DEFF Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung Dr. Michael Populorum AustriaEisenbahnforschung # Eisenbahn-Archäologie # Eisenbahn-Geographie # Eisenbahn-Geschichte

DEEF Dr. Michael Populorum Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung

>Startseite<

DEEF-Blog 2017: Linz Linien: Längster Obus Österreichs präsentiert

Im Rahmen einer Rundfahrt im regulären Netz wurde exklusiv den Pressevertretern der neue Doppelgelenk-Obus von Van Hool präsentiert. Alle bisherigen Obusse in Österreich haben maximal 18 m Länge, auch handelsübliche  Dieselgelenkbusse kommen an die Maße des neuen Doppelgelenks-Obusses mit 24 m Länge nicht heran.

 

linz obus van hool exquicity doppelgelenk

Der alte Linzer Obus Marke Volvo

 

Die Linzer Linien hatten bis dato auf ihren 4 Obus-Linien 20 Fahrzeuge vom Typ Volvo im Einsatz, die nun mit 20 Jahren am Ende ihrer Lebensdauer angekommen sind und nicht nur 1:1 ersetzt werden, sondern dem verstärkten Fahrgastandrang und dem Life-Style entsprechend upgegradet werden. Bestellt wurden 20 Stück des Doppelgelenk-Obus aus der Fahrzeugfamilie "Exqui.city", Kostenpunkt ca. 1 Mio Euro pro Fahrzeug. Nach der Einschulungsphase der Lenker werden ab November 2017 die ersten beiden Fahrzeuge im Regeleinsatz zu finden sein und ab Ende 2018 sollten alle 20 Obusse im Einsatz sein.

 

Entschieden haben sich die Linz Linien nach erfolgter Ausschreibung für ein Produkt vom traditionsreichen Belgischen Autobus-, Obus- und Nutzfahrzeugbauer Van Hool, der 2017 sein 70 jähriges Bestehen feiert und nach wie vor ein inhabergeführtes Unternehmen ist.

 

linz obus van hool exquicity doppelgelenk

 

Der neue Doppelgelenk-Obus noch in der Garage. Einige technische Details des Exqui.City 24 T:

LängexBreitexHöhe: 24,0 x 2,55 x 3,68

Niederfluranteil: 100%

Motor: 2 asynchrone Zentral-Elektromotoren ohne Zwischengetriebe mit Fremdbelüftung wirkend auf 2. und 3. Achse

Motorleistung: 2 x 218 PS

Ersatzantrieb: vollelektrisch über Traktionsbatterie (Reichweite ca. 2,5 km)

Vmax: 65 km/h

Leergewicht: 24 Tonnen

Plätze: 55 Sitzplätze + 1 Fahrer + 127 Stehplätze, Total: 183

2 Kinderwagenplätze, 2 Rollstuhlstellplätze

4 Türen

WLAN, Videoüberwachung, mehrere Außenkameras, Klima, Panoramafenster, Ledersitze

 

linz obus van hool exquicity doppelgelenk

Links der neue Van Hool, rechts ein Volvo, so wie er 20 Jahre in Linz im Einsatz war, im Depot der Linz Linien

 

linz obus van hool exquicity doppelgelenk

Van Hool Exqui.City 24 T in der Wendeschleife Stieglbauernstraße

 

linz obus van hool exquicity doppelgelenk

Ebenda zum Foto-Shooting

 

linz obus van hool exquicity doppelgelenk

Ledersitze und Lederhaltegriffe, moderne Displays, eine angenehme nicht blendende Deckenbeleuchtung, Klima, WLAN sowie zur Sicherheit Videoüberwachung

 

linz obus van hool exquicity doppelgelenk

Die Führungsriege der Linz AG / Linz Linien und die örtliche Politik war mit an Bord bei der "Schulungsfahrt".

Von links: Mag. Albert Waldhör (GF Linz AG Linien), DI Markus Hein (Verkehrs-SR und Aufsichtsrats-Vors. Linz Linien GmbH), Klaus Luger (Bgm. von Linz und Aufsichtsrats-Vors. Linz AG), Dr. Jutta Rinner, MBA (Vorstandsdirektorin Linz AG), DI Erich Haider, MBA (Generaldirektor Linz AG)

 

linz obus van hool exquicity doppelgelenk

Der Linzer Bürgermeister ist sichtlich stolz auf den neuen Van Hool Doppel.Gelenkobus

 

Einige Statements von Managern und Politik:

 

bullet

„Die modernsten Obusse Österreichs fahren in Linz. Sie setzen neue Qualitätsakzente. Der öffentliche Verkehr wird dadurch für die Fahrgäste noch komfortabler. Einerseits können mehr Fahrgäste transportiert werden, andererseits ist der Innenraum noch angenehmer gestaltet. Darüber hinaus schont die innovative Antriebstechnik unsere Umwelt“ (Kurt Luger, Bürgermeister von Linz)

bullet

„Der konsequente Ausbau des Öffentlichen Verkehrs ist das beste Mittel zur Staubekämpfung. Der Fuhrpark der LINZ AG LINIEN zählt bereits heute im internationalen Vergleich zu den modernsten, jüngsten und kundenfreundlichsten. Mit der Modernisierung der Obusflotte und der Innovationsbereitschaft gehen die LINZ LINIEN genau den richtigen Weg. In Linz werden künftig (erstmals österreichweit) neue 24 Meter langen Obusse zu 100 Prozent elektrisch betriebenen. Vor dem Einsatz der neuen Fahrzeuge passte die Stadt noch zahlreiche Haltestellen an und setzt auch zusätzliche Beschleunigungsmaßnahmen entlang der verkehrsstärksten Buslinien, auf denen jährlich Millionen Fahrgäste befördert werden, um. So wollen wir gewährleisten, dass der Öffentliche Verkehr in Linz noch attraktiver und schneller wird!“ (Markus Hein, Verkehrs-Stadtrat von Linz)

bullet

„Die LINZ AG LINIEN beweisen laufend ihre Technologieführerschaft am öffentlichen Verkehrssektor. Die neuen Obusse sind die aktuell längsten Busse Österreichs und setzen einen weiteren Meilenstein für den öffentlichen Verkehr im Linzer Zentralraum. Der innovative E-Bus mit Oberleitung überzeugt mit höchstem Fahrgastkomfort, modernem Straßenbahn-Design und einem nachhaltigen Konzept“ (Erich Haider, Generaldirektor Linz AG)

bullet

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit den neuen Obussen einmal mehr die Vorreiterrolle der LINZ AG LINIEN in Österreich und insbesondere unsere e-mobile Kompetenz unterstreichen können. Bereits im Geschäftsjahr 2016 fuhren 73 Prozent unserer Fahrgäste elektrisch. Die neuen Obusse werden der E-Mobilität in Linz frische Dynamik verleihen und den Anteil der Fahrgäste, die vollelektrisch im Öffi-Netz unterwegs sind, weiter steigern. Die aktuellen Schulungsfahrten verlaufen auch in diesem Hinblick nach Wunsch.“ (Jutta Rinner, Vorstandsdirektorin Linz AG)

bullet

„Insgesamt zählen die LINZ AG LINIEN auch im Technologie-Bereich zu den österreichischen Top-Unternehmen im öffentlichen Verkehr. Bei der Entscheidung für die neuen Obusse bzw. E-Busse war – neben Umweltaspekt und Fahrgastkomfort – auch der modernste Stand der Technik eine Grundbedingung. Das Ergebnis gibt uns Recht und mit dem absolut neuartigen Straßenbahn-Design ist es zudem gelungen, Innovation auch optisch umzusetzen.“ (Albert Waldhör, GF Linz AG Linien)

 

 

linz obus van hool exquicity doppelgelenk

Das Cockpit des neuen Obus, wobei der Fahrer in einer vom Fahrgastraum abgetrennten Kabine sitzt

 

Fazit:

 

"In Linz beginnts", so heißt ein geflügeltes Wort und was die das Thema moderner ÖPNV und Obusbetrieb angeht so scheint der Spruch Gültigkeit zu haben. Nicht der traditionelle und größte Obusbetrieb Österreichs in Salzburg setzt neue Maßstäbe in Richtung Zukunft sondern der weit kleinere aber wie man sieht innovativere Betrieb in Linz.

 

Während man in Salzburg schon vor 5 Jahren einen Doppelgelenker zu Testzwecken im Einsatz hatte, danach aber der dortige Bürgermeister trotz bester Testergebnisse von einem Ankauf nichts wissen wollte, man aktuell in Salzburg wiederum nur Testfahrten mit einem Schweizer Doppelgelenker durchführt, macht Linz gleich Nägel mit Köpfen. Die Linzer Fahrgäste können sich wirklich auf den neuen Obus freuen und sich beim Management sowie der Politik dafür bedanken.

 

Den Salzburger Bürgern kann man nur empfehlen, dass sie bei der nächsten Wahl die Wadelbeisser und Verhinderer in der Verkehrspolitik in die Wüste schicken, um dann endlich auch einen modernen ÖPNV zu kriegen, wie er in anderen Österreichischen Städten bspw. Wien, Graz, Innsbruck und eben Linz schon seit geraumer Zeit anzutreffen ist.

 

Links:

DEEF Beitrag zum Linzer Obus >>>

Webseite des Betreibers Linz Linien >>>

Ihre Meinung?  redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org

 linz obus van hool exquicity doppelgelenk   

Van Hool Obusse sind bewährte und für ihre gute Ausstattung gelobte Fahrzeuge - hier ein 18 m Van Hool Exqui.City im Einsatz im Schweizerischen Genf

Alle Fotos Archiv DEEF/Dr. Michael Alexander Populorum

Zur Übersichtsseite DEEF-Blog >>>

 

Alle Beiträge geben die Meinung des jeweiligen Autors wieder. Beiträge (Blogs) von anderen Autoren (Bloggern) sind gerne willkommen. Die Beiträge dienen dazu, die Öffentlichkeit zu informieren und zu sensibilisieren. Der investigative Journalismus soll zu einer Verbesserung der Dienstleistungen im Eisenbahnsektor Anstoß geben und ist nicht Selbstzweck sondern dem Wohle der Eisenbahn verpflichtet

Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF;  Erstmals Online publiziert: 25. Oktober 2017; Ergänzungen: -

DEFF Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung Dr. Michael Populorum AustriaEisenbahnforschung # Eisenbahn-Archäologie # Eisenbahn-Geographie # Eisenbahn-Geschichte

DEEF Dr. Michael Populorum Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung

Last modified  Mittwoch, 25. Oktober 2017 15:33:26 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung # Railway Research Austria 2009-2020 

 Impressum/Copyright        Unterstützung & Sponsoring