Hahnenkammbahn

Die Hahnenkammbahn in Kitzbühel

Das weltberühmte Kitz-Logo

 


Allgemeines, Geschichte

Der Hahnenkamm, ein Gebirgszug in den Kitzbühler Alpen, wird seit 1928 durch eine Luftseilbahn von Kitzbühel aus erschlossen. Bekannt ist der Hahnenkamm durch das jährlich stattfindende Ski-Event “Hahnenkammrennen”, bei dem auf der berühmt berüchtigten “Streif” der Abfahrtslauf und am “Ganslernhang” der Slalom ausgetragen wird. Die Talstation befindet sich unmittelbar an der Haltestelle Kitzbühel Hahnenkamm der Salzburg-Tiroler Bahn.

Talstation von der S-Bahn-Station aus gesehen
Ansicht Talstation

Hahnenkammbahn Generation 1

Die ursprünglich Hahnenkammbahn (Generation 1) wurde im März 1928 nach 2-jähriger Bauzeit als Pendelbahn nach dem System Ing. Anton Visnicka (Meran) / Alpenländischen Seilbahngesellschaft Innsbruck (System Visnicka) eröffnet, welche über 9 Stützen führte und in jeder der beiden Kabinen 18 Personen in einer Fahrzeit von 12 Minuten vom Tal auf den Berg befördert werden konnten. Die Betriebsführung lag bei der 1928 gegründeten Bergbahn Kitzbühel AG. Da es schon im November 1927 bei einer Probefahrt zu einer Entgleisung der Gondel kam, ist es nicht verwunderlich, dass man bereits 10 Jahre nach Eröffnung der Hahnenkammbahn die ursprünglich für den Bau der Bahn vorgesehene Firma Adolf Bleichert & Co. mit einem Komplettumbau der Hahnenkammbahn beauftragte.


Hahnenkammbahn Generation 2

Nach dem Komplettumbau im Jahr 1938 durch die renommierte deutsche Seilbahnfirma Adolf Bleichert & Co. aus Leipzig zeigte sich die Hahnenkammbahn wie folgt: Statt 9 gab es nur mehr 3 Stützen, die neuen Gondeln fassten je 48 Personen. Somit konnte die Transportleistung auf 320 Personen pro Stunde gesteigert werden. 1958 erfolgte eine Revision durch die Voest Alpine, die auch 2 neue rotlackierte Gondeln beinhaltete. Durch technische Optimierungen wurde die Transportleistung auf 500 Personen/Stunde gesteigert.

Direkt am Gebäude der Talstation ist als Denkmal eine Gondel der alten Pendelbahn appliziert. Die rote Gondel stammt aus dem Jahr 1958 , hergestellt von der Voest Alpine

Hahnenkammbahn Generation 3 (heutige Bahn)

Im Jahr 1996 erfolgte wiederum ein Komplettumbau, den nur die Tal- und die Bergstation überlebten. Aus einer 2-Seil Pendelbahn wurde eine Einseilumlaufbahn mit 98 Gondeln zu je 6 Personen Kapazität (6-MGD). 2011 wurden die Gondeln noch mit einer Sitzplatzheizung nachgerüstet.

3 auf einen Schlag in der Talstation am 5.3.2022 (von links) – bergfahrende Materialgondel, talfahrende Gondel Nr. 92, rechts als Gondeldenkmal die Kabine der alten Pendelbahn

Kennzahlen der Hahnenkammbahn (3. Generation)

 Name der Bahn: Hahnenkammbahn

 Betreiber: Bergbahn Kitzbühel AG

 Verbund: Kitzski

 Bauart: Einseilumlaufbahn (6-MGD)

 Hersteller: Girak / Garaventa

 Baujahr/Eröffnung: 1996

 Höhe Talstation: 786 m

 Ort Talstation: Gemeinde Kitzbühel

 Höhe Bergstation: 1.662 m

 Höhendifferenz: 878 m

 Streckenlänge (schräge Länge): 2.413 m

 Maximale Neigung: 88.00 %

 Mittlere Neigung: 40,00%

 Anzahl der Stützen: 18

 Durchmesser Förderseil: 45 mm (Hersteller Teufelberger)

 Antrieb/Traktion:

 Antriebsleistung (Betrieb): Gesamt 930 kW

 Steuerung: Siemens

 Antriebsstation: Bergstation

 Notantrieb:

 Betriebsmittelhersteller / Modell: CWA / -; Nockenklemme Typ B

 Anzahl Betriebsmittel: 98 Gondeln

 Kapazität je Betriebsmittel: 6 Personen

 Max. Fahrgeschwindigkeit Strecke: 5,0 m/sek

 Max. Förderleistung pro Stunde: 2.000 Personen

 Fahrzeit in Minuten: 7,8

 Besonderheiten: Sitzplatzheizung seit 2011

Bei Stütze 2
Die einzelnen Gondeln werden nach Kitzbühel-Siegern benannt – hier Gondel 23 “Ingemar Stenmark”, einer der größten Schifahrer aller Zeiten, startet aus der Talstation (5.3.2022)

Anreise mit Öffis

Die Talstation der Hahnenkammbahn liegt äusserst günstig unmittelbar neben der Haltestelle Kitzbühel Hahnenkamm der Salzburg-Tiroler Bahn (hier auch Brixentalbahn genannt), wo stündlich die S-Bahnen Richtung Hochfilzen bzw. Richtung Wörgl-Brenner (S8) halten. Während des Hahnenkamm-Ski-Wochenende, wo die berühmten Weltcuprennen stattfinden und tausende Besucher an die Streif und den Ganslernhang pilgern, werden extra Shuttlezüge vor und nach der Veranstaltung angeboten.

S-Bahn bei der Abfahrt aus der Haltestelle Kitzbühel Hahnenkamm Richtung Wörgl-Brenner (5.3.2022)

Gleich unterhalb der Eisenbahn-Haltestelle liegt die Bushaltestelle, wo Linienbusse und vor allem in der Wintersaison in kurzen Abständen verkehrende Ski-Busse halten.

Bus der “Ringlinie” an der Busstation Kitzbühel Hahnenkamm (5. März 2022)

Links

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Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum.

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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF

Erstmals Online publiziert: 22. März 2022;  Letzte Ergänzung: –