S-Link Salzburg

S-Link Salzburg -Basismodul des Masterplans für einen nachhaltigen Öffentlichen Verkehr im Zentralraum Salzburg

Salzburger Lokalbahn SLB Triebwagen Tunnel
Salzburger Lokalbahn SLB Triebwagen Tunnel am Bahnhof

Das Projekt S-Link – Zielsetzung

Unter der Bezeichnung S-Link versteht man seit 2019/2020 die Verlängerung der Salzburger Lokalbahn (S1) unter Einbindung weiterer bestehender oder noch zu errichtender Eisenbahnstrecken vom unterirdischen Salzburger Lokalbahnhof unter der Salzburger Altstadt durch und dann oberirdisch entlang der Alpenstraße über Anif/Grödig in den Süden des Zentralraums bis nach Hallein. Ältere Bezeichnungen für dieses seit Jahrzehnten in der Warteschleife stehende Projekt sind

  • Lokalbahnverlängerung
  • Regionalstadtbahn Salzburg (RSB)
  • Euregio Bahnen (ERB) Salzburg-Bayern-Oberösterreich

Erfolgreiches Vorbild für das Projekt S-Link bzw. der Regionalstadtbahn Salzburg ist das sogenannte Karlsruher Modell.


Der Name S-Link

Laut Projektbetreiber (siehe >>>) steht das “S” im nun gewählte Projektname für “Salzburg, aber auch für die S-Bahn, die zukünftig auf der Verbindung verkehren wird. Der „LINK“ steht einerseits für die Verbindung von Stadt und Land Salzburg und andererseits für die Anbindung an bestehende und neue Verkehrsangebote. Der S-LINK bildet damit den „Missing Link“, das bislang fehlende Glied, zur Verbesserung und Erweiterung des Salzburger Nahverkehrsnetzes.


Projekt-Träger, Projekt-Planung, Projekttreiber

Projekt-Träger

Projektträger ist die 2019 gegründete Salzburger Regionalstadtbahn Projektgesellschaft mbh. mit Sitz in der Stadt Salzburg. Sie ist für die Umsetzung des S-LINK für einen leistungsfähigen Nord-Süd-Korridor des öffentlichen Verkehrs verantwortlich. Gesellschafter sind zu je 33,3% das Land Salzburg, die Stadt Salzburg sowie die Salzburg AG. Geschäftsführer ist alleinvertretungsberechtigt Dipl. Ing. Stefan Knittel, der Aufsichtsrat besteht aus 6 Personen, welche von den 3 Gesellschaftern entsandt werden.

Gemäß Firmenbuch hat die Gesellschaft folgende Aufgaben:

Planung und Projektierung der Infrastrukturen des schienengebundenen Öffentlichen Personennah- und -regionalverkehrs (ÖPNRV) in der Landeshauptstadt Salzburg und in deren Einzugsgebiet, insbesondere:

a) die Planung und Projektierung (bis zur Genehmigungsreife) der unterirdischen Verlängerung der Salzburger Lokalbahnlinie S1/S11 vom Salzburger Hauptbahnhof (unterirdischer Lokalbahnhof) bis zum Mirabellplatz;

b) die Planung der technischen Machbarkeit beziehungsweise Vorbereitung der Systementscheidung zu einer möglichen späteren Weiterführung der S1/S11 in Richtung Süden.

Nach Abarbeitung der prioritär vorangegangenen Projekte und nach Maßgabe noch zu fassender Gesellschafterbeschlüsse ist weiterer Zweck und Gegenstand die Planung möglicher Projekte im Bereich der öffentlichen Infrastruktur, insbesondere:

a) der Streckenverlängerung der S1/S11 bis Hallein;

b) des partiellen zweigleisigen Ausbaus der SLB-Strecke von Hauptbahnhof bis Bürmoos;

c) einer Schienenverbindung vom Messegelände (Terminal für den Reisebus-Tourismus)


Projekt-Planung

Nach einer europaweiten Ausschreibung wurden 3 Bietergemeinschaften als Rahmenvereinbarungspartner für die Planung der gesamten Strecke vom Salzburger Hauptbahnhof bis Hallein ausgewählt, womit die weiteren Planungen nur mehr unter diesen 3 Partner ausgeschrieben werden. Dadurch kann Zeit gespart werden und man weiß um die Qualitäten der 3 Partner. Die 3 Firmen sind:

  1. TSS – Team Schiene Salzburg (vormals PG-RSB)
  2. ILF Consulting Engineers Austria GmbH
  3. Team REGIO.CONNECT.SALZBURG

Für den ersten Planungsabschnitt bis zum Mirabellplatz erhielt Team Schiene Salzburg (TSS) den Zuschlag.


Projekt-Treiber

Seit Jahrzehnten waren immer wieder Visionäre und nachhaltig, systemisch denkende Personen und Gruppierungen (Vereine) bestrebt, diese für den Zentralraum Salzburg so wichtige und nachhaltige Investition voranzutreiben und das Projekt endlich umzusetzen. Aber immer wieder gelang es kurzsichtig denkenden Politikern und diversen “Wadlbeissern”, das Projekt zu verhindern – zuletzt vor einigen Jahren, als der damalige Verkehrslandesrat Hans Mayr das Projekt vorantrieb aber schließlich am Widerstand des Stadtbürgermeisters H. Schaden und anderer Cunctatoren (Zauderern) scheiterte.

Große Projekt brauchen weitsichtige und nachhaltig denkende Politiker zur rechten Zeit am rechten Ort: Dieser Glücksfall scheint aktuell gegeben zu sein in Person des aktuellen Verkehrslandesrat Mag. Stefan Schnöll, der das Projekt zur Chefsache erklärt hat und das Projekt gegen den Widerstand der immer wieder auftauchenden Wadlbeisser und Zauderer (u.a. im Salzburger Gemeinderat) durchziehen möchte. Dazu sei ihm im Namen vor allem auch der zukünftigen Generationen herzlich gedankt!


Die 4 Etappen der Planung und Umsetzung

Mit rollierender Planung um Umsetzung soll das Projekt wie folgt verwirklicht werden:

Etappe 1: Salzburger Hauptbahnhof – Mirabellplatz

Als unterirdische Verlängerung der Lokalbahn führt der S-LINK die Trasse im ersten Bauabschnitt zweigleisig vom Lokalbahnhof bis zum Mirabellplatz. Der erste Projektabschnitt wird unter Berücksichtigung von möglichen weiteren Verknüpfungen geplant. Zeitplan: Abschluss der geotechnischen Erkundungen im April 2021. Start der Einreichplanung nach Abschluss der Voruntersuchungen im 2. Quartal 2021. Geplanter Baubeginn: 2023; Inbetriebnahme: 2026. Der Tunnel wird in offener Bauweise hergestellt.

Etappe 2: Mirabellplatz – Akademiestraße

Für dieses Vorhaben werden aktuell mehrere Varianten hinsichtlich ihrer technischen Umsetzbarkeit sowie ihrer verkehrlichen Wirkungen geprüft.  Zeitplan: Planungen bis Ende 2023.

Etappe 3: Akademiestraße – Salzburg Süd. Zeitplan: Planungen bis Ende 2023

Etappe 4: Salzburg Süd – Hallein via Anif/Grödig. Zeitplan: Planungen bis Ende 2023

Trasse S-Link Regionalstadtbahn Salzburg
Grob-Trassierung des S-Link (Regionalstadtbahn Salzburg – Hallein). Kartengrundlage openrailwaymaps

Kosten

Die Kosten für die 1. Etappe vom Lokalbahnhof (km 0,0) bis zur Haltestelle Mirabell (km 0,962) betragen lt. Projektbetreiber inkl. Risikozuschlag summa summarum maximal 200 Mio Euro. Die Kosten des Gesamtprojekt (Salzburg – Hallein) sollen maximal 800 Mio Euro betragen. Hinsichtlich der Finanzierung wurde im Dezember 2020 ein Rahmenvertrag zwischen Bund, Land Salzburg und Stadt Salzburg geschlossen, wobei der Bund mindestens 50% der Gesamtkosten übernehmen wird. Die Aufteilung zwischen Land und Stadt Salzburg soll je Bauetappe verhandelt werden, für die 1. Etappe werden die Kosten 50:50 geteilt. Die Finanzierung umfasst u.a. auch den Ausbau der bestehenden Lokalbahn Richtung Lamprechtshausen/Ostermiething, den Ausbau der Pinzgauer Lokalbahn, Einbindung der Messebahn etc. Die Finanzierung erfolgt im Wege der Privatbahnfinanzierung über das Mittelfristige Investitionsprogramm (MIP) und über Sonder-Investitionsprogramme (SIP). (Stand 2021)


Links

Offizielle Projektseite S-Link >>>

DEEF-Doku: Die Regionalstadtbahn Salzburg – unterirdische Verlängerung der bestehenden Lokalbahn nach Süden (u.a. bisherige Projektgeschichte) >>>

DEEF-Blog Probebohrungen für den S-Link >>>

DEEF-Blog 2015: Machbarkeitsstudie Stadtbahn / EuRegio Bahnen Salzburg – Bayern – Oberösterreich >>>

DEEF-Blog 2013: Österreich: Öffis im Aufwind – leider nicht in Salzburg >>>

DEEF-Blog 2017: Salzburger Gemeinderat gegen Regionalstadtbahn >>>

DEEF-Blog 2012: Endlich eine Regional-Stadtbahn für Salzburg?? >>>

DEEF-Doku Die Salzburger Lokalbahn: Erfolgreiche Regionalbahn von Salzburg in den nördlichen Flachgau und Innviertel >>>

DEEF-Doku: Die S-Bahn Salzburg >>>


Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum.

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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF

Erstmals Online publiziert: 6. Juli 2022;  Letzte Ergänzung / page last modified: 6.7.2022