200 Jahre Kohle-Bergbau im Hausruck – Dokumentation der Relikte # Teil 2: Eberschwang: Brecher Gittmaiern, Welserstollen
Imposantestes Relikt in Gittmayern (auch Gittmaiern) ist der ehemalige Kohlebrecher Gittmayern, der sich ca. 400 m nördlich des Hausrucktunnels der ÖBB (Länge 710 m) befindet.
Aufgrund der mir aktuell zur Verfügung stehenden (noch lückenhaften) Informationen lässt sich vorerst Folgendes sagen:
- Von 1919 bis 1924 erfolgt in Gittmayern der Abbau durch die Welser Industriekohlen GmbH. Von dieser Firma leitet sich wohl der Name “Welserstollen” für den/die Stollen im Raum Gittmayern ab
- 1922 wurde das heute noch neben dem Brecher stehende Amtsgebäude errichtet
- In unmittelbarer Nähe zum Brecher wurde von 1919 bis Beginn der 1940er Jahre Kohle aus 4 Stollen abgebaut, mittels Grubenbahnen zur Verladestelle gebracht (ca. 200 m) und von dort mit einer kurzen Anschlussbahn an die Hauruckbahn direkt vor dem Nordportal des Hausrucktunnels übergeben
- Die 4 Stollen waren:
1. Irmastollen
2. Oberflötzstollen
3. Wasserstollen
4. Fanystollen
- 1959 erfolgt der Aufschluss der Grube Gittmayern (Tagebau?). Von 1959 bis zur Stilllegung 1974 führte eine Kohlebahn von der Grube Gittmayern bis zum Brecher Gittmayern
- In den 1960er Jahren erfolgen zeitweise Kohletransporte auf der Straße von der Grube Gittmayern zum Brecher Rabelsberg bei Ampflwang
- 1974 wird Gittmayern stillgelegt und somit sind dann nur mehr Hinterschlagen und Schmitzberg im Bereich der WTK aktiv
Nachfolgende Fotos entstanden im Juli 2021.
Schienen findet man – zumindest nach einer oberflächlichen Begehung – keine mehr. Auch die Stollenportale gibt es nicht mehr zu bewundern, ihre Lage lässt sich nur anhand der Bergwässer, die nach wie vor am Ort der Mundlöcher austreten, rekonstruieren.
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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF
Erstmals Online publiziert: 14. Juli 2021; Letzte Ergänzung: 1.8.2021