200 Jahre Kohle-Bergbau im Hausruck – Dokumentation der Relikte # Teil 4: Die ehemalige Kohlebahn von Breitenschützing über Wufing nach Kohlgrube
Die 10,7 km lange Kohlebahn mit einer Spurweite von 1.106 mm (Pferdebahnspur) diente dem Kohletransport (zeitweise auch dem Personentransport) vom Brecher Kohlgrube zum Bahnhof und Umladeterminal Breitenschützing an der Westbahnstrecke und war von 1854 bis 1966 in Betrieb. Als Antrieb wurde von Kohlgrube nach Breitenschützing die Schwerkraft (Gefälle) genutzt, in Richtung Kohlgrube gab es ab 1877 Lokomotivtraktion, davor eine animalische Traktion durch “Spitzohrlokomotiven” (Pferde).
Weitere Kennzahlen
- Privilegium (Konzession): Privilegium 25.1.1853
- Betriebsbeginn: 8.5.1854
- Einstellung: 10.03.1966
- Betreiber: Wolfsegg-Trauntaler Kohlenwerks- und Eisenbahngesellschaft Wien (WTK)
- Am 25. Jänner 1903 fiel die Kohlebahn laut Vertrag aus dem Jahre 1853 dem Staat zu. Sie wurde jedoch auf weitere 50 Jahre an die WTK verpachtet
- Lokomotivbetrieb Breitenschützing – Lambach (Dreischienengleis) – (Gmunden): 1871 bis 1879
Die ehemaligen Stationen
- Breitenschützing, km 0,0; 393 m.ü.d.M. (Westbahnstrecke)
- Viert, km 4,3
- Wufing, km 6,0
- Albertsham, km 7,8
- Friesam, km 8,9
- Kohlgrube (Ortsteil Hauxmoos), km 10,7; 606 m (Kohlebrecher, Anschluss an das 580mm-Schmalspurnetz)
An Kunstbauten gab es nördlich der Ortschaft Wufing den 330 m langen Wufinger-Tunnel.
Relikte heute
Von der ehemaligen Strecke ist im Gelände nicht mehr viel zu sehen. In Breitenschützing sieht bzw. sah man bis vor wenigen Jahren noch einige Schmalspurgleise und Weichen im verwachsenen Bahnhofsgelände sowie (normalspurige) Gleise, die einige hundert Meter auf der ehemaligen Trasse liegend zu einem Unternehmen führen.
Der Wufinger Tunnel ist auf der südlichen Seite tw. eingestürzt und dann verschüttet worden, das Nordportal ist noch sichtbar aber mehr oder minder verschlossen worden.
Beim Brecher Kohlgrube liegen im zuwachsenden Planum vor dem Brecher noch vereinzelt Schienen, die aber kaum erkennbar sind.
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Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum.
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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF
Erstmals Online publiziert: 15. Juli 2021; Letzte Ergänzung: 1.8.2021