Die internationale Eisenbahnstrecke Ödenburg (Sopron) – Ebenfurth

Allgemeines, Kennzahlen
Die Bahnstrecke vom ungarischen Sopron (dt. Ödenburg) ins österreichische Ebenfurth ist der westliche, auf österreichischem Staatsgebiet liegende, Teil der insgesamt 116,8 km langen Ost-West Verbindung von Györ (dt. Raab) über Sopron (dt. Ödenburg) nach Ebenfurth. Eigentümer und Betreiber der 1879 eröffneten Strecke ist die GYSEV, zu Deutsch Raaberbahn.
Spurweite: Normalspur (1.435 mm)
Traktion: Elektrisch mit ungarischem System 25 kV 50 Hz
Zugsicherung: PZB (Punktförmige Zugbeeinflussung)
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
Maximale Neigung: 10 Promille
Minimaler Radius 300 m
Streckenlänge: Györ-Sopron-Ebenfurth 116,8 (Sopron – Ebenfurth 32,5 km)
Eröffnet: 1879
Geschichte der Eisenbahnstrecke (Györ-) Sopron – Ebenfurth

Als Gründungsjahr der Raaberbahn gilt 1872, als eine Konzession an Viktor Freiherrn von Erlanger für eine Bahnstrecke von Raab (Győr) über Ödenburg (Sopron) nach Neufeld an der Leitha (Lajtaújfalu), der damaligen Landesgrenze, vergeben wurde. Die Gründungsversammlung der Gesellschaft mit beschränkter Haftung fand am 1. Februar 1875 in Budapest statt.
Durch Verzögerungen wegen der Finanzkrise 1873 konnte das Anfang März 1873 begonnene erste Teilstück von Győr nach Sopron erst am 2. Jänner 1876 eröffnet werden.
Der Abschnitt Sopron – Ebenfurth wurde am 28. Oktober 1879 eröffnet.
Bei von Röll ist zu lesen:
Raab-Ödenburg-Ebenfurther Eisenbahn (Györ-Sopron-Ebenfurti vasút), in Ungarn gelegene normalspurige eingleisige Privathauptbahn mit dem Sitz der Gesellschaft in Budapest (Betriebsdirektion Sopron), führt von Györ (Raab) über Sopron (Ödenburg) zur Landesgrenze bei Ebenfurth (Solenau, 120∙26 km).
Die Konzession für die R. wurde 1872 erteilt und 1874 abgeändert; außerdem gehören der R. die Neusiedlersee-Lokalbahn (109∙16 km). Die Eröffnung erfolgte 1876/79. Das Anlagekapital beträgt rd. 46∙5 Mill. K.
Anschlüsse hat die R. in Györ an die ungarischen Staatsbahnen, in Csorna an die westungarischen Lokalbahnen, in Eszterháza an die Neusiedlersee-Lokalbahn, in Sopron an die Sopron-Pozsonyer und Sopron-Köszeger Lokalbahnen und an die österreichische Südbahn, in Ebenfurth an die Wien-Pottendorfer Bahn bzw. an die Lokalbahn Wittmannsdorf-Ebenfurth. In: Victor Freiherr von Röll: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 8. Berlin, Wien 1917, S. 151.
Eigentumsverhältnisse
Die Gesamtstrecke befindet sich im Eigentum der “Győr-Sopron-Ebenfurti Vasút Zrt.”, Abkürzung GYSEV, in Deutsch: Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn AG, abgekürzt Raaberbahn.
Bei diesem Unternehmen handelt es sich um ein integriertes ungarisch-österreichisches Eisenbahnunternehmen, das eine Infrastruktur von 434,7 km unterhält und betreibt. Der Hauptsitz befindet sich im ungarischen Sopron, die Betriebszentrale in Österreich befindet sich in Wulkaprodersdorf.
Die Eigentumsverhältnisse der Raaberbahn AG sind wie folgt (Stand 2010):
65,6 % Republik Ungarn
28,2 % Republik Österreich
6,1 % Strabag SE
Betrieb
Neben grenzüberschreitendem Güterverkehr hat der Personenverkehr in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Der Betrieb erfolgt mit Rollmaterial der Raaberbahn sowie mit Rollmaterial der ÖBB.
Die in Kooperation mit den ÖBB betriebenen Züge verkehren als REX im Stundentakt auf der Relation Deutschkreuz – Sopron – Ebenfurth – Wien Hbf – Bratislava-Petrzalka.
Aktuell (2025) werden meist mehrsystemfähige Triebwagen Desiro ML des Herstellers Siemens als CityJet (ÖBB) sowie Ventus (Raaberbahn) eingesetzt (BR 4744/4746). Seltener geworden sind die Einsätze der Talent-Triebwägen BR 4124. Oftmals verkehren die Triebwägen in Doppeltraktion.
Die Stationen
Sopron (Ödenburg), Bahnhof, km 84,3 ab Györ; 198 m.ü.d.M.



Baumgarten, Bahnhof, km 92,1; 240 m

Draßburg, Bahnhof, km 95,3; 222 m

Wulkaprodersdorf, Bahnhof, km 101,0; 175 m (> Pannoniabahn nach Eisenstadt-Neusiedl am See-Parndorf)


Müllendorf, Bahnhof, km 106,8; 205 m

Neufeld an der Leitha, Bahnhof, km 114,7

Ebenfurth, Bahnhof, km 116,8 ab Györ; 228 m; > Pottendorfer Linie n. Wien/Wiener Neustadt

Links
Raaberbahn / GYSEV www.raaberbahn.at
ÖBB www.oebb.at
DEEF-Doku Pannoniabahn >>>
Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum
Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info >
redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org
Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF
Erstmals Online publiziert: / page first published 26. Dezember 2017; Seiten-Relaunch 13.4.2025; Letzte Ergänzung / page last modified 13.4.2025