Die Donauuferbahn – St. Valentin – Grein – Krems

Eine Dokumentation in Wort, Bild & Video
Von Dr. Michael Alexander Populorum
DIE DONAUUFERBAHN – EIN READER IN 4 TEILEN
Dieser Reader präsentiert die Donauuferbahn in 4 Teilen
Teil 1 Die Donauuferbahn – Ein Überblick >>>
Teil 2 “Die Donauuferbahn in Oberösterreich von St. Valentin bis Sarmingstein” >>>
Teil 3 “Die Donauuferbahn in NÖ von Sarmingstein bis Emmersdorf” >>>
Teil 4 “Die Donauuferbahn in NÖ von Emmersdorf bis Krems” >>>
Teil 2: Die Donauuferbahn – Der OÖ- Abschnitt St. Valentin – Mauthausen – Grein – St. Nikola-Struden – Sarmingstein
Allgemeines, Betrieb
Der klassische Ausgangspunkt der Donauuferbahn ist St. Valentin an der Westbahn gelegen in km 164,1 ab Wien Westbahnhof. Seit 2005 ist es möglich und wird auch so praktiziert, dass zahlreiche Züge der Donauuferbahn ab/bis Linz Hbf über Enns ohne Tangierung von St. Valentin über die “Ennstalschleife” geführt werden. Nicht übersehen werden darf in diesem Zusammenhang, dass bereits im Jahre 1943 durch die Deutsche Reichsbahn eine Schleife errichtet wurde, durch die das Stürzen in St. Valentin Richtung Linz obsolet wurde, allerdings wurde die Strecke im 2. WK zerstört und danach abgebaut.
Die Donauuferbahn in diesem Bereich kann – von einigen Schwachstellen abgesehen – als Musterbeispiel für eine erfolgreiche Regionalbahn in Österreich angesehen werden. Die Strecke wurde saniert, das heißt, Langsamfahrstellen beseitigt, Eisenbahnkreuzungen gesichert, Bahnhofe modernisiert und mit für Österreich modernen Wagenmaterial (Dieseltriebwagen 5042 Desiro) bespielt.
Die Betriebsführung auf der Donauuferbahn im hier beschriebenen Oberösterreichen Teil erfolgt durch die Staatsbahn ÖBB. Der Endpunkt Sarmingstein wird aktuell (2017) nur 4x täglich bedient – 3 Züge verlassen den Bahnhof frühmorgens (2x nach Linz, 1x nach St. Valentin), einer abends (nach St. Valentin), 1 Zug kommt morgens aus St. Valentin an, 3 Züge kommen abends aus Linz Hbf. an.
Alle anderen Züge enden in St. Nikola-Struden, wobei Montag bis Freitag ein Quasi-Stundentakt mit Lücken vormittags angeboten wird und die Mehrzahl der Kurse nach Linz Hbf. über Enns geführt werden. Am Wochenende gibt es einen Quasi-2-Stundentakt. Verbesserungswürdig sind neben dem – leider in Österreich oftmals anzutreffenden – ausgedünnten Fahrplan am Wochenende die Verbindungen am Abend, die deutlich verlängert werden sollten.

Zur Geschichte
Ursprünglich war ein Teil dieses Streckenabschnitts Teil der Verbindung von St. Valentin nach Budweis, welche von Mauthausen abzweigte und in Gaisbach-Wartberg in die Summerauer Bahn einmündete, welche heute nach wie vor die Verbindung nach Budweis und Prag über Summerau und Oberhaid (Horny Dvoriste) herstellt. Der Abschnitt Mauthausen – Gaisbach-Wartberg wurde 1956 eingestellt und die Strecke abgebaut.
Errichtet wurde der Abschnitt St. Valentin – Mauthausen (- Gaisbach-Wartberg) von der KEB (Kaiserin Elisabeth Bahn), welche die Westbahnstrecke Wien – Salzburg bis 1860 errichtet hatte. Größtes Bauwerk auf diesem Abschnitt ist die Brücke über die Donau – die Bauarbeiten daran begannen im Januar 1870 und waren am 15. Mai 1872 abgeschlossen. Die Erprobung fand am 6. Juni 1872 statt.
Die Aufnahm des Güterverkehrs auf der eingleisigen Strecke erfolgte am 6. November 1872 sowie der Gesamtverkehr am 2. Dezember 1872. Die Betriebsführung der Strecke erfolgte durch die KEB.
Doch erst 26 Jahre später konnte man weiter bis Grein fahren. Die Vorkonzession für dieses Projekt einer Lokalbahn Mauthausen – Grein wurde am 17.11.1887 erteilt, am 28.7.1888 wurde dazu die Trassenrevision durchgeführt. Weitere Meilensteine:
8.10.1896 Politische Begehung und Enteignungsverhandlungen
3.4.1897 Konzessionserteilung und Gründung “Localbahn Mauthausen-Grein”
Juli 1897 Baubeginn
3.7.1898 Eröffnung der 30,9 km langen Strecke
4.7.1898 Aufnahme des Planverkehrs
18.10.1898 Betriebsvertrag, auf Konzessionsdauer wird der Betrieb vom Staat auf Rechnung des Eigentümers geführt
14. Dezember 1905: Konzessions-Erteilung zum Weiterbau der Donauuferbahn Richtung Krems
1909: Eröffnung der Lokalbahn Grein-Krems
1930: Verstaatlichung der Lokalbahnen Mauthausen–Grein und Grein-Krems
1939: Eingliederung in die Deutsche Reichsbahn
2009: Feierlichkeiten “100 Jahre Wachaubahn”
2010: Das Land Niederösterreich stellt den Personenverkehr im westlichen Teil durch den Strudengau (Emmersdorf – Grenze zu Oberösterreich) komplett ein
15.12.2019: Einstellung des Verkehrs auf dem Abschnitt St. Nikola-Struden – Sarmingstein
Kunstbauten in diesem Abschnitt
Donaubrücke bei Mauthausen, Länge 573 m
Viadukt bei Grein

2 Tunnel, nämlich
Greiner Tunnel (30 m)
Großer Sarmingsteiner Tunnel (143 m)

Die Stationen





Schwertberg, Bahnhof, km 4,8 (ab Mauthausen); 250 m.ü.d.M.



















Schiffsanleger Grein – von hier aus würden sich zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten in Kombination Bahn / Schiff anbieten – leider wird hier nur sehr wenig bis gar nichts angeboten, vor allem im Nibelungengau ist die Donauuferbahn eingestellt und vom Abriss bedroht (Anm.: bereits durchgeführt).

Erhaben über der Straße und der Donau geht es weiter Richtung St. Nikola Struden, wobei hier der erste von insgesamt 18 Tunnels durchfahren wird, der 30 m lange Greiner Tunnel.




Ende des vom Land Oberösterreich beauftragten Personenverkehrs
Sarmingstein, Haltestelle, km 68,1; 243 m.ü.d.M.




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Links / Literatur
Wegenstein Peter, 1992: Die Bahn durch die Wachau. Die Strecke Absdorf-Hippersdorf – St. Valentin. Bahn im Bild, Band 85. Verlag Pospischil.
DEEF-Kategorie Eisenbahnen in Österreich >>>
Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum
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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF
Erstmals Online publiziert: / page first published 9. Oktober 2017; Seiten-Relaunch 18.3.2025; Letzte Ergänzung / page last modified 18.3.2025