Erinnerungen an die Sulmtalbahn von Leibnitz nach Pölfing-Brunn

Die Sulmtalbahn war/ist eine 25 km lange normalspurige Nebenbahn in der Südweststeiermark und stellte eine direkte Verbindung von Leibnitz an der Südbahnstrecke nach Pölfing-Brunn (Braunkohle-Revier) an der Wieserbahn der GKB dar. Sie wurde am 13. Oktober 1907 eröffnet und war damals sowohl für den Güter- wie Personenverkehr von Bedeutung.

Errichtet wurde sie von der Sulmtalbahnaktiengesellschaft, die Betriebsführung erfolgte anfangs von der Südbahngesellschaft, ab 1924 von der Staatseisenbahn (damals BBÖ) sowie ab 1930 bis zum Betriebsende am 31. Mai 1967 von der Graz-Köflacher-Eisenbahn (GKB). Unter der Betriebsführung der GKB werden die Züge der Sulmtalbahn von Leibnitz bis Wies durchgebunden.
Während die Strecke Leibnitz – Gleinstätten (18,8 km) im Herbst 1976 abgetragen wurde, findet bis zum heutigen Tag auf den restlichen 6 km (Pölfing-Brunn – Gleinstätten) Güterverkehr zu 2 Betrieben in Gleinstätten statt. Teile der abgetragenen Strecke dienen heute als Radweg.
s’ Liad von der Sulmtalbahn
Columbus hat die Wölt entdeckt, is g’segeltn mit an Schiff!
Durch’s Sulmtal, da fahr’n greane Wag’n, vorn is a Lok’motiv!
Die Sulmtalbahn is kloa’ beinond, hat nur a schmales Gleis.
Sie hättens gern wohl broater g’mocht, do war zu hoach der Preis!
Wüllst wissen, was die Farb bedeut, mit der all’s g’strich’n is?
Die greane Farb, de sagt zu dir: „I hoff’ es geht bis Wies!“
Wann dann der Zug erst ang’fahrn kommt, als echte Eisenbahn,
dann sag i: „Liaber Sulmtaler! Pass auf! Hiaz gemmas an!“
Der Zug, der schnauft ganz schwa’ daher, kommt langsam nur voran,
dass jeder nebstbei unter’n Fahr’n glei’ Blumen brock’n kann!
Und praktisch is all’s eingericht. Bei jeder Bahnstation,
da haben’s a kloanes Kast’l g’macht, des hoaßt ma Telefon!
Ganz sinnvoll is des dann a g’wen, dass Männer ang’stöllt send.
Wal wann des lauter Weibers wärn, hätt’s Tratschen gar koa End!
In Leibnitz geht die Fahrt dann los, bis Kaindorf dann zur Noat!
Dort hat’s amol an Unfall geb’n, zan Glück wor koana toat!
An Engländer hat’s da derwischt, der is dort mit sein’ Wag’n
in an Waggon wohl einikracht, hat si’ fast überschlag’n!
Der Zug fahrt über Sülberberg, bleibt a in Hoamschuach steh’n.
Er stinkt, er racht, si’s alles schwarz, du kannst fast nix mehr seh’n!
Dort neb’n da Sulm laft’s Wagerl grad, vorn is a mord’s Maschin’
boa, wenn der Zug dort umfall’n tat, dann war’n ma alle hin!
Und heut, da find’st koan Bahnhof mehr, die Gleis san olle fort!
Es tuat ma load, sie dampft net mehr, fahr’n Auto nur mehr dort!
(Mündlich überliefert nach Texten des Gründerpfarrers von Heimschuh, Franz Schuster)
Quelle: Webseite der Gemeinde Heimschuh
Die Stationen der Sulmtalbahn
km 0,000 Leibnitz, Bahnhof, 270 m ü. A.
km 1,827 Kaindorf, ehem. Haltestelle
km 5,062 Muggenau-Silberberg, ehem. Haltestelle
km 7,364 Heimschuh, ehem. Haltestelle
km 12,000 Fresing, ehem. Haltestelle
km 14,859 Maierhof (auch Mayerhof), ehem. Haltestelle
km 18,806 Gleinstätten, Bahnhof (ab hier bis Pölfing-Brunn aktiver Güterverkehr)
km 20,610 Prarath, ehem. Haltestelle
km 21,954 Sankt Martin – Dietmannsdorf im Sulmtal, ehem. Haltestelle
km 24,768 Pölfing-Brunn, Haltestelle (> Wieserbahn)
Einige Fotos







Links
DEEF-Doku über die Wieserbahn >>>
Betreiber GKB >>>
Besucht auch unseren Video-Kanal
https://www.youtube.com/@Railways-Ropeways-of-Europe
Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum
Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info >
redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org
Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF
Erstmals Online publiziert: / page first published 3. Oktober 2010; Seiten-Relaunch 27.7.2025; Letzte Ergänzung / page last modified 27.7.2025