Railway & Mobility Research Austria # Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum
Mariazellerbahn Teil 2
Mariazellerbahn Teil 2: Die Mariazellerbahn einst und jetzt
Seit dem Verfassen des Berichts “Die Mariazellerbahn Teil 1” sind einige Jahre – 10 um genau zu sein – vergangen, wobei 2 Ereignisse die Mariazellerbahn seither nachhaltig geprägt haben:
Eigentümer-/ Betreiberwechsel NÖVOG anstatt ÖBB: Aus der maroden, dahinsiechenden Mariazellerbahn unter Führung der Staatsbahn wurde eine moderne, zukunftsfite Regionalbahn unter Führung des Landes Niederösterreich
Die Krumpe wurde stillgelegt und großteils demoliert
Beide Ereignisse fanden im Jahr 2010 statt:
Seit dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2010 ist die Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG) Eigentümerin und Betreiberin der Mariazellerbahn. In Folge wurden neue moderne Niederflurtriebwagen vom renommierten Schweizer Hersteller Stadler bestellt und diese sind unter der Markenbezeichnung “Himmelstreppe” seit Oktober 2013 ausschließlich für den Planverkehr zuständig.
Für den Touristikverkehr kommen klassische Wagenzüge, gezogen von E-Loks der BR 1099, mit der Markenbezeichnung “Ötscherbär” zum Einsatz.
Auch scheint man einen Blick über den Tellerrand zu erfolgreichen Schweizer Bahnunternehmen gemacht zu haben, denn es wurden für den hochwertigen Touristikverkehr vier Panoramawaggons für die Passagiere der 1. Wagenklasse angekauft, die sowohl beim Ötscherbär als auch im Schlepptau der Himmelstreppen eingesetzt werden können.
Seit 2011 gibt es auch ein neues betriebliches Zentrum in Form einer Remise und Werkstatt angelehnt an den großzügig umgebauten Bahnhof Laubenbachmühle, dem Beginn der Bergstrecke. Löblicherweise wurde dort auch ein Bahnhofsbuffet neu errichtet.
Da die von den ÖBB übernommene Strecke noch desolater als gedacht war, waren umfangreiche Sanierungsmaßnahmen notwendig, um einen gesicherten Betriebsablauf gewährleisten zu können. Dazu war eine Totalsperre der Gesamt-Strecke im Jahr 2016 für 6 Wochen notwendig.
Im Dezember 2010 wurde die “Krumpe” nach Übernahme durch die NÖVOG endgültig stillgelegt, zuletzt wurde von den ÖBB noch der letzte verbliebene Abschnitt Ober Grafendorf – Mank bedient, was tw. im Schritt-Tempo erfolgte – so heruntergekommen war die Strecke mangels Sanierung durch den Eigentümer / Betreiber ÖBB.
Die Stationen:
St. Pölten Hbf, km 0,0; 273 m.ü.d.M. (>Westbahnstrecke, Tullnerfelderbahn)
St. Pölten Alpenbahnhof-Kaiserwald (Mariaz. Bahn), Bf, km 2,0
Schwadorf, ehem. Bf, km 5,8; 314 m
Völlerndorf, ehem. Hs bis 1996, km 9,7
Ober-Grafendorf, Bf, km 12,0; 279 m (> ehem. Krumpe nach Mank – Wieselburg – Gresten)
Klangen, Bf, km 15,6
Weinburg / Pielach, Hs, km 16,6
Kammerhof, Hs, km 17,5
Hofstetten-Grünau, Bf, km 19,5; 318 m
Mainburg / Pielach, Hs, km 22,9
Rabenstein an der Pielach, Bf, km 25,0; 341 m
Steinklamm, Hs, km 27,4
Steinschal-Tradigist, Hs, ehem. Bf, km 28,9; 363 m
Kirchberg an der Pielach, Bf, km 31,3; 372 m
Schwerbach/Pielach, Hs, km 33,9
Loich, Bf, km 35,3; 400 m
Weißenburg, ehem. Hs (bis ca. 1929), km 38,2
Schwarzenbach an der Pielach, Bf, km 39,3; 429 m
Frankenfels, Bf, km 43,0; 462 m
Boding, Hs, km 46,5
Laubenbachmühle, Bf, km 48,3; 535 m (Werkstatt, Remise – Beginn der Bergstrecke)
Natterstal-Unter Buchberg, ehem. Hs bis 2010, km 50,3; 571 m
Ober Buchberg, ehem. Hs bis 2010, seit 2015 Betriebsausweiche, km 53,8; 650 m
Winterbach, Bf, km 57,1; 719 m
Puchenstuben, Bf, km 61,0; 804 m
Gösing, Bf, km 67,0; 891 m
Annaberg NÖ-Reith, Bf, km 71,3; 806 m
Wienerbruck-Josefsberg, Bf, km 72,9; 795 m
Erlaufklause, Hs, km 77,2; 815 m
Mitterbach / Erlaufsee, Bf, km 80,3; 799 m
Mariazell, Bf, km 84,2; 849 m (Streckenende seit 1988, > Museumstramway Mariazell-Erlaufsee)
Rasing-Sankt Sebastian, ehem. Hs bis 1988, km 87,7; 768 m
Sigmundsberg, ehem. Hs, bis 1988, km 89,2; 758 m
Gußwerk, ehem. Bf bis 1988, km 91,3; 739 m (das Aufnahmsgebäude ist als Relikt erhalten)
Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum.
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