ÖBB Probleme ohne Ende

ÖBB Probleme ohne Ende, Manager auf Tauchstation

Demokratielok Loktaufe CEO Andreas Matthä
Bei einer Loktaufe (hier “Demokratie-Lok”) macht es natürlich Spass im Rampenlicht zu stehen. Wichtig wäre es aber besonders auch dann, wenn es nicht so läuft (ganz links CEO Matthä)

Nachdem wir vor Kurzem die ÖBB-Pressemitteilung zum Fahrplanwechsel 2022/23 publiziert haben, wo ja wie jeder Jahr das Unternehmen und deren Manager in den höchsten Tönen gelobt werden, gilt es nun daran anschließend die tatsächlichen Verhältnisse auf Österreichs Schienen vor allem aus Fahrgastsicht zu betrachten, wodurch sich teilweise ein diametral anderes Resümee über den Zustand der Österreichischen (Bundes-) Bahnen ergibt. Über die zahlreichen und leider immer noch nicht abgestellten Misstände bei den ÖBB haben wir mehrmals berichtet und zuletzt war die Misstände derart unübersehbar, dass sogar zahlreiche Mainstream-Medien (Tagespresse) davon berichtet haben.

Als erstes sei gesagt, dass es uns auch lieber wäre, von positiven Entwicklungen berichten zu können, aber als freier  Journalist und Publizist, der nicht wie viele Kollegen zum Lohnschreiberling abgesunken ist, habe ich die verdammte Pflicht, die Dinge beim Namen zu nennen, das Gute gut und das Schlechte schlecht zu nennen. Denn nur so ist kann Besserung einkehren.

Weiters ist zu betonen, dass überall wo gearbeitet wird Fehler passieren können, aber die Fehler sollten nicht dauernd wiederholt werden und professionelle Leader/Manager müssen die Größe haben, zu den Fehlern zu stehen und sich für die Fehler zu entschuldigen. Das vermisst man bei den ÖBB-Managern total – diese sind “Schönwetter-Manager” und leben in einer eigenen Blase, so sie sich Alles schönreden. Alles ist super und toll, man gibt sich divers, tolerant und natürlich politisch korrekt und am liebsten würde man wohl alle Railjets in Regenbogenfarben anmalen. Aber gleichzeitig schafft man es seit Jahren nicht, die Fenster beim Railjet zu säubern, die sind saudreckig, grindig, direkt abstossend.

ÖBB schmutzig Dreck Fenster Railjet
ÖBB laufend dreckige Fenster

Ja, wir haben zu wenig Railjetgarnituren, keine Reserven an Wagenmaterial, die letzten Intercity-Waggons hat man in der Ära Kern lieber billig verscherbelt als damit eine Reserve zu bilden, wie man eigentlich als Betriebswirtschaftsstudent im 1. Semester lernen würde. Aber – und das ist das Verurteilenswerte – anstatt dass die ÖBB-Manager diese Probleme ansprechen würden und sich bei den Fahrgästen entschuldigen (auch in Form von Gutscheinen), Fehler in der Planung zugeben würden (man hat eindeutig zu spät neues Material bestellt), geht man einfach auf Tauchstation und oftmals wird auch noch der Fahrgast als der Schuldige an den Pranger gestellt, weil er ja nicht reserviert hat. Nur wenn es aufgrund des Wagenmangels nichts zum Reservieren gibt, was dann?? Wenn man reserviert hat aber die komplette Railjet-Garnitur, in der man reserviert hat, einfach nicht kommt weil ausgefallen? Und das passiert immer öfter, immer mehr häufen sich Verspätungen, Ausfälle und in Extremfällen werden auch immer öfter ganze Züge wegen Überfüllung mit polizeilicher Unterstützung  zwangsgeräumt.

Wenn dann immer öfter Beschwerden kommen, selbst die Medien davon berichten, da meldet sich kein ÖBB-Manager zu Wort, da schickt man lieber einen Pressesprecher vor, der dann mittels vorgefertigter Textbausteine die Botschaft verbreitet, es sei ja gar nicht so schlimm und man sei ohnehin das Bahnland Nummer 1 in der EU. Was natürlich auch heißen könnte, die Österreicher sind hart im Nehmen wenn es ums Bahnfahren geht. Wenn allerdings eine Gelegenheit zur Selbstdarstellung und zur Selbstbelobigung möglich ist, dann taucht man wieder auf und dann wird auch schon mal eine Railjetgarnitur trotz eklatantem Wagenmangel im Inland an die Ukrainische Grenze geführt, offenbar nur um ein paar Fotos zu schießen, welche die Gutmenschlichkeit und die political correctness der Manager unterstreichen sollte.


Fazit

Die Misstände bei den ÖBB und damit dem Management sind mehrfach auf diesen Webseiten aber auch anderswo genannt worden, darüber möchte ich mich nicht weiter äußern aber dennoch auch im Neuen Jahr die Probleme bei meiner Fahrten in Form eines Tagebuches dokumentieren. Und man braucht ja weiters nur bspw. auf die ÖBB-Facebookseite zu navigieren um zu sehen, was die Fahrgäste dort massenweise in Wut bis hin zur Verzweiflung bringt im Geschäftsgebaren mit den ÖBB.

Ich wünsche mir allerdings im Namen der zahllosen frustrierten Fahrgäste und unserer Leserschaft für das Neue Jahr 2023 von Euch liebe ÖBB-Manager – angefangen bei der Holding mit CEO Andreas Matthä an der Spitze, bei der Personenverkehrs AG mit den Vorständen Sabine Stock, Heinz Freunschlag und Klaus Garstenauer, der ÖBB Infra mit den Vorständen Silvia Angelo, Judith Engel und Johann Pluy sowie der ÖBB Immobilien GmbH mit den beiden GF Claudia Brey und Erich Pirkl – dass ihr endlich Manns- bzw. Frau genug seid, dass Ihr Euch auch höchstselbst öfter mal vor die Kamera oder das Mikro schwingt, um Euch für die zahllosen Probleme bei den zahlenden Fahrgästen zu entschuldigen. Ich bin mir sicher, das würde gar nicht so schlecht ankommen und auch die Wut vieler Fahrgäste doch etwas dämpfen! In diesem Sinne ein

Prosit 2023 🙂


Links

Webseite ÖBB Konzern >>>

DEEF Kategorie Fahrgastvertretung, Beschwerden, Qualitätssicherung >>>

DEEF-Blog: Brief ans Christkindl – Liebes Christkindl, lass die ÖBB ihre Züge putzen! >>>

DEEF: Eingegangene Beschwerden über die ÖBB an uns (Auszug) >>>


Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum.

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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF

Erstmals Online publiziert: 30. Dezember 2022; Letzte Ergänzung / page last modified: 30.12.2022