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Die Donauuferbahn ist eine nördlich der Donau die österreichischen Bundesländer Oberösterreich und Niederösterreich verbindende insgesamt 108 km lange eingleisige und nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke, deren Potential von unseren Vorfahren, den Erbauern, erkannt und gefördert aber aktuell leider von einigen politischen Akteuren völlig verkannt und bedroht wird.
Das prächtige und gut erhaltene Bahnhofsgebäude in Persenbeug - geht es nach der Niederösterreichischen Landesregierung, soll dort nie wieder ein Zug fahren.... Die Strecke stellt an sich eine Einheit dar, wurde aber in mehreren Etappen von unterschiedlichen Betreibern errichtet und wie folgt eröffnet:
Bis zum Jahr 2010 wurde die Gesamtstrecke von den Österreichischen Staatsbahnen ÖBB betrieben ("Radlerzüge"), die allerdings in "bewährter Manier" die Strecke teilweise abwirtschafteten und verfallen ließen. Der Niederösterreichische Streckenanteil wurde gemäss Beschluss vom Jänner 2010 vom Land Niederösterreich übernommen und wird - aber aktuell leider nur partiell - von der landeseigenen Verkehrsgesellschaft NÖVOG betrieben. Die Donauuferbahn in ihrer Gesamtheit hat das Potential für eine touristische Strecke allererster Güte - in der Schweiz würden hier stündlich "Donau-Express-Züge" mit Panoramawaggons, offenen Cabriowagen und Speisewagen (betuchte) Touristen durch die herrliche Natur- und Kultur-Landschaft kutschieren, Zwischenstopps mit Degustationsmenüs und Weinverkostungen in den pittoresken historischen Städtchen würden die Fahrgäste und die Touristiker erfreuen und auch die Einheimischen hätten dann eine regelmässige Anbindung an den Öffentlichen Verkehr.
Von der Schweiz lernen!! Zugkreuzung zweier "Expresszüge" in Fiesch der Matterhorn-Gotthard Bahn - pefektes Angebot, perfektes Marketing, hoher Nutzen für Gäste wie Einheimische. Davon ist in Österreich bis dato immer noch nichts zu bemerken :-( (Foto: Archiv DEEF 2017) Doch wir sind in Österreich und nicht in der Schweiz, konkreter gesagt in Niederösterreich, bekannt einst für ein reichhaltiges Schienennetz, in den letzten Jahren berühmt berüchtigt für die Vernichtung von Eisenbahnstrecken und für einen mehr als dürftigen Öffentlichen Verkehr. Geographisch und betreibermässig zeigt sich aktuell folgende Untergliederung der in Summe 108 km langen Donaufuferbahn:
Desiro der ÖBB als stündliche Regionalzugverbindung in der Haltestelle Dornach direkt an den Gestaden der Donau
Eine herrliche Natur- und Kulturlandschaft prägt die Strecke auch zwischen Sarmingstein und Emmersdorf. Hier der im Dornröschenschlaf befindliche ehem. Bahnhof Weitenegg mit dem Westportal des 159 m langen Weitenegg Tunnel sowie den Zinnen der Burgruine Weitenegg. Interessanterweise war beim Besuch der Örtlichkeit im August 2017 teilweise das Gras und Gebüsch frisch geschnitten und ein Stapel neuer Betonschwellen lag im ehem. Bahnhofsgelände. Und nun soll alles demoliert und die Tunnelportale zugeschüttet werden??
Im Bahnhof Spitz an der Donau steht der Dieseltriebwagen der NÖVOG bereit zur Fahrt nach Krems (Foto 17.8.2017)
Die Donauuferbahn weist in ihrem gesamten Verlauf zahlreiche Kunstbauten auf, darunter 18 Tunnel mit einer Gesamtlänge von über 3,1 km. Die längsten Tunnel sind dabei der Goldbergtunnel sowie der Schlossbergtunnel mit jeweils 568 Metern. Markante Bauwerke sind weiters die 573 m lange Donaubrücke bei Mauthausen sowie einige markante Viadukte, bspw. bei Emmersdorf und Grein. Weiter Teil 2: Die Donauuferbahn in Oberösterreich von St. Valentin über Mauthausen, Perg und Grein nach Sarmingstein >>> Literatur: Wegenstein Peter, 1992: Die Bahn durch die Wachau. Die Strecke Absdorf-Hippersdorf - St. Valentin. Bahn im Bild, Band 85. Verlag Pospischil. DEEF Beitrag Donauuferbahn in 4 Teilen: Teil 1 "Die Donauuferbahn - Überblick" >>> dieser Beitrag Teil 2 "Die Donauuferbahn in Oberösterreich von St. Valentin bis Sarmingstein" >>> Teil 3 "Die Donauuferbahn in NÖ von Sarmingstein bis Emmersdorf" >>> Teil 4 "Die Donauuferbahn in NÖ von Emmersdorf bis Krems" >>>
Ein Symbol für die Niederösterreichische Verkehrspolitik - willkürlich herbeigeführte Streckensperre knapp hinter Emmersdorf Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info > redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org Bericht von: Dr.
Michael Populorum, Chefredakteur Railway Research Austira / DEEF;
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Samstag, 08. Juni 2019 21:51:10 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
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