Schöcklseilbahn

Die Schöcklseilbahn in St. Radegund bei Graz

Schöcklseilbahn Schöckl Graz St. Radegund Seilbahn Österreich Umlaufbahn Girak Steiermark
Schöcklseilbahn Gondel 24 bei Stütze 10 kurz vor der Bergstation (Juni 2023)

Ca. 15 km nördlich von Graz erhebt sich im sogenannten Grazer Bergland der  Mittelgebirgsstock des Schöckls mit seinem markanten langgezogenen Plateau. So wie der Gaisberg und der Untersberg in Salzburg so gilt der 1.445 m hohe Schöckl als Hausberg der Grazer, wobei im Unterschied zu den Salzburger Hausbergen der Schöckl vom Grazer Zentrum aus nicht zu sehen ist. Nachdem man bereits seit 1913 auf einer Straße den Schöckl erreichen konnte (Straßen heute für den IV gesperrt) gibt es seit 1951 eine Seilbahn von der Gemeinde St. Radegund aus auf den Schöckl. Diese Schöcklseilbahn wurde im Jahr 1995 umfassend erneuert.


Kennzahlen aktuelle Schöcklseilbahn

Name der Bahn: Schöcklseilbahn, auch Schöckelseilbahn

Betreiber: Schöckl Seilbahn GmbH (Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH)

Verbund:

Bauart: Einseilumlaufbahn (6-MGD)

Hersteller: Girak (heute Doppelmayr/Garaventa)

Baujahr/Eröffnung: 1995

Höhe Talstation: 780 m

Ort Talstation: Gemeinde St. Radegund bei Graz

Höhe Bergstation: 1.436 m

Höhendifferenz: 656 m

Streckenlänge (schräge Länge): 2.087 m

Maximale Neigung: 70,50 %

Mittlere Neigung: 33,90 %

Anzahl der Stützen: 10

Durchmesser Förderseil: 41 mm (VA Austria Draht)

Antrieb/Traktion: Elektrisch

Antriebsleistung (Betrieb): 359 kW

Steuerung: STG

 Antriebsstation: Bergstation

Notantrieb: Dieselmotor

Betriebsmittelhersteller / Modell: Swoboda ULTRA 6, Nockenklemme Typ A

Anzahl Betriebsmittel: 44 Gondeln

Kapazität je Betriebsmittel: 6 Personen

Max. Fahrgeschwindigkeit Strecke: 5,00 m/sek

Max. Förderleistung pro Stunde: 1.000 Personen

Fahrzeit in Minuten: 6,9 Minuten

Besonderheiten: 2 behindertengerechte Gondeln, Lastengondeln

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Gondel 20 bei der Ausfahrt aus der Talstation in St. Radegund

Angaben zur alten Schöcklseilbahn (1951-1995)

Errichtet: 1950/1951

Eröffnet: 21. 3. 1951

Betreiber: Grazer Stadtwerke (heute Holding Graz)

Bauart: 2-Seil Umlaufbahn (4-BGD), System Wallmannsberger

Hersteller: Wiener Brückenbau und Eisenkonstruktions A. G. (WBB)

Anzahl Betriebsmittel: 40 Gondeln

Personen je Gondel: 4

Anzahl Stützen: 9 plus 1 Kuppengerüst

Fahrzeit: 14 Minuten

Beförderungsleistung: 600 Personen pro Stunde

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Alu-Kabine der alten Schöcklseilbahn als Denkmalkabine in der Talstation

Weitere (ehem.) Aufstiegshilfen am Schöckl

Bis in die 1980er Jahre war der Schöckl auch ein beliebter Schiberg, vor allem für Tagesgäste aus der nahen Landeshauptstadt Graz. Daher wurde mehrere – heute stillgelegte und abgebaute – Lifte errichtet. Der längste davon war der sogenannte Nordlift, der von der Nordseite des Schöckls bei Semriach auf den Gipfel führte. Es handelte sich um einen Einer-Sessellift (1-CLF). Das Häuschen der Bergstation steht noch und ist gleich neben der Bergstation der Seilbahn. Erbaut wurde dieser Nordlift 1951 (1953?) von Wolf & Switzeny, die Stilllegung erfolgte 1985.

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Bergstation des ehem. Nordliftes. Dieses Häuschen würde sich anbieten als kleines Museum rund um den Schöckl und die Schöcklbahnen

Weiters existierten am Schöckl 2 Schlepplifte, nämlich Jahnwiese (2-SL von Doppelmayr) und Senderwiese, ebenfalls ein 2-SL.


Aktivitäten am Schöckl

Für viele Gäste ist sicher “der Weg das Ziel”, also man lässt sich durch die Seilbahn nach oben bringen, genießt die Ausblicke während der Fahrt und oben am Schöckl.

Für einen Einkehrschwung ist mehrfach gesorgt – entweder das Gasthaus in der Bergstation, der Alpengasthof am Schöckl gleich daneben oder das altehrwürdige 1889 errichtete Stubenberghaus des Österreichischen Alpenvereins. Abseits der Bergstation hat es noch die Halterhütte und die Johann-Waller-Hütte.

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Alpengasthof Schöckl. Positiv dass es hier gute Hausmannskost zu fairen Preisen gibt (Juni 2023)

Für die Aktiveren gibt es zahlreiche Möglichkeiten, nämlich

  • zahlreiche Wandermöglichkeiten
  • Sommerrodelbahn “Hexenexpress”
  • Disc-Golf (Frisbee)
  • Kletterpark
  • Biken
  • Schöckl Trail Area – Downhillen mit mehreren Varianten
  • Naturspieleweg
  • Geocaching
  • Paragleiten und Drachenfliegen
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Start der Sommerrodelbahn Hexenexpress
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Das altehrwürdige Stubenberghaus und davor die erste Kurve des Hexenexpress

Vor allem die Radlfahrer frequentieren die Schöcklseilbahn stark und sichern dieser wohl nicht unbeträchtliche Einnahmen.


Einige Fotos

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Talstation Schöcklseilbahn in Sankt Radegund
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Neben der Bezeichnung Schöckl ist auch die Bezeichnung Schöckel – als Schöckelseilbahn – gebräuchlich
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Zeittafel der Geschichte der Schöcklseilbahn an der Talstation
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Eingang Talstation mit Kassenbereich
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Umlauf der Kabinen in der Talstation
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Kabinen 20 und 99 nächst der Talstation
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Blick aus der Gondel zurück zur Talstation
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Die Trasse verläuft vorwiegend durch Nadelwälder
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Begegnung mit einer Lastengondel
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Personengondel und Lastengondel kurz vor der Bergstation
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Die Bergstation der Schöckelseilbahn, links das Gasthaus, in der Mitte der Eingang, rechts der Abfahrtsbereich
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Gondelgarage in der Bergstation
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Graphische Darstellung der Milestones der Schöcklseilbahn in der Bergstation
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Gasthausbereich in der Bergstation
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Bergstation Rückseite
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ORF Sender Schöckl, rechts weiden Kühe und genießen das saftige Gras in sauberer Natur
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Gedenktafel für den Österreichischen Raketenpionier Ing. Friedrich Schmiedl

Anfahrt mit Öffis

Direkt vom Grazer Zentrum aus (Jakominigürtel) kann man die Schöcklseilbahn mit der Autobuslinie 250 erreichen. Achtung: Während die Hinfahrt teilweise halbstündlich möglich ist, verkehrt der Bus retour ab St. Radegund nur alle Stunde!

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Bus der Linie 250 in der Haltestelle bei der Talstation

Links

Schöckl-Infos der Graz Holding >>>

DEEF-Kategorie Seilbahnen >>>


Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum.

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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF

Erstmals Online publiziert: 19. Juli 2023; Letzte Ergänzung / page last modified: 19.7.2023