Der Linzer Obus – wertvolle Ergänzung zur Strassenbahn

Allgemeines
2 Städte in Österreich mit Obusbetrieb gibt es noch – einen der größten der Welt in Salzburg sowie den deutlich kleineren in Linz. Der Linzer Obusbetrieb existiert seit dem 15. Mai 1944 und scheint auch für die nächsten Jahre gesichert, war er doch in der Vergangenheit mehrmals knapp vor der Umstellung auf Diesel- oder Erdgasbusse.
Das Linzer Obus-Netz
Das Netz, eigentlich 2 Teilnetze die nur über eine Betriebsstrecke miteinander beim Hessenplatz verbunden sind, umfasst eine Länge von 18,7 km, die Linienlänge beträgt 28,32 km. Es gibt 4 Linien plus eine Verstärkerlinie, nämlich (Stand 2025):
Linie 41: Hessenplatz – Baintwiese
Linie 43: Hessenplatz – Traun Stadtfriedhof
Linie 45: Stieglbauernstraße – Hauptbahnhof (Busterminal)
Linie 45a: Stieglbauernstraße – Froschberg (nach Betriebsende Linie 45)
Linie 46: Hafenportal- Froschberg

Betrieb und Fahrzeuge
Untertags verkehren die Obusse im 10 bzw. 15 Minutentakt. Da in der HVZ nicht genügend Obusse zur Verfügung stehen behilft man sich durch Autobusse als Verstärker. Hier sollte das Unternehmen, die Linz Linien, danach trachten, zukünftig bei Neubeschaffungen eine größerer Anzahl anzuschaffen, um einen reinen Obusbetrieb gewährleisten zu können.
Im Jahr 2000/2001 wurden 19 Niederflur-Gelenk-Obusse des Herstellers Volvo angeschafft (Type V 7000 AT), welche die Nummern 201-219 bekamen. Die elektrische Ausstattung kam von der Firma Kiepe. Nach einem Fahrzeugbrand von Nummer 207 im Jahr 2014 standen nur mehr 18 Fahrzeuge zur Verfügung (Nummer 207 Ersatzteilspender dann verschrottet). Ab 2019 wurden einige Volvo-Obusse ins Ausland (Ukraine) verkauft.


Als Ersatz bestellte man Doppelgelenk-Obusse des Herstellers Van Hool, nachdem vorher Testfahrten mit einem Schweizer Produkt (Hess) durchgeführt wurden. Übrigens wie in Salzburg, nur dort hat man nur getestet und geredet aber bis heute (2025) nicht bestellt. Die Ausschreibung für die neuen langen Obusse erfolgte 2014 und die Präsentation des neuen Van Hool Exqui.City 24T erfolgte im September 2017. Manchmal spricht man bei diesen fast 25 Meter langen Oberleitungsbussen auch von XXL-O-Bussen.
Bis März 2019 waren die Anschaffungen abgeschlossen und seither verkehren 20 moderne Van Hool XXL-Fahrezeuge im Linzer Obus-Netz. Sie tragen die Nummern 221.240.
Die Zukunft
War der Obus-Betrieb in Linz noch vor nicht allzu langer Zeit einstellungsgefährdet, so plant man erfreulicherweise aktuell (2025) mit einem Ausbau des Obus-Netzes, um den ÖPNV im Linzer Zentralraum weiter zu stärken. Dabei soll es zu Linienverlängerungen wie um die Einführung von neuen Linien kommen. Auch 16 neue Obusse sollen angeschafft werden, wobei durch die Insolvenz des Bestbieters Van Hool verbunden mit einer Neuausschreibung der Zeithorizont neu aufzurollen ist.
Eine kleine Foto-Doku vom Linzer Obus
































Links
Betreiber Linz Linien (Linz AG) >>>
DEEF-Doku Die Linzer Straßenbahn >>>
DEEF-Doku Der Salzburger Obus >>>
DEEF-Bericht von der Präsentation der Van Hool-Busse + Pressefahrt 2017 >>>
Besucht auch unseren Video-Kanal – Join our Video-Channel
https://www.youtube.com/@Railways-Ropeways-of-Europe
Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum
Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info >
redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org
Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF
Erstmals Online publiziert: / page first published 13. Juli 2014; Seiten-Relaunch 13.11.2025; Letzte Ergänzung / page last modified 14.11.2025
