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Am 29. Mai 2010 wurde in der ÖBB Werkstätte Linz das 150 jährige Jubiläum gefeiert. Von 10 bis 18 Uhr gab es für das zahlreich erschienen Publikum, darunter viele Familien mit Kindern, einen Blick hinter die Kulissen dieser Traditionswerkstätte. Da war es selbstverständlich, dass auch der Chefredakteur von DEEF Dr. Michael Populorum im Dienste seiner geschätzten Leserschaft vor Ort war.
Im Namen des Dokumentationszentrums für Europäische
Eisenbahnforschung: Nachfolgend rückblickend ein paar Infos zur Werkstätte sowie ein paar Fotos vom Jubiläum. Von der Dampflok-Reparaturwerkstätte zur Taurus-Geburtsstätte - Jubliäum 150 Jahre ÖBB Werkstätte Linz 2010 Im Jahr 1856 wurde mit dem Bau der Kaiserin Elisabeth-Westbahn – die Bahnverbindung zwischen Wien-Linz-Salzburg – begonnen. Der erste Zug, bespannt mit einer Lok und 3 Waggons, erreichte Linz am 15. Dezember 1858. Zur Wartung und Erhaltung der Dampflokomotiven bzw. Personenwagen entstand in Linz eine „Centralwerkstätte“. Die Werkstätte war mit einer Lokomotivmontierung, zwei Drehereien, einer Eisen- und Kupferschmiede, einem Kessel- und Maschinenhaus sowie einer Schlosserei, Spenglerei und Tischlerei ausgestatte. 1860 kam die erste Dampflokomotive zur Reparatur. Die zu der damaligen Zeit noch wenig entwickelte Technologie bedingte hohen Reparatur- und Wartungsaufwand. Im Jahr 1922 wurde die Hauptwerkstätte Linz zur zentralen Reparaturwerkstätte für Elektrotriebfahrzeuge. Bombenangriffe im April 1945 hatten das Werksgelände stark in Mitleidenschaft gezogen. 95% der maschinellen Anlagen wurden zerstört, die Werkstätigkeiten aber unabhängig davon sofort nach Kriegsende wieder aufgenommen. Gearbeitet wurde zum Teil im Freien.
Heute ist das Werk der ÖBB-Technische Services in Linz das Kompetenzzentrum für Wartungen, Reparaturen und Modernisierung von Elektro-Lokomotiven. Darüber hinaus wird Europas stärkste Lokomotive – der Taurus – in Linz auf Schiene gestellt. Schritt für Schritt entsteht hier ein Taurus – der Stier unter den Lokomotiven. In knapp zwei Monaten werden über 13.000 Einzelteile zusammengebaut, bevor das kräftige Herz eines Taurus zu schlagen beginnt. Über 200 Schritte umfasst die Qualitätsprüfung. Qualität auf höchstem Level. Über vierhundert Hochleistungslokomotiven wurden bisher von ÖBB-TS gebaut und stehen europaweit auf Schiene. Drehscheibe für Reparatur, Wartung und Instandhaltung von Elektrolokomotiven. Im ÖBB-TS-Werk Linz werden Elektrolokomotiven sowie deren Komponenten in Schuss gehalten und für einen sicheren Personen- und Güterverkehr optimal instand gehalten.
Im Detail heißt das:
370 Drehgestelle, 790 E-Fahrmotoren, 290 Stromabnehmer,
11.110 Stoßdämpfer, 1.700 Trieb-Radsätze und vieles mehr werden jährlich
aufgearbeitet und repariert. 650 Spezialisten am Standort sorgen für Ihre
Sicherheit und Ihren Komfort. Damit das Bahnfahren zum Erlebnis wird.
Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info > redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org
Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF; Erstmals online publiziert: 16. September 2010; Ergänzungen: |
Last modified
Sonntag, 24. Mai 2015 22:13:36 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
Railway Research Austria 2009-2020