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Im Rahmen einer Rundfahrt im regulären Netz wurde exklusiv den Pressevertretern der neue Doppelgelenk-Obus von Van Hool präsentiert. Alle bisherigen Obusse in Österreich haben maximal 18 m Länge, auch handelsübliche Dieselgelenkbusse kommen an die Maße des neuen Doppelgelenks-Obusses mit 24 m Länge nicht heran.
Der alte Linzer Obus Marke Volvo
Die Linzer Linien hatten bis dato auf ihren 4 Obus-Linien 20 Fahrzeuge vom Typ Volvo im Einsatz, die nun mit 20 Jahren am Ende ihrer Lebensdauer angekommen sind und nicht nur 1:1 ersetzt werden, sondern dem verstärkten Fahrgastandrang und dem Life-Style entsprechend upgegradet werden. Bestellt wurden 20 Stück des Doppelgelenk-Obus aus der Fahrzeugfamilie "Exqui.city", Kostenpunkt ca. 1 Mio Euro pro Fahrzeug. Nach der Einschulungsphase der Lenker werden ab November 2017 die ersten beiden Fahrzeuge im Regeleinsatz zu finden sein und ab Ende 2018 sollten alle 20 Obusse im Einsatz sein.
Entschieden haben sich die Linz Linien nach erfolgter Ausschreibung für ein Produkt vom traditionsreichen Belgischen Autobus-, Obus- und Nutzfahrzeugbauer Van Hool, der 2017 sein 70 jähriges Bestehen feiert und nach wie vor ein inhabergeführtes Unternehmen ist.
Der neue Doppelgelenk-Obus noch in der Garage. Einige technische Details des Exqui.City 24 T: LängexBreitexHöhe: 24,0 x 2,55 x 3,68 Niederfluranteil: 100% Motor: 2 asynchrone Zentral-Elektromotoren ohne Zwischengetriebe mit Fremdbelüftung wirkend auf 2. und 3. Achse Motorleistung: 2 x 218 PS Ersatzantrieb: vollelektrisch über Traktionsbatterie (Reichweite ca. 2,5 km) Vmax: 65 km/h Leergewicht: 24 Tonnen Plätze: 55 Sitzplätze + 1 Fahrer + 127 Stehplätze, Total: 183 2 Kinderwagenplätze, 2 Rollstuhlstellplätze 4 Türen WLAN, Videoüberwachung, mehrere Außenkameras, Klima, Panoramafenster, Ledersitze
Links der neue Van Hool, rechts ein Volvo, so wie er 20 Jahre in Linz im Einsatz war, im Depot der Linz Linien
Van Hool Exqui.City 24 T in der Wendeschleife Stieglbauernstraße
Ebenda zum Foto-Shooting
Ledersitze und Lederhaltegriffe, moderne Displays, eine angenehme nicht blendende Deckenbeleuchtung, Klima, WLAN sowie zur Sicherheit Videoüberwachung
Die Führungsriege der Linz AG / Linz Linien und die örtliche Politik war mit an Bord bei der "Schulungsfahrt". Von links: Mag. Albert Waldhör (GF Linz AG Linien), DI Markus Hein (Verkehrs-SR und Aufsichtsrats-Vors. Linz Linien GmbH), Klaus Luger (Bgm. von Linz und Aufsichtsrats-Vors. Linz AG), Dr. Jutta Rinner, MBA (Vorstandsdirektorin Linz AG), DI Erich Haider, MBA (Generaldirektor Linz AG)
Der Linzer Bürgermeister ist sichtlich stolz auf den neuen Van Hool Doppel.Gelenkobus
Einige Statements von Managern und Politik:
Das Cockpit des neuen Obus, wobei der Fahrer in einer vom Fahrgastraum abgetrennten Kabine sitzt
Fazit:
"In Linz beginnts", so heißt ein geflügeltes Wort und was die das Thema moderner ÖPNV und Obusbetrieb angeht so scheint der Spruch Gültigkeit zu haben. Nicht der traditionelle und größte Obusbetrieb Österreichs in Salzburg setzt neue Maßstäbe in Richtung Zukunft sondern der weit kleinere aber wie man sieht innovativere Betrieb in Linz.
Während man in Salzburg schon vor 5 Jahren einen Doppelgelenker zu Testzwecken im Einsatz hatte, danach aber der dortige Bürgermeister trotz bester Testergebnisse von einem Ankauf nichts wissen wollte, man aktuell in Salzburg wiederum nur Testfahrten mit einem Schweizer Doppelgelenker durchführt, macht Linz gleich Nägel mit Köpfen. Die Linzer Fahrgäste können sich wirklich auf den neuen Obus freuen und sich beim Management sowie der Politik dafür bedanken.
Den Salzburger Bürgern kann man nur empfehlen, dass sie bei der nächsten Wahl die Wadelbeisser und Verhinderer in der Verkehrspolitik in die Wüste schicken, um dann endlich auch einen modernen ÖPNV zu kriegen, wie er in anderen Österreichischen Städten bspw. Wien, Graz, Innsbruck und eben Linz schon seit geraumer Zeit anzutreffen ist.
Links: DEEF Beitrag zum Linzer Obus >>> Webseite des Betreibers Linz Linien >>> Ihre Meinung? redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org
Van Hool Obusse sind bewährte und für ihre gute Ausstattung gelobte Fahrzeuge - hier ein 18 m Van Hool Exqui.City im Einsatz im Schweizerischen Genf Alle Fotos Archiv DEEF/Dr. Michael Alexander Populorum Zur Übersichtsseite DEEF-Blog >>>
Alle Beiträge geben die Meinung des jeweiligen Autors wieder. Beiträge (Blogs) von anderen Autoren (Bloggern) sind gerne willkommen. Die Beiträge dienen dazu, die Öffentlichkeit zu informieren und zu sensibilisieren. Der investigative Journalismus soll zu einer Verbesserung der Dienstleistungen im Eisenbahnsektor Anstoß geben und ist nicht Selbstzweck sondern dem Wohle der Eisenbahn verpflichtet Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF; Erstmals Online publiziert: 25. Oktober 2017; Ergänzungen: - |
Last modified
Mittwoch, 25. Oktober 2017 15:33:26 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
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