch zeigen.

Bis 2027 sollen über 4 Milliarden Euro in neues rollendes Material investiert werden, spricht CEO Andreas Matthä. Da kann man sich ja auf einiges an Qualität und Quantität freuen und es ist zu hoffen, dass man dann auch wieder Reserven bildet und mehr Zeit hat, die Flotte dann öfter zu warten und vor allem die Züge öfter zu waschen – aktuell sind die Züge oft speziell außen (Fenster) dauerverdreckt!

Was es natürlich dringend bräuchte ist eine Regionalbahnoffensive! Milliarden um Milliarden werden in “Hochleistungsstrecken” gebuttert, um Milliarden werden lange Tunnel gegraben, aber abseits  weniger Hauptverkehrsachsen rumpeln die Züge wie einst zu Kaisers Zeiten dahin, man fährt quasi auf Kaisers Schienen und das im 21. Jahrhundert! So kann das nicht weitergehen! Man braucht nur an die Ennstalbahn zu denken oder an die Salzkammergutbahn, wo man bei letztgenannter zum Fahrplanwechsel wieder 2 Stationen zugesperrt hat, nur um den Fahrplan halten zu können. Das ist keine nachhaltige Strategie. Besser wäre es, die Strecke zu ertüchtigen um die Fahrgeschwindigkeit deutlich erhöhen zu können bzw. die Fahrzeit zu verringern.

Last not least ein Wort zu den Stationen (Bahnhofsoffensive): So lobenswert es ist, dass man endlich mit jahrzehntelangem Verzug Bahnhöfe und Haltestellen barrierefrei macht und modernisiert aber man sollte dabei schon auf die Qualität und das Erscheinungsbild achten. Meist besteht ein Bahnhofsumbau der ÖBB Infra darin, das bestehende Aufnahmsgebäude (oft noch ein herrlicher Bau aus der Gründerzeit) zuzusperren oder gar abzureissen und den beheizten Warteraum, die Toiletten und ggf. ein Buffet durch einen meist nicht mal ordentlich gegen Wind und Wetter abgedichteten Glaskäfig zu ersetzen. Dazu werden statt ordentlichen (warmen!) Holzbänken kühle Metallbänke aufgestellt, die schon nach wenigen Jahren rosten und damit nicht mal mehr einen ordentlichen Anblick bieten. Die Bahnhofsoffensive, so wichtig sie ist, braucht auch Qualität und Funktionalität und die ist bis dato kaum wo sichtbar! Außer eventuell auf den Hochglanzfoldern der Architekten und Bauherren!

Auf ein erfolgreiches Jahr 2022 für die Eisenbahnen in Österreich und weltweit!


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Erstmals Online publiziert: 27. Dezember 2021; Letzte Ergänzung: –

Digitale automatische Kupplung

Digitalisierung im Eisenbahngüterverkehr – Von der Schraubenkupplung zur Digitalen Automatischen Kupplung DAK

Einleitung – Schraubenkupplung vs. Mittelpufferkupplung

Was Kupplungen im Eisenbahnverkehr betrifft – also die Verbindung zwischen einzelnen Waggons oder zwischen Waggon und Lokomotive – so dominiert in Europa die sogenannte Schraubenkupplung, vor allem im Güterverkehr.

Die zweite gängige Art, Waggons zu kuppeln, besteht durch die sogenannte Mittelpufferkupplung, die besonders im Osten Europas (Russland und ehem. Staaten der UdSSR) dominant ist (SA-3-Kupplung). Auch in den USA werden schon seit Ende des 19. Jhd. automatische Mittelpufferkupplungen (Janney-Kupplung) verwendet, wobei die Janney-Kupplung der am höchsten belastbare Kupplungstyp ist und somit die kilometerlangen Güterzüge in den USA erst ermöglicht.

Mittelpufferkupplung in Lettland

Mittelpufferkupplungen sind allerdings im Eisenbahn-Personenverkehr auch im restlichen Europa in unterschiedlichen Varianten und Typen häufig anzutreffen, bspw. bei Straßenbahnen (handgekuppelte Mittelpufferkupplungen) oder bei Triebwägen (u.a. Talent der ÖBB) oder bei Hochgeschwindigkeitszügen wie dem ICE (automatische Mittelpufferkupplungen).

ÖBB-Talent mit Mittelpufferkupplung

Auch die Wagen der Legende auf Österreichs Schienen – des ET 4010 – waren durch eine Mittelpufferkupplung (Typ Scharfenbergkupplung) verbunden und zwar waren die Wagen fix gekuppelt, also nur in der Werkstatt trennbar.

4010 im Ennstal – Scharfenbergkupplung zwischen den Wagen

Besonders im Güterverkehr mit den oftmals notwendigen Rangier- und Kupplungstätigkeiten macht sich der kostenintensive Personaleinsatz bei vorhandenen Schraubenkupplungen negativ bemerkbar. Um den Güterverkehr effizienter zu machen und damit konkurrenzfähiger zum Straßentransport, wurde in den 1960er Jahren die sogenannte UIC-Mittelpufferkupplung entwickelt und auch zur Serienreife gebracht. Sie war auch kompatibel mit herkömmlichen Schraubenkupplungen und den russischen SA-3-Kupplungen). Das Projekt einer Umstellung aller Waggons der europäischen Bahnen scheiterte allerdings vorwiegend an der Finanzierung der deutlich teureren Mittelpufferkupplungen, die sich einige Bahnverwaltungen schlicht und einfach nicht leisten konnten.

Seit 2002 ist mit der C-AKv-Kupplung eine vereinfachte vollwertige Mittelpufferkupplung im Probeeinsatz, die mit der Schraubenkupplung ohne Adapter kuppelbar ist.


DAK

Auf Initiative des Technischen Innovationskreis Schienengüterverkehr (TIS) wurde 2014 die „Zukunftsinitative 5L“ (leise, leicht, laufstark und logistikfähig sowie lifecyclekostenorientiert) für die nächste Generation von Güterwagen vorgestellt. Kernelement dieser Initiative ist die automatische Mittelpufferkupplung für Güterwagen. Im Sommer 2018 wurden von der SBB Cargo 100 Güterwagen und 25 Loks also Demonstratoren mit einer Lösung von Voith umgerüstet. Die positiven Ergebnisse der SBB Cargo wurden in anderen Ländern und bei anderen Herstellern wahrgenommen, sodass 2019 über eine gemeinsame Fortführung von Tests gesprochen wurde.

Bei einer Sicherstellung der Finanzierung soll 2023/24 mit der Einführungsphase begonnen werden und bis 2030 beendet werden. Die Umrüstungskosten eines einzelnen Güterwagens werden auf 15.000 bis 17.000 Euro geschätzt. Sollten in allen 27 EU-Länderung plus Großbritannien, Schweiz und Norwegen sämtliche 490.000 Güterwagen (BMVI-Studie) und 17.000 Triebfahrzeuge umgerüstet werden, so werden die Kosten auf 6,4 bis 8,6 Mrd. Euro geschätzt. Dem stehen dann geschätzt 760 Mio. Euro pro Jahr an finanziellem Nutzen gegenüber. (Wikipedia).


Nachfolgend eine aktuelle PA der ÖBB zu diesem Thema (Wien 23.09.2021):

Wichtiger Meilenstein für Einführung der
Digitalen Automatische Kupplung (DAK) im europäischen Schienengüterverkehr

  • Erster Schritt zu DAK Typenauswahl erreicht
  • DAK-Demonstratorzug Anfang 2022 in Österreich
  • DAK wesentlicher Baustein für mehr Güterverkehr auf der Schiene

Das European DAC Delivery Programme (EDDP) hat am 21. September 2021 nach einer knapp einjährigen intensiven Testphase die erste Entscheidung über das künftig europaweit einheitliche Kupplungskopfdesign für den europäischen Schienengüterverkehr getroffen. Diese Entscheidung ist ein erster wichtiger Meilenstein für die Einführung der Digitalen Automatischen Kupplung in Europa.

Mark Topal-Gökceli, EDDP Programme Manager & CTO der ÖBB, hielt nach diesem erreichten Meilenstein fest, „Die Digitale Automatische Kupplung ist eine Grundvoraussetzung, um in Europa den Güterverkehr auf der Schiene wettbewerbsfähiger zu machen. Eine erfolgreich implementierte DAK bringt signifikant mehr Produktivität, Kapazität und Qualität für Europas Güterbahnen. Durch die damit verbundene Verlagerung von Verkehr auf die Schiene, spielt die DAK eine zentrale Rolle um die ambitionierten Zielsetzungen des europäischen Green Deal Wirklichkeit werden zu lassen.“


DAK Demonstratorzug durch Europa

Im Laufe der weiteren Tests der Digitalen Automatischen Kupplung, wird in den kommenden Monaten ein „DAK Demonstratorzug“ vorab durch Deutschland, Österreich und der Schweiz fahren, wo jeweils vor Ort betriebliche Tests mit dem neuen DAK-Kupplungsdesign durchgeführt werden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fließen in die erforderliche Weiterentwicklung der DAK ein. Im Februar/März 2022 wird der DAK Demonstratorzug auch in Österreich an verschiedenen Standorten Halt machen und betrieblich getestet. Organisiert wird der DAK Demonstratorzug vom DAC4EU-Konsortium.


Warum Europa die Digitale Automatische Kupplung benötigt

Clemens Först, Vorstandssprecher der Rail Cargo Group ÖBB und Vorsitzender der RailFreightForward Initiative, streicht heraus: „Die Digitale Automatische Kupplung bietet die einzigartige Chance den europäischen Schienengüterverkehr zu revolutionieren. Sie ist ein Schlüsselelement für die Transformation der Betriebsführung von Eisenbahnen.“ Da sie mithilfe von neuen Technologien und Innovationen mehr Kapazität für die Verlagerung auf die Schiene ermöglicht, schafft sie die Grundlage für Verlagerung und Klimaschutz. Sie gilt als Wegbereiter für die weitere Digitalisierung und Automatisierung des europäischen Bahnsystems und ist damit die Voraussetzung, um den Anteil des Schienengüterverkehrs europaweit signifikant zu erhöhen und die Ziele des Green Deals zu erreichen. Die DAK kann durch eine Strom- und Datenbusleitung im gesamten Zug eine Vielzahl von betrieblichen Prozessen bei Zug- und Verschubfahrten optimieren. Auch Zugintegritätsprüfungen sind mit der DAK realisierbar, die als infrastrukturelle Voraussetzung für die Einführung der nächsten Generation des europäischen Zugsicherungssystems (ETCS Level 3) gelten. Die DAK bildet die Grundlage für eine Vielzahl an Applikationen für Kunden, wirtschaftlichen Betrieb und optimierte Instandhaltung.


Das Testprocedere

Im Zuge des Konsortiums DAC4EU wurden vier Prototypen der DAK nach einem festgelegten Testprocedere auf Herz und Nieren getestet. Dellner Couplers AB, Voith GmbH & Co. KGaA und Wabtec Corporation entwickelten zwei Scharfenberg-Designs und ein Schwab-Design. Ein SA 3-Design wurde schon zu einem früheren Zeitpunkt aus dem Prozess zurückgezogen. So wurde u.a. das Verhalten der verschiedenen DAK in Gleisbögen mit unterschiedlichen Gleisradien genauso getestet, wie das Kuppeln bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten und unter verschiedenen Beladezuständen. Diese Ergebnisse wurden für die Bewertung der Prototypen in das von dem europäischen Förderprogramm Shift2Rail (S2R) ermöglichte EDDP eingebracht. Um eine Entscheidung für ein europaweit einheitliches Kupplungskopfdesign vorzubereiten, setzte das EDDP einen Prozess startend mit der Definition der Kriterien für den Auswahlprozess auf. Rund 100 EDDP-Expert:innen aus 36 europäischen bahn-affinen Unternehmen bewerteten für jede Kupplung im Sommer dieses Jahres die Ergebnisse zweier Testprogramme (DAC4EU und Trafikverket/Swedish Winter Tests). Die Entscheidung über das künftig europaweit einheitliche Kupplungskopfdesign für den europäischen Schienengüterverkehr fiel auf das Scharfenberg-Design. In der nächsten Phase werden von den Herstellern konkrete Lösungen zur Abdeckung der restlichen Anforderungen vorgestellt, Lebenszykluskosten ermittelt und die notwendigen Schritte zur Serienfertigung vorbereitet.


Das europäische Konsortium DAC4EU

Das Konsortium DAC4EU, bestehend aus dem Konsortiumsleader DB AG, den Güterbahnen ÖBB Rail Cargo Group, DB Cargo und SBB Cargo sowie den Wagenhaltern Ermewa, GATX Rail Europe und VTG, setzt sich dafür ein, Züge in ganz Europa mit der Digitalen Automatischen Kupplung auszustatten. Mit Juni 2020 hat das Konsortium seine Arbeit aufgenommen. Bis 2030 sollen Züge in ganz Europa mit der neuen Technologie ausgestattet sein und dazu beitragen, dass der Schienengüterverkehr eine wesentliche Rolle im europäischen Mobilitätssystem der Zukunft spielt. Das deutsche Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) finanziert das Projekt in der Projektlaufzeit von zweieinhalb Jahren mit rund 13 Millionen Euro.


Links

DAC4EU (Projektdetails) >>>

ÖBB Güterverkehr – Railcargo Group >>>

ÖBB Konzern >>>

DEEF-Beitrag “ÖBB Rail Cargo Group: Neue intermodale Nonstop-Verbindung zwischen Österreich und Norditalien” >>>

DEEF- Beitrag “Rollende Landstraße (RoLa) wird deutlich ausgebaut” >>>

DEEF-Blog 2018: Erster Güterzug aus China in Wien eingetroffen >>>


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ÖBB Unterinntalbahn Neubaustrecke Schaftenau-Radfeld

Unterinntalbahn: UVP für den Neubau-Abschnitt Schaftenau – Radfeld

Seit Kurzem ist der Bescheid zur Umweltverträglichkeitsprüfung für die Eisenbahn-Neubaustrecke Schaftenau – Radfeld als Verlängerung der Neuen Unterinntalbahn rechtskräftig. Damit wurde ein wichtiger Meilenstein für den Ausbau der Bahninfrastruktur erreicht. Die ÖBB-Planer starten jetzt in die nächste Phase des Großprojektes.


Dazu die PA der ÖBB (Innsbruck, 29. November 2021):

Der Bau einer Eisenbahn-Neubaustrecke setzt jahrelange akribische Vorbereitung voraus, bei der zahlreiche Parameter zu berücksichtigen sind. So wird auch für den zweiten Ausbauschritt der neuen Unterinntalbahn zwischen Schaftenau – Radfeld seit vielen Jahren an einer möglichst umweltverträglichen Trassierung und Umsetzung der Bauarbeiten geplant. Im Herbst 2020 hat das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) in Kufstein das Vorhaben für eine Grundsatzgenehmigung öffentlich verhandelt. Sachverständige und Anrainer haben die Gelegenheit genutzt, um sich intensiv über das wichtige Großvorhaben zu beraten. Dabei wurden auch zahlreiche Schutz- und Ausgleichsmaßnahmen festgelegt.

Trassenführung Neubaustrecke sowie Bestandsstrecke (Visualisierung im Info-Point Bf Wörgl)

Rechtskräftige UVP-Grundsatzgenehmigung ebnet den Weg für die nächste Phase

Der nun vorliegende rechtskräftige Bescheid des Ministeriums umfasst mehr als 200 Seiten. Um eine möglichst hohe Transparenz zu gewährleisten, wurde die Verhandlungsschrift im Frühjahr 2021 in den betroffenen Gemeinden der Projektregion zur Einsichtnahme für die Bürger:innen aufgelegt. Interessierte haben auch vom Recht zur Stellungnahme Gebrauch gemacht. Nach nochmaliger, eingehender Prüfung durch Fachexperten hat nun das BMK mit der positiven UVP-Grundsatzgenehmigung grünes Licht für die Fortsetzung der Planungen an dem 20,5 Kilometer langen Vorhaben gegeben. Für die ÖBB-Ingenieur:innen ein großer Erfolg und zugleich der Startschuss für die nächste Phase des Großprojektes.


Einreichung der Detailplanung 2022 geplant

In den kommenden Monaten steht für die Planungsexperten viel Arbeit bevor, denn sie werden sich mit hunderten Details des Großvorhabens beschäftigen. Ziel ist, eine umfassende und detaillierte Beschreibung des Eisenbahnprojektes zu erstellen. Kann alles wie vorgesehen umgesetzt werden, ist die Einreichung der Unterlagen 2022 zur Genehmigung beim Ministerium möglich. Vorarbeiten für einen Rohbaustollen werden voraussichtlich zum Jahreswechsel 2021/22 anlaufen, der Stollenbau selbst wird für 2023 erwartet.


Intensive Abstimmung mit Anrainern und Gemeinden

Auch in der kommenden Projektphase streben die ÖBB, wie bisher, eine enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Anrainern und Gemeinden der Projektregion an. „Frühzeitig und transparent die Planungen kommunizieren, zuhören sowie gemeinsam an Lösungen arbeiten hat sich auch während der Umweltverträglichkeitsprüfung bewährt“, erklärt ÖBB-Projektleiter Peter Kölbach. Für die Abstimmung mit Gemeinden und Interessensvertretern wird das bewährte „Regionalforum“ fortgeführt. Und auch Planausstellungen sowie die kontinuierliche Abstimmung mit Grundstückseigentümern und unmittelbaren Nachbarn des Projektes werden fortgesetzt.


Projekt des Europäischen Kernnetzkorridors

Der zweite Ausbauschritt der neuen Unterinntalbahn umfasst rund 20,5 Kilometer Neubaustrecke. Davon befinden sich mehr als 14 Kilometer in Tunnels. Auch der Inn wird am Gebiet der Gemeinden Breitenbach am Inn und Kundl unterquert. In Langkampfen errichten die ÖBB im Zuge der Projektumsetzung eine neue barrierefreie Haltestelle. Die Neubaustrecke soll den stark beanspruchten Eisenbahnknoten Wörgl entlasten und ist Teil des europäischen Skandinavien-Mittelmeer Kernnetzkorridors.

Eröffnungsfahrt Unterinntalbahn Phase 1 2012 (Halt im Münsterertunnel)

Projektausstellung am “Erlebnisbahnsteig” Bf Wörgl (Info-Point)

In einem Raum im Bahnhof Wörgl (gegenüber dem Cafe/Bäckerei) wird das Projekt für Interessierte präsentiert und visualisiert. Der Info-Point ist frei zugänglich, leider aber zeitweise geschlossen gemäß den wechselnden Corona-Vorschriften.

Info-Point Bf Wörgl


Links

ÖBB Infra >>>

DEEF-Doku Unterinntalbahn >>>

DEEF-Blog Tag der Offenen Baustelle Unterinntalbahn 2011 >>>

DEEF-Blog Eröffnung Neue Unterinntalbahn 2012 >>>


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ÖBB Brief ans Christkind

Brief ans Christkindl – Liebes Christkindl, lass die ÖBB ihre Züge putzen!

Man muss sich als Fahrgast ja wirklich genieren, in welch verdreckten Zügen der ÖBB man als Fahrgast transportiert wird. Dabei geht es mir, liebes Christkindl, vor allem darum, dass endlich die Railjets, RailjetExpress, Cityjets, CityjetExpress und alle anderen zwischenzeitlich fast kaum mehr aufzuzählenden Zuggattungen der ÖBB außen ordentlich aussehen.

Von der Farbe rot ist wenig zu sehen, der RJ-Steuerwagen ist vor Dreck schwärzlich (Dornbirn, 27.8.2020)

Es fing offenbar damit an, dass die ÖBB vor Jahren neue teure automatische Waschanlagen (Wien, Villach) kauften und die Züge außen – vor allem die Fenster – nicht mehr durch Personen mit Schwamm und Bürste gereinigt wurden, sondern das sollte eine “effiziente” Waschanlage erledigen. Seither sind die Züge der ÖBB außen saudreckig, durch die Fenster sieht man kaum noch durch. Massenweise Beschwerden durch die Fahrgäste und die Zugbegleiter damals nutzten nichts, die Züge sind bis heute saudreckig.

Als ich im Zürcher HB die dort wie zur Parade aufgefädelten Züge – nationale wie internationale, Nahverkehrszüge wie Fernverkehrszüge – abschritt, das stach eine Garnitur besonders heraus, nämlich der österreichische Railjet. Er war mit Abstand die dreckigste Garnitur die sich in der Bahnhofshalle befand. Angefangen bei der Lok, die wie die Waggons sich eigentlich in schönem Rot präsentieren sollte, aber die war fast schwarz vor lauter Dreck. Und die Fenster der Waggons, auch in der sündhaft teuren Businessklasse, waren völlig verdreckt. Mein Nationalstolz, liebes Christkindl, bekam richtig einen Knacks, als ich die durchwegs geputzten und glänzenden ausländischen Kompositionen rund um den österreichischen Railjet der ÖBB sah aber ich in die verdreckte Komposition der österreichischen Staatsbahn einsteigen musste.

Zuhause in Salzburg angelangt fragte ich sogleich am nächsten Tag bei den ÖBB und ihrem Mitbewerber, der privaten Westbahn, an, wie oft eigentlich die Railjets der ÖBB und die KISS-Triebwagen der Westbahn außen gereinigt, also gewaschen werden.

Die Antwort der ÖBB: “Mindestens 1x im Monat”

Die Antwort der Westbahn: “Jeden 2. Tag”

Na liebes Christkind, das merkt man auch, wenn in Salzburg oder Wien ein RJ der Staatsbahn neben einer Komposition der privaten Westbahn steht!

In Zeiten wie diesen, der P(l)andemie, da dreht sich ja Alles um Hygiene und Sauberkeit – welche Erwartungshaltung hat man als Fahrgast hinsichtlich der Hygiene im Inneren des Zuges, wenn er außen so saudreckig ist??? Richtig, keine besonders gute!

Da ich dieser Tage wieder einmal bei strahlenden Sonnenschein mit dem Railjet am Ufer des Wörthersees entlang fuhr aber ob der dreckigen Fenster kaum etwas erkennen konnte, da sprach ich den Schaffner an, der gerade zur Kontrolle der Fahrkarten kam. Er war auch peinlich berührt und meinte, er denke sich nur mehr seinen Teil über diese Missstände – aber vielleicht solle ich es doch noch mal probieren mit einem E-Mail an die Oberen!?!?

Der Wörthersee mit Pyramidenkogel im Hintergrund. Leider kaum auszumachen ob der dreckigen Fenster in der Businessklasse der Railjets 797 am 19.12.2021 – Hier besteht seit Jahren dringender Handlungsbedarf!

Da ich und viele Schicksalsgenossen bei den “Oberen der ÖBB” kein Gehör fanden, so habe ich mir gedacht, ich schreibe vielleicht besser heuer an Dich, liebes Christkindl, vielleicht klappts ja auf diesem Weg??

Liebes Christkindl, im Namen aller Fahrgäste der ÖBB aus dem In- und Ausland, Kinder, Schüler, Studenten, Frauen und Männer, Pendler, beruflich bedingt Reisende, freizeitlich Bahnfahrende, Österreicher, Deutsche, Europäer, Amis, Chinesen, Afrikaner und Sonstige, bitte schenke uns saubere ÖBB-Züge, die außen glänzen und poliert sind und durch deren Fenster man die schönes österreichische Landschaft endlich wieder ungetrübt genießen kann!

Danke liebes Christkindl für Deine Bemühungen!

Ach ja, die Oberen der ÖBB wären deren Ganz-Oberer Andreas Matthä sowie die Vorstände der ÖBB Personenverkehrs AG. Deren Namen und die Kontaktdaten findest du irgendwo auf den zahlreichen Webseiten des Konzerns – du kennst dich ja sicher mit Google aus liebes Christkindl!

Fenster ÖBB Fernverkehr (Intercity 1. Klasse) 2008 (28.5.2008)
Fenster ÖBB Fernverkehr 1. Klasse 2012 (9.1.2012)
Fenster ÖBB Fernverkehr 2013 (11.3.2013)

Link

Österreichische Bundesbahnen ÖBB >>>

DEEF-Blog 2013: ÖBB Jubläum 5 Jahre dreckige Fenster >>>


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Erstmals Online publiziert: 23. Dezember 2021; Letzte Ergänzung: –

ÖBB Bahnstrom Windenergie

Bahnstrom der ÖBB nun auch aus Windenergie

Die ÖBB-Infrastruktur AG setzt bereits auf die Produktion von 100% grünem Bahnstrom aus Wasserkraft und Solarenergie. Zu diesem Mix kommt nun auch die Windenergie hinzu – die ÖBB errichten dazu die weltweit erste 16,7 Hz Bahnstrom- Windenergieanlage in Niederösterreich.


Dazu im Detail die ÖBB-PA. (Wien, 25. August 2021).

Die ÖBB sind das größte Klimaschutzunternehmen Österreichs. Nicht nur der Bahnstrom stammt zu 100 % aus erneuerbarer Energie. Auch die Versorgung aller Gebäude, Anlagen und Containerterminals erfolgt zur Gänze mit grünem Strom. Um die Eigenproduktion aus erneuerbarer Energie zu erhöhen, errichtet die ÖBB-Infrastruktur AG die weltweit erste Bahnstrom-Windenergieanlage in Höflein (Bezirk Bruck/Leitha) in Niederösterreich und leistet damit Pionierarbeit im Bereich der nachhaltigen Bahnstromgewinnung aus Windkraft.

Der Strom aus erneuerbaren Energien ist die zentrale Säule für die Klimavorteile der ÖBB. Mit den zehn ÖBB-Wasserkraftwerken und den mehr als 20 ÖBB-Photovoltaikanlagen wird bereits sehr erfolgreich umweltfreundlicher Strom für die Infrastruktur der Bahn produziert. Rund ein Drittel des klimafreundlichen Bahnstroms, der im Schienennetz benötigt wird, produziert die ÖBB selbst. Nun soll die Eigenproduktion von grüner Energie für den Bahnsektor sukzessive erhöht werden. Einen wesentlichen Beitrag wird zukünftig die 16,7 Hz-Bahnstrom-Windkraftanlage leisten. Die erzeugte Energie wird direkt in die Oberleitung der Bahn eingespeist. Durch diese Direkteinspeisung wird einerseits die Notwendigkeit von neuen elektrischen Leitungen weitgehend vermieden. Anderseits werden die Züge direkt und damit verlustarm mit Windenergie versorgt.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Der Kampf gegen die Klimakrise ist die historische Aufgabe unserer Zeit. Besonders im Mobilitätsbereich liegt hier eine große Chance, die wir nützen müssen. Die ÖBB steht uns hier als verlässlicher Partner für mehr Klimaschutz zur Seite und leistet mit der Errichtung der weltweit ersten Bahnstrom-Windenergieanlage einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität 2040 und der Energieautonomie in Österreich. Damit wird das Bahnfahren noch umweltfreundlicher.“

ÖBB Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä: „Als Klimaschutzunternehmen Nummer 1 in Österreichs nehmen wir einen wichtigen Part in Kampf gegen den Klimawandel ein. Bereits seit dem Jahr 2018 sind wir mit 100 % grünem Bahnstrom unterwegs. Mit unseren zehn Wasserkraftwerken und sieben Frequenzumformern leisten wir täglich einen wesentlichen Beitrag, um den Menschen ein nachhaltiges und vor allem umweltfreundliches Reisen zu ermöglichen. Ob mit Ökostrom in den Zügen oder Hybrid-Loks, ob mit Elektrobussen im Stadtverkehr, der Rollenden Landstraße im Güterverkehr oder mit klimaneutralen Bahnhöfen – wir versuchen in jedem Bereich das Maximum für den Klimaschutz herauszuholen. Mit dem Bau der weltweit ersten Bahnstrom-Windenergieanlage leisten wir wahre Pionierarbeit und stellen wieder unter Beweis, dass uns der Erhalt der Umwelt und die schonende Nutzung von Ressourcen eine Herzensangelegenheit ist.“

Vom Wind angetrieben
Egal ob Strom für den Zug, die Bahnhöfe oder Terminals – die ÖBB sind klarer Vorreiter bei der Stromgewinnung aus erneuerbarer Energie für das System Bahn. Bereits im Jahr 2015 wurde das weltweit erste Bahnstrom-Solarkraftwerk östlich der Haltestelle Wilfleinsdorf in Niederösterreich in Betrieb genommen. Zudem wurde im Tullnerfeld die weltweit erste Photovoltaikanlage auf einer Schallschutzwand pilotiert, die grünen Bahnstrom (16,7 Hz) für das Bahnnetz produziert. Mit der weltweit ersten Bahnstrom-Windenergieanlage wird nun die umweltfreundliche Energiegewinnung bei den ÖBB weiter fortgesetzt und die Eigenproduktion gesteigert. Das Pilotprojekt „Bahnstrom-Windenergieanlage Höflein“ stellt somit einen weiteren wichtigen Schritt für die ÖBB zum Ausbau der Eigenerzeugung von sauberem Strom dar.

Schritt für Schritt zur erneuerbaren Energie
Durch die direkte Einspeisung des erzeugten Stromes in das bahneigene Netz werden vorhandene erneuerbare Energieressourcen direkt dort genützt, wo Verbrauch entsteht. So wird das 50-Hertz-Netz entlastet und Verluste bei Umformung und Transport können vermieden werden. Die Einbindung des Stromes in die Oberleitung wird über eine neu entwickelte Schaltstation in transportabler Containerbauweise erfolgen. Wir verbinden somit gleich zwei innovative Entwicklungen in einem Projekt. Die Windkraftanlage hat eine Leistung von rund 3 MW (Megawatt) und liefert pro Jahr Energie für rund 1.800 Zugfahrten auf einer Strecke von Wien – Salzburg. Die „Blattspitzenhöhe“ des Windrades beträgt circa 200 m, der Durchmesser des Rotors 112 m. Dieser ist somit länger als ein Fußballfeld. Die Gesamtkosten für das Projekt betragen rund 6 Millionen Euro.


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Erstmals Online publiziert: 19. Dezember 2021; Letzte Ergänzung: –

ÖBB Technische Services ÖBB Train Tech

Neuer Marktauftritt der ÖBB Technische Services als “ÖBB Train Tech”

Die ÖBB Technische Services GmbH als ein Unternehmen im ÖBB-Konzern (seit 2004) beschäftigt an 24 Unternehmensstandorten – davon 22 in Österreich – ca. 4.000 Mitarbeiter, die im Geschäftsfeld “Management von Schienenfahrzeugen” nationale wie internationale Kunden bedienen. Darunter fallen u.a. die Instandhaltung, Modernisierung, Assembling, Engineering, Neubau und Aufarbeitung von Fahrzeugkomponenten sowie Entwicklung von Prüf- und Diagnoseeinrichtungen. Um die Internationalität zu betonen haben die ÖBB TS einen neuen Marktauftritt mit neuem Logo kreiert – ÖBB Train Tech.


Hier die dazugehörige PA der ÖBB (23.8.2021)

ÖBB Technische Services treten zukünftig als ÖBB TRAIN TECH am Markt auf

Mit seinen Leistungen und Services am Markt ist die ÖBB Technische Services GmbH heute eines der größten Technikunternehmen Österreichs und ein unverzichtbarer Partner für Kund:innen am europäischen Instandhaltungsmarkt Markt. Die ÖBB Technische Services investieren in den nächsten Jahren nicht nur rund 400 Millionen Euro in den Ausbau seiner Standorte und in modernste Technologien – sondern setzen auch einen inhaltlichen und optischen Akzent.

Um noch präsenter und internationaler zu sein, werden die Technischen Services künftig mit einem neuen Logo auftreten: ÖBB TRAIN TECH. Die Rechtsform – ÖBB Technische Services GmbH – bleibt unverändert.

„Wir haben uns in den letzten 25 Jahren zu einem international agierenden Vorzeigeunternehmen entwickelt. Wir haben wichtige Projekte erfolgreich umgesetzt, wie den Aufbau eines der modernsten Radsatz-Zentren in Europa oder beispielsweise die Instandhaltung von Railjet- und Desiro ML-Garnituren sowie nahezu aller moderner Lokomotiv-Typen, die heute in Europa unterwegs sind – und das für nationale und internationale Kund:innen. Darüber hinaus haben wir alle erforderlichen Zertifizierungen erreicht, unzählige externe Kund:innen für uns gewonnen und hunderte neue hochqualifizierte Mitarbeiter:innen in die Familie der ÖBB Technischen Services integriert. Mit dem neuen Auftritt setzten wir ein weiteres Zeichen in Richtung Internationalisierung,“ sagt Sandra Gott-Karlbauer, Geschäftsführerin ÖBB Technische Services.

Neu ist somit der gesamte Werbeauftritt der ÖBB Technischen Services. Ein wichtiger Schritt, um die Technischen Services noch stärker als internationalen Player zu positionieren: innovativ, offen, erfahren und nachhaltig. Mit dem Slogan „Immer einen Zug voraus“ gibt sich ÖBB Technisches Services ein neues Credo und gleichzeitig die Motivation, im gesamten Instandhaltungsprozess immer weiter- und vorauszudenken. Um unseren Kund:innen maßgeschneiderte, intelligente Services zu bieten und nachhaltige Mobilität von morgen möglich zu machen.

TS: Über die Grenzen hinaus erfolgreich
Die ÖBB Technische Services GmbH (TS) ist das technisches Kompetenzzentrum für Instandhaltung und Weiterentwicklung von Schienenfahrzeugen im ÖBB Konzern. 4.000 Mitarbeiter:innen sorgen mit jahrzehntelanger Erfahrung und Einsatz modernster Technologien für professionelle, wirtschaftliche und sichere Instandhaltung. In Verbindung mit einem umfangreichen Ersatzteil-Pool und einem dichten Service-Netzwerk stellt die ÖBB Technische Services die wirtschaftliche Wartung weit über die Grenzen Österreichs hinaus sicher. Darauf vertrauen aktuell bereits Eisenbahnverkehrsunternehmen aus neunzehn europäischen Ländern.


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ÖBB TS >>>

DEEF-Blog: 110 Jahre ÖBB TS St. Pölten >>>

DEEF-Blog: 150 Jahre ÖBB TS Linz >>>


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Westbahn 10 Jahre unterwegs

Jubiläum: 10 Jahre Westbahn auf Österreichs Schienen unterwegs

Zwischenzeitlich gehören die grün-weiß-blauen Kiss-Triebwägen der privaten Westbahn zum Alltag auf der Westbahnstrecke von Salzburg nach Wien und der private Bahnanbieter erfreut sich großer Beliebtheit.

Als die Erfolgsstory am 11. Dezember 2011 begann und das staatliche Bahnmonopol im Personenverkehr endlich gebrochen wurde, hatte die Westbahn allerdings noch einige schwierige Phasen zu überstehen – vor allem die Prügel, die ihr seitens des bisherigen Monopolisten, der Staatsbahn ÖBB, laufend zwischen die Füße geschleudert wurden, galt es zu überwinden.

DEEF wünscht dem EVU Westbahn GmbH auch weiterhin “Allzeit freie Fahrt” und gibt nachfolgend die Pressemeldung der WB vom 9.12.2021 wieder.


WESTbahn: Seit zehn Jahren auf Schiene

(Wien, 9. Dezember 2021)

Vor fast genau zehn Jahren, am 11. Dezember 2011, waren von Wien nach Salzburg und umgekehrt zum ersten Mal Reisende mit der WESTbahn unterwegs. Damit hat die grün-weiß-blaue Privatbahn 172 Jahre nach der von privaten Unternehmern getragenen Geburtsstunde der Eisenbahn in Österreich den Bogen zurück zu den Wurzeln geschlagen und rund 100 Jahre nach der sukzessiven Verstaatlichung der Bahnstrecken das nationale Bahnmonopol wieder aufgebrochen.

Seit dem ersten Betriebstag sind die Züge der WESTbahn annähernd 40 Millionen Kilometer gefahren. Mehr als 45 Millionen Passagiere haben dabei insgesamt 7 Milliarden Kilometer in den KISS-Garnituren zurückgelegt.

„Wir sind als David gegen den Goliath Staatsbahn angetreten – mit Unterstützung der Anteilseigner rund um Dr. Haselsteiner.“, sagt Dr. Erich Forster, CEO der WESTbahn. „Ab dem ersten Tag war es unser Anspruch, uns zum Benchmark für die Qualitätsführerschaft bei der Bahn zu entwickeln. Wir sind sehr stolz, dass wir das erreicht haben: Die WESTbahn hat neue Maßstäbe bei der Fahrzeugqualität und Ausstattung, vom Ledersitz bis zum Bio-WC, gesetzt und ist nicht mehr aus der österreichischen Schienenlandschaft wegzudenken.

Wir punkten bei den Reisenden mit der Qualität unserer Dienstleistung bei Service, Sauberkeit und Pünktlichkeit. Für viele europäische Eisenbahnen sind wir mit unserem funktionalen Ansatz modularer Nachtwartung und bei technologischen Neuerungen zur Referenzgröße geworden. Das Team der WESTbahn hat in allen Bereichen im letzten Jahrzehnt außerordentlich gute Arbeit geleistet. Ich möchte mich daher bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Herzblut und ihre Begeisterung im Dienst für all jene, die täglich mit uns unterwegs sind, bedanken.“

Mit den neuen, erst seit wenigen Monaten im Einsatz befindlichen KISS 3 Zügen der Firma Stadler hat die WESTbahn einmal mehr auf hohe Zuverlässigkeit im täglichen Einsatz und spürbaren Fahrkomfort im Fernverkehr gesetzt. „Rechtzeitig zur Einführung des innovativen KlimaTickets haben wir mit der Comfort Class 2+ eine eigene ´KlimaTicket-Klasse´ geschaffen und damit wieder die Flexibilität eines privaten Marktteilnehmers unterstrichen.“, betont Dr. Forster.

Die Zukunft will die WESTbahn aktiv mitgestalten – und infolgedessen auch den von Leonore Gewessler und ihrem Team im Klimaschutzministerium verfolgten Ansatz „Mehr Klimaschutz durch mehr Bahnverkehr“ unterstützen und beschleunigen. Zum 10jährigen Jubiläum hatte die WESTbahn daher für alle, die viel mit der Bahn unterwegs sind, ab dem 12. Dezember eine Verdoppelung ihres Angebots geplant. Die schwierigen Rahmenbedingungen mit der gesunkenen Nachfrage infolge der Corona-Pandemie und des Lockdowns für alle erlauben vorerst jedoch nur eine reduzierte Ausweitung.

Mit dem Ende des Lockdowns wird am kommenden Sonntag daher im ersten Schritt eine gezielte Verdichtung des Fahrplans zu den stark nachgefragten Zeiten umgesetzt. „Dann, wenn es darauf ankommt, wird die WESTbahn künftig wieder zwei Mal pro Stunde von bzw. nach Wien unterwegs sein – vor allem zu Pendelzeiten und am Sonntagnachmittag.“, erläutert Dr. Forster. „Außerdem halten wir ab dem 12. Dezember morgens mit zwei Zügen nach Salzburg und nachmittags mit drei Zügen von Salzburg zusätzlich zu unseren üblichen Halten auch in den drei Flachgauer Stationen Straßwalchen, Neumarkt am Wallersee und Seekirchen am Wallersee. Zehn Jahre nach unserem ersten Versuch mit dem Salzburger Verkehrsverbund hat sich auch auf Länderebene die Qualität der Zusammenarbeit stark verbessert und ermöglicht es, gemeinsam neue Wege einzuschlagen.“

Abgesehen von weiteren Verdichtungen zwischen Wien und Salzburg folgt im April der nächste große Schritt mit der Aufnahme des Direktverkehrs Wien – München. „Die Ideen für mehr Bahnangebote gehen der WESTbahn nicht aus.“, schließt Dr. Forster.


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