Eisenbahn Neuchâtel-La Chaux-de-Fonds-Le Locle

Bahnportrait Schweiz – Eisenbahnstrecke Neuchâtel – La Chaux-de-Fonds – Le Locle

Eisenbahnstrecke Neuchâtel - La Chaux-de-Fonds - Le Locle Eisenbahn Schweiz
Am 29. März 2018 warten Triebwagen 331 links auf die Weiterfahrt nach Le Locle und rechts ET 074 zur Weiterfahrt nach Neuenburg (Foto Archiv Dr. Michael Populorum, DEEF)

Allgemeines

Die Bahnstrecke von der Kantonshauptstadt Neuchâtel (Neuenburg) am gleichnamigen See hinauf in den Neuenburgischen Jura nach La Chaux-de-Fonds und weiter in die Uhrenstadt Le Locle wurde in mehreren Etappen zwischen 1857 und 1860 von der Jura industriel (JI) gebaut. Die maximale Neigung der eingleisigen Strecke beträgt 31 Promille.

Eisenbahnstrecke Neuchâtel - La Chaux-de-Fonds - Le Locle Eisenbahn Schweiz
Stadler ET 332 von transN ist am 29.3.2018 im Bahnhof der Uhrenstadt Le Locle angekommen

Geschichte

Eröffnungsdaten:

02.07.1857 La Chaux-de-Fonds – Le Locle (Jura industriel)
07.11.1859 Neuchâtel – Neuchâtel-Vauseyon (Jurafusslinie > Lausanne, Chemin de fer Franco-Suisse)
27.11.1859 Convers – La Chaux-de-Fonds (Jura industriel)
01.12.1859 Neuchâtel-Vauseyon – Les Hauts-Geneveys (Jura industriel)
15.07.1860 Les Hauts-Geneveys – Convers (Jura industriel)
04.08.1884 Le Locle – Le Locle-Col-des-Roches – Besançon in Frankreich (Jura-Bern-Luzern)

Die JI wurde 1875 von der Jura bernois (JB) übernommen, die 1884 ihren Namen in Jura–Bern–Luzern-Bahn (JBL) änderte. Die JBL verlängerte die Bahn zur schweizerisch-französischen Grenze bei Le Locle-Col-des-Roches (damals Brenets-Col-des-Roches) und verband sie durch den Col-des-Roches-Tunnel über Besançon mit dem französischen Eisenbahnnetz der Gesellschaft Paris-Lyon-Méditerrané (PLM).

Am 1. Januar 1886 wurde die 38,21 Kilometer lange Bahnstrecke Neuchâtel–Le Locle-Col-des-Roches aus der Jura-Bern-Luzern-Bahn (JBL) ausgelagert und in die neu gegründete Jura neuchâtelois (JN) integriert, die dem Kanton Neuenburg gehörte.

Der Bund kaufte dem Kanton Neuenburg die Bahn ab und gliederte sie per 1. Juli 1913 ins Netz der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) ein. Die SBB elektrifizierten 1931 die Strecke bis Le Locle-Col-des-Roches mit 15 kV 16⅔ Hz Wechselstrom. Die anschließende französische Strecke ist nicht elektrifiziert.


Die Strecke

Kurz nach dem Bahnhof von Neuchâtel trennt sich die Strecke nach Le Locle von der Hauptlinie nach Lausanne und kommt nach dem Tunnel Gibet (678 m) zur Haltestelle Les Deurres und zum Bahnhof Corcelles- Peseux. Die Züge gewinnen weiter rasch an Höhe und die Reisenden können das Panorama über den Neuenburgersee geniessen. Nach Durchörtern der Tunnel Luche (116 m) und Sauge (117 m) ist Im Bahnhof Chambrelien eine Spitzkehre erforderlich, damit die Züge ihren Weg fortsetzen können. Da die SBB auf dieser Strecke ausschliesslich Wendezüge einsetzen, ist ein Wechsel der Lokomotive nicht mehr notwendig. Früher wurden die Dampfloks mittels einer Drehscheibe neu positioniert.

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Mit den neuen Triebwägen bzw. Wendezügen (in CH Pendelzüge) ist der Fahrtrichtungswechsel im Bahnhof Chambrelien keine Hexerei mehr und nach 2 Minuten geht es schon weiter

Nach dem Richtungswechsel gewinnen die Züge weiter an Höhe und fahren nach Les Geneveys-sur-Coffrane. Nach Les Hauts-Geneveys durchfahren die Züge den Tunnel Les Loges (3.259 m) und nach Passieren des „Geisterbahnhofs“ Convers den Mont-Sagne-Tunnel mit einer Länge von 1.354 m. Danach liegt das Gleis parallel zu dem der Schmalspurlinie aus Les Ponts-de-Martel. Kurz vor La Chaux-de-Fonds führen die Linie aus Neuchâtel und Biel gemeinsam durch einen Tunnel La Combe (254 m) zum Bahnhof der Weltkulturerbestadt La Chaux-de-Fonds.

Auf dem nur 8 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen La-Chaux-de-Fonds und Le Locle gab es früher mehrere Haltestellen, die im Laufe der Zeit aufgehoben wurden. Die Haltestelle Le Crêt-du-Locle wurde allerdings im August 2007 wieder in Betrieb genommen. Die meisten Züge aus La Chaux-de-Fonds enden in Le Locle, wo die schmalspurige TRN im Inselbetrieb die Weiterreise nach Les Brenets ermöglicht. Die wenigen Triebwagen, die nach Frankreich weiterfahren, gelangen nach einem starken Gefälle und dem Überqueren einer Stahlbrücke zum Bahnhof Le Locle-Col-des-Roches. Dort fahren sie in den Col-des-Roches-Tunnel, in dem sich die Landesgrenze Schweiz / Frankreich befindet.


Die Tunnel

Tunnel Gibet (678 m)

Tunnel Luche (116 m)

Tunnel Sauge (117 m)

Tunnel Les Loges (3259 m)

Tunnel Mont-Sagne (1354 m)

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Der Tunnel Mont-Sagne vom Zug nach Les Ponts-de-Martel aus fotographiert. Die Gleise der beiden Strecken laufen eine zeitlang nebeneinander. Als wir mit dem Stadler ET durchbrausten da merkte man deutlich die aufgestaute Luftsäule in der engen Röhre, es pfiff und der ET vibrierte – ein cooles Erlebnis

Tunnel La Combe (254 m)

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Der Tunnel La Combe kurz vor dem Bahnhof La Chaud de Fonds besteht aus 2 Einzelröhren. Links oben sieht man die Oberleitung der schmalspurigen Bahn nach Les Ponts-de-Martel

Tunnel Col-des-Roches (436 m, Grenztunnel zu Frankreich)


Die Stationen

Neuchâtel (Neuenburg), Bahnhof, km 0,0/75,3; 479 m.ü.d.M.

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Der moderne Stadler-ET Nr. 331 von transN, welche die Strecke in Kooperation mit den SBB betreiben, startklar im Bahnhof der Kantonshauptstadt Neuenburg (Neuchatel) als REX Richtung Le Locle
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Der moderne Stadler-ET Nr. 331 von transN, welche die Strecke in Kooperation mit den SBB betreiben, startklar im Bahnhof der Kantonshauptstadt Neuenburg (Neuchatel) als REX Richtung Le Locle
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Funktionell und sauber mit adäquat großem Bereich für die 1. Klasse – wobei einen Teppichboden und Sonnenrollos würde man sich der 1. Klasse schon erwarten

Neuchâtel-Vauseyon, Betriebsstelle, ehem. Bahnhof, km 74,0 / 1,4; 475 m ( > Jurafusslinie nach Yverdon – Lausanne)

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Links die Jurafußlinie Richtung Yverdon – Lausanne
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Blick auf Neuenburg, Kantonshauptstadt mit 33,5 T Einwohnern

Les Deurres, Haltestelle, km 3,1; 510 m

Corcelles-Peseux, Bahnhof, km 4,3; 530 m

Chambrelien, Kopfbahnhof, km 10,4; 685 m

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Chambrelien, Kopfbahnhof, Gebäude nebeneinander
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Nach dem Richtungswechsel wird sogleich weiter an Höhe gewonnen, re das Gleis von Neuchatel

Montmollin-Montezillon, ehem. Haltestelle, km 14,1; 777 m

Les Geneveys-sur-Coffrane, Bahnhof, km 16,9; 850 m

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Die Feinverteilung erfolgt meist vorbildlich in der Schweiz mit dem Postauto

Les Hauts-Geneveys, Bahnhof, km 21,0; 954 m

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Les Hauts-Geneveys, Bahnhofsgebäude
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Les Hauts-Geneveys, Bahnhofsbuffet

Convers, ehem. Keilbahnhof, km 25,9; 1047 m (ehem. Strecke bis 1895 nach Le Creux–Biel/Bienne)

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Raum ehemaliger Bahnhof Convers

Der ehemalige Bahnhof liegt direkt zwischen den beiden Tunnelportalen von Les Loges (3.259 m) und Mont-Sagne-Tunnel (1.354 m). Von der einstigen Idylle ist heute wenig vorhanden, es dominiert der Beton der hier durchführenden Autobahn – welch ein Gegensatz zur bestens in die Landschaft integrierten Eisenbahnstrecke. Von der ehemals hier abzweigenden Strecke Richtung Le Creux finden sich noch zahlreiche Relikte im Wald, u.a. ein Tunnel.

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Die beiden Tunnelportale La Combe in La Chaux-de-Fonds

La Chaux-de-Fonds, Bahnhof, km 29,5; 994 m (> Biel; > Les Ponts-de-Martel; > Glovelier)

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Am 29. März 2018 warten Triebwagen 331 links auf die Weiterfahrt nach Le Locle und rechts ET 074 zur Weiterfahrt nach Neuenburg

La Chaux-de-Fonds wurde gemeinsam mit Le Locle von der Unesco aufgrund architektonischer Besonderheiten zum Weltkulturerbe erklärt.

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Bahnhofshalle La Chaux-de-Fonds
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La Chaux-de-Fonds zählte lange zu den Obus-Städten und man sieht auch noch die Oberleitungen, die allerdings nach einem Umbau des Bahnhofsvorplatz mit Umstellung auf Hybridbusse nun funktionslos sind. Eine traurige Nachricht!

La Chaux-de-Fonds ist Eisenbahnknotenpunkt, wo folgende Bahnlinien abzweigen:

        1. Neuenburg bzw. Le Locle (SBB bzw. transN)
        2. Les Ponts-de-Martel (TRN)
        3. Saignelégier – Glovelier (CJ)
        4. Biel (SBB)
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Triebwagen der TRN nach Les Ponts-de-Martel
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riebwagenkomposition der Chemins de fer du Jura (CJ) nach Glovelier über Le Noirmont und Saignelégier
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Lok 2000 und Komposition mit Schlierenwagen der BLS mit Werbung für Kambly Richtung Neuenburg – Bern
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In solchen Schlieren der 1. Klasse lässt sich komot reisen -Komposition mit Schlierenwagen der BLS mit Werbung für Kambly Richtung Neuenburg – Bern

La Chaux-de-Fonds-Ouest, ehem. Haltestelle, km 30.6; 1000 m

Les Eplatures, ehem. Haltestelle, km 32,2; 1011 m

Le Crêt-du-Locle, Haltestelle, km 33,4; 1015 m

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Hier wurde offenbar erst kürzlich das zweite Gleis entfernt und die Station von einem Bahnhof zu einer Haltestelle rückgebaut
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Blick auf die Aussenbezirke von Le Locle

Le Locle, Bahnhof, km 37,1; 946 m (> Les Brenents)

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Bahnhof Le Locle Hausbahnsteig
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Hinweis SEV nach Les Brenets

Ein Kuriosum stellt die Einbindung der meterspurigen und nur 4,1 km langen Bahnstrecke nach Les Brenets dar. Auf Gleis 2 von La Chaux-de-Fonds kommend halten u.a. die normalspurigen Dieseltriebwägen nach Frankreich, die dann in etwa der Mitte des Bahnsteigs nach links geleitet werden, weil ein Prellbock die Fahrt versperrt. Hinter dem Prellbock liegen die Meterspurgleise Richtung Les Brenets.

Bei meinem Besuch gab es gerade einen Busersatz und wie zu hören ist, könnte es durchaus bald einen dauerhaften Busersatz geben, sollte man sich nicht auf ein Konzept zur Attraktivierung der kurzen Nebenbahn einigen, bspw. eine Umspurung auf Normalspur, was aber mit hohen Kosten aufgrund zweier enger Tunnel auf der kurzen Strecke verbunden ist.

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Ein riesiges Aufnahmegebäude, das allerdings aktuell keinerlei Dienstleistungsfunktionen für die Fahrgäste aufweist
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Blick nach innen in die riesige ehemalige Schalterhalle
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Der in Hanglange über dem Ortszentrum von Le Locle situierte Bahnhof ist – wie oftmals herrlich in der Schweiz gelöst – mit einem Schrägaufzug angebunden, der hier Le Remontoir genannt ist
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Das moderne gestylte Hotel Trois Rois
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Le Locle Innenstadt
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Brunnen und ehem. Rathaus
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Ehemaliges Rathaus
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Kein Prunk- oder Protzbau, einfach funktionell ohne Aufsehen zu erregen – das Firmengebäude von Rolex
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Blauwale bereit zur Fahrt nach Frankreich, leider viel zu selten, die Züge sind auch dementsprechend vollgestopft
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In Le Locle befindet sich ein Depot von Swisstrain mit einer bedeutenden Sammlung von Nostalgiefahrzeugen
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Die Straße Richtung Frankreich ist immer voll, morgens und abends gibt es hier eine durchgängige Kolonne. Auf der Schiene wäre Platz ohne Ende aber die träge Staatsbahn der Franzosen schläft diesbezüglich 🙁

Le Locle-Col-des-Roches, Grenzbahnhof, km 38,9; 915 m >>> Richtung Morteau, Besançon-Viotte (SNCF)

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Der nur ein paar Mal pro Tag frequentierte Grenzbahnhof Le Locle-Col-des-Roches ist aber mit einem Fahrdienstleiter der SBB besetz
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Warteraum im Grenzbahnhof der SBB CFF
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Die SBB hat ihre Schuldigkeit getan, Oberleitung bis kurz vor dem Grenztunnel zu Frankreich, was macht die SNCF??
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Ein alter Saurer-LKW – eine Schweizer Traditionsmarke
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Symbol eines Uhrwerks an der Stadteinfahrt

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Tunnel Col-des-Roches (436 m, Grenztunnel zu Frankreich). Das Tunnelportal auf Schweizer Seite, die Staatsgrenze zu Frankreich befindet sich im Tunnel

Der Betrieb

Von Neuenburg fahren halbstündlich RE nach La Chaux-de-Fonds, wobei jeweils der RE aus Bern (mit lokbespannten Zügen der BLS) in La Chaux-de-Fonds endet aber man sofort Anschluß mit einem R nach Le Locle hat. Der zweite RE je Stunden (Stadler ET entweder der SBB oder der Neuenburgischen Verkehrsbetriebe transN ) startet in Neuenburg und fährt direkt über La Chaux-de-Fonds weiter nach Le Locle. Von La Chaux-de-Fonds nach Le Locle hat es einen Halbstundentakt.

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Die ET von Stadler stellen das Gros des Zugangebots – Foto ET am Hausbahnsteig in Le Locle

Der Verkehr über die Grenze nach Frankreich findet mit TER „Blauwalen“ (Dieseltriebwägen BR 73500) der SNCF statt. Da nur vier dieser Blauwale sicherungstechnisch eine Zulassung für die Schweiz haben (Signum), findet der Verkehr trotz großer Nachfrage vor allem seitens der zahllosen Grenzgänger nur in sehr bescheidenem Umfang statt. Hier gehört der SNCF einmal ordentlich Dampf gemacht!

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Blauwal als TER der SNCF bei der Einfahrt in den Bahnhof Le Locle

Die Fahrzeit Neuenburg – La Chaux-de-Fonds beträgt 27 bzw. 28 Minuten, die Gesamtfahrzeit bis Le Locle beträgt zwischen 39 Minuten (Direkt) bzw. 43 Minuten (mit Umstieg).


Die Zukunft – „Diretissima“ bzw. „Transrun“ und wie geht´s weiter?

Am 23. September 2012 haben die Neuenburger Stimmbürger den sogenannten «Transrun», eine direkte S-Bahn-Verbindung zwischen Neuenburg und La Chaux-de-Fonds aufgrund der großen Kosten knapp abgelehnt (50,29%). Die rund eine Milliarde Franken teure Bahnlinie hätte die Spitzkehre in Chambrelien obsolet gemacht, die Strecke von 29,5 auf 16,7 Kilometer verkürzt und die Fahrzeit von 27 Minuten auf die Hälfte reduziert. Dazu wäre der Bau eines 6,2 km langen Tunnels durch den Neuenburger Hausberg „Chaumont“ und ein 5,7 km langer Durchstich unter der Vue des Alpes nötig gewesen. Im dazwischen liegenden offenen Abschnitt hätten sich in der Station Cernier die Züge gekreuzt.

Nun steht man allerdings vor der Herausforderung, dass ab 2019 für Teile der jetzigen Strecke ohne gravierende Sanierungen keine Betriebsgenehmigung mehr zu erhalten ist. Die Sanierung der alten Strecke kommt allerdings fast genauso teuer wie der geplante aber von den Stimmbürgern abgelehnte Neubau.

Im Feber 2016 wurde daher wieder abgestimmt und mit 84,17 Prozent wurde von den Stimmbürgern Neuenburgs der Bau einer Schnellverbindung zwischen dem unteren und oberen Teil des Kantons Neuenburg goutiert. Den Meinungsumschwung brachte ein anderes Finanzierungskonzept, wo dem Kanton Neuenburg die vorgestreckten Projektkosten nachfolgend vom Bund rückerstattet werden. Nun liegt es an Bern, ob dieser Finanzierung zugestimmt wird. Wenn ja, so soll 2019 losgelegt und bis 2030 die Schnellverbindung fertiggestellt werden. Dann könnte auch ein Viertelstundentakt eingeführt werden.

Update 2025: Es wurde bis dato nicht zu bauen begonnen, der Bund hat aber 2015 das Projekt in die längerfristige Planung für 2035 aufgenommen.


Links

Betreiber SBB www.sbb.ch

Betreiber Neuenburgischen Verkehrsbetriebe transN https://www.transn.ch

DEEF-Dokumentation Nyon – St-Cergue – La Cure (-Morez) >>>

DEEF-Dokumentation Morges – Apples – Bière / L’Isle (MBC / BAM) >>>

DEEF-Dokumentation Travys / SBB: Vallorbe – Le Day – Le Pont – Le Brassus >>>

DEEF-Dokumentation Vallorbe Gare CFF >>>

DEEF-Dokumentation Chemin de fer Yverdon–Ste-Croix (Travys) >>>

DEEF-Dokumentation Bahnstrecke Neuenburg – Travers – Buttes (Val de Travers) / Pontarlier >>>


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Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum

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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF

Erstmals Online publiziert: / page first published 31. Oktober 2018 (Samhain);  Seiten-Relaunch 14.9.2025; Letzte Ergänzung / page last modified 14.9.2025