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Unter "Pannoniabahn" versteht man seit dem Jahr 2010 die Bahnstrecke Wulkaprodersdorf - Eisenstadt - Parndorf Ort. Früher wurde die Strecke auch Leithagebirgsbahn genannt. Sie ist Teil einer historischen Bahnverbindung, nämlich von Ödenburg (Sopron) nach Preßburg (Bratislava). Diese ursprünglich westungarische Bahn wurde als "Sopron–Pozsony helyi érdekü vasut" (Pozsony = Bratislava) konzessioniert und am 18. Dezember 1897 eröffnet. Wie so viele Regionalbahnen in Österreich war auch diese Bahnstrecke lange Zeit einstellungsgefährdet. Davon ist allerdings heute nicht mehr die Rede, die Pannoniabahn gilt als Vorzeigemodell für eine gelungene Attraktivierung einer Regionalbahn.
Tw. fahren die Talent-Triebwägen in Doppeltraktion, wobei eine Garnitur die Pannoniabahn bis Wulkaprodersdorf bedient, die zweite Garnitur ab/bis Neusiedl am See die Neusiedler Seebahn bis Pamhagen bzw. bis ins ungarische Ferteszentmiklos Neben einer umfassenden Sanierung erfolgte bis 2009 auch eine Elektrifizierung der Strecke. Die durchgehende Verbindung Wien Hbf bis Wulkaprodersdorf wird stündlich angeboten, zum Einsatz kommen Triebwägen vom Typ Talent 4124, die 2-systemfähig sind - denn die Elektrifizierung erfolgte mit 2 unterschiedlichen Systemen, nämlich der ÖBB von Parndorf bis nach Eisenstadt (15 kV, 16,7 Herz) und anschließend der Raaberbahn mit 25 kV und 50 Herz). Die Stationen:
In Wulkaprodersdorf erfolgt die Verknüpfung der Pannoniabahn mit der Raaberbahn Richtung Ebenfurth bzw. Sopron - Deutschkreutz. In Wulkaprodersdorf ist auch eine Zweigniederlassung des Österreichischen Teils der Raaberbahn situiert (Eigentumsverhältnisse Raaberbahn: Ungarn 66%, Republik Österreich 28%, Strabag 6%; gerundet). Schon lange in Planung ist eine Schleife zur Verbindung von Eisenstadt nach Ebenfurth ohne in den Bahnhof Wulkaprodersdorf einfahren zu müssen - die Mühlen in Österreich mahlen allerdings sehr langsam
Der kleinste Bahnhof aller österreichischen Landeshauptstädte, Eisenstadt. Das Aufnahmsgebäude beherbergt noch ein typisches Bahnhofsbeisl ("Monika") mit warmer Küche und viel Lokalkolorit
Aufnahmsgebäude Schützen am Gebirge mit äußerst unsensibel angebrachten Gittern, die eher an ein Gefängnis als an einen Bahnhof erinnern, der ja ein Ort der Begegnung sein sollte. Von der ehem. Strecke nach St. Margarethen-Rust finden sich augenscheinlich keine Relikte
Nicht gerade einladend dieses stabile Gitter
Zugkreuzung im Bahnhof Purbach am 17. April 2019 - 2 Talente, einmal im
klassischen Design,
Der Bacchuskeller ist nicht weit und Promillegrenze gibts ja keine wenn man mit der Bahn anreist
Jois, ein bekanntes Weindorf. Weniger bekannt die ÖBB-Haltestelle
Reges Treiben am Bahnhof von Neusiedl am See. Hier werden die Züge der Pannoniabahn sowie der Neusiedler Seebahn geflügelt und gekuppelt. Vor dem Bahnhof fahren zahlreiche Buslinien ins Burgenland ab. Die Anbindung des Stadtzentrums und des Neusiedler Sees ist allerdings schwach, nicht einmal Hinweise auf Taxis sind vorhanden. Man kommt als Ortsfremder dort an und steht dann dort wie "der Ochs vor dem Berg".
Gleislage Blickrichtung Süden. Nach einigen hundert Metern zweigt nach links die Neusiedler Seebahn ab
Im Jahr 2017 gab erstmals für 2 Monate im Sommer eine 2x tägliche Direktverbindung von Salzburg Hbf nach Neusiedl am See mit dem Railjet. Eine interessante Sache, allerdings sollte die Weiterreise ins Ortszentrum bzw. an den See besser organisiert sein bzw. überhaupt organisiert sein!
Der Bahnhof Parndorf Ort ist von der Anlage her ein Keilbahnhof mit Zustiegsmöglichkeiten an der Pannoniabahn und der Ostbahn Richtung Wien/Hegyeshalom sowie Richtung Kittsee-Bratislava Petrzalka (Preßburg Engerau). Von hier aus gibt es auch einen Zubringerdienst zum Designer Outlet Parndorf
Alle Fotos Archiv DEEF/Dr. Michael Alexander Populorum Literatur: Burgenländisches Eisenbahnpotpourri, Bahn im Bild Band 98. Verlag Pospischil Wien Links: ÖBB Österreichische Bundesbahnen: www.oebb.at Raaberbahn / GySEV: www.raaberbahn.at DEEF Beitrag Mattersburgerbahn >>> DEEF Beitrag Neusiedler Seebahn >>>
Eine Denkmallok der Raaberbahn im Bahnhof von Wulkaprodersdorf Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info > redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF; Erstmals Online publiziert: 23. Dezember 2017; Letzte Ergänzung: 28.7.2019 |
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Sonntag, 28. Juli 2019 08:23:12 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
Railway Research Austria 2009-2020