Lugano Standseilbahn Sasselina

Die Standseilbahn Lugano Sasselina

In der Talstation

Im Rahmen des Baus der Gotthardstrecke erhielt Lugano 1874 einen Bahnhof, der jedoch aufgrund der orthographischen Gegebenheiten hoch über dem Stadtzentrum und dem See lag und auch heute noch liegt. Daher wurde schon bald eine Verbindung vom Bahnhof zum Zentrum mittels Schienen angedacht und auf Initiative von Franz Josef Bucher und Josef Durrer wurde die Konzession für eine Standseilbahn 1884 erteilt. Der Baubeginn war am 25. April 1886 und bereits am 22. September erfolgten die Abnahmefahrten. Die Betriebseröffnung war dann am 8. November 1886. Die Sasselina (so genannt weil sie im Stadtviertel Sassello beim Bahnhof beginnt) war die erste Standseilbahn im Tessin und auch die erste Standseilbahn, welche das heute übliche System einer Abt´schen Weiche verwendete.

Die auch Standseilbahn Lugano–Bahnhof SBB (ital. Funicolare Lugano Città–Stazione FFS) genannte Bahn weist nach der Skymetro am Flughafen Zürich Kloten mit 2 Mio Fahrgästen per anno die meisten Fahrgäste auf. Betrieben wird die Standseilbahn von der Trasporti Pubblici Luganesi (TPL), welche auch das Autobusnetz in und um Lugano betreibt.


Einige Kennzahlen

  • Eröffnung: 8.11.1886
  • Bergstation: Lugano Stazione, km 0,0; 335 m Seehöhe
  • Zwischenstation: Lugano Cattedrale (seit 2016, nur für Wagen 2, Halt auf Verlangen)
  • Talstation: Lugano Cittá (Piazza Cioccaro), km 0,204; 280 m
  • Höhenunterschied: 55 m
  • Streckenlänge: 204 m (aktuell); ursprünglich 244 m (Talstation lag mitten auf der Piazza); 1954 Verlegung in den Innenhof des Gebäudes an der Via Cattedrale 40, Verkürzung auf 220 m; 2014 durch Verlegung vom Bahnsteig 1 in das Untergeschoss des Bahnhofs auf 204 m verkürzt
  • Spurweite: Meterspur
  • Maximale Neigung: 25,2%
  • Traktion: Ursprünglich Wasserballast, nach Umbau 1954/55 elektrisch, Antrieb in der Bergstation
  • Betriebsmittel: 2 Wagen
  • Kapazität: ursprünglich offene Wagen, ab 1912 geschlossene für 40 Personen, ab 1954/55 für 75 Personen, nach dem Umbau 2014 -2016 für 100 Personen
  • Fahrzeit: 1,5 Minuten
  • Beförderungsleistung: 2.240 Personen / Stunde
  • Tunnel: 2, Längen 47 m bei der Bergstation, 46 m bei der Talstation
  • Umbau 2014-2016: Fa. Doppelmayr Garaventa

Nachfolgend einige Fotos, die im März 2017 entstanden sind.

Abfahrtsbereit beim Bahnhof
Blick durch den Tunnel talwärts zur Abt´schen Weiche und zum Tunnel bei der Talstation
Modern, nüchtern, aus Kapazitätsgründen nur wenige Klappsitze, der Rest Stehplätze
Bei der Talstation geht es mitten bzw. unter den Häusern durch
Zugang Talstation

Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum

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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF

Erstmals Online publiziert: 4. Oktober 2020; Letzte Ergänzung: –