200 Jahre Kohle-Bergbau im Hausruck – Dokumentation der Relikte # Teil 7: Die Kohlebahn Hinterschlagen – Buchleithen

Diese von der WTK (Wolfsegg-Traunthaler Kohlenwerks-AG) im Jahre 1933 errichtete Kohlebahn vom Abbaugebiet Hinterschlagen (2 Stollen) zum Brecher in Buchleithen hatte eine Spurweite von 580 mm und eine Länge von 3,5 Kilometern. Zusätzlich wurde noch abgebaute Kohle aus dem Gebiet Illing (westlich von Hausruck) durch den Ing. Heissler Stollen nach Hinterschlagen und von dort weiter zum Brecher Buchleithen transportiert. Vom Brecher Buchleithen wurde die gebrochene (zerkleinerte) Kohle dann mittels Seilbahn (später Förderbänder) in die Zentralsortierung nach Ampflwang transportiert, wo sie dann auf Güterwaggons verladen auf der Kohlebahn nach Timelkam weitertransportiert wurde (Ampflwanger Bahn, heute im Tourismusverkehr betrieben von der ÖGEG).

Nach dem Ende des Kohleabbaus in Hinterschlagen im Jahr 1995 wurde die Kohlebahn auf 760 mm (Bosnische Spurweite) umgespurt (warum eigentlich??) und es fanden touristische Befahrungen auf der Strecke statt, u.a. auch als Zubringer zur Befahrung des Margarethen-Stollens in Hinterschlagen. Leider fanden die Organisatoren dieser Befahrungen keine finanzielle Unterstützung durch die öffentlichen Stellen, auch nicht – was eigentlich naheliegend gewesen wäre – zur Landesausstellung Kohle & Dampf im Jahr 2006. Da flossen zwar nicht unbeträchtliche Fördergelder, allerdings die bis dato lobenswerterweise in Eigenregie agierenden Unternehmer aus Hinterschlagen gingen leer aus und so zeigt sich aktuell (2021) folgendes Bild:
- Die Eisenbahnstrecke ab dem Brecher Buchleithen ist ohne Vekehr, tw. ist die Strecke total zugewuchert mit Sträuchern und Bäumen
- Auch der ehem. Bahnhof Hinterschlagen inkl. der Gastwirtschaft (Pensionierung der Pächterin) ist im Juni 2021 verwaist, der Mitte der 1990er Jahre errichtete Lokschuppen ohne Funktion
- Die beiden Stollen inkl. der Barbarakapelle bieten ein Bild der Verwahrlosung
- Nur die Aktivitäten des “Hausruckparks” (Bogenschießen, Paintball etc.) werden angeboten mit Schwerpunkt am Wochenende
Nachfolgend ein paar Fotos von der Streckenbegehung im Juni 2021.

















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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF
Erstmals Online publiziert: 8. Juli 2021; Letzte Ergänzung / page last modified 28. 2 2025