Die Donauuferbahn – St. Valentin – Grein – Krems

Eine Dokumentation in Wort, Bild & Video
Von Dr. Michael Alexander Populorum
Die Donauuferbahn – ein Reader in 4 Teilen
Dieser Reader präsentiert die Donauuferbahn in 4 Teilen
Teil 1 Die Donauuferbahn – Ein Überblick >>>
Teil 2 “Die Donauuferbahn in Oberösterreich von St. Valentin bis Sarmingstein” >>>
Teil 3 “Die Donauuferbahn in NÖ von Sarmingstein bis Emmersdorf” >>>
Teil 4 “Die Donauuferbahn in NÖ von Emmersdorf bis Krems” >>>
Teil 1: Die Donauuferbahn – Ein Überblick
Die Donauuferbahn ist eine nördlich der Donau die österreichischen Bundesländer Oberösterreich und Niederösterreich verbindende insgesamt 108 km lange eingleisige und nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke, deren Potential von unseren Vorfahren, den Erbauern, erkannt und gefördert aber aktuell leider von einigen politischen Akteuren völlig verkannt und bedroht wird.

Die Strecke stellt an sich eine Einheit dar, wurde aber in mehreren Etappen von unterschiedlichen Betreibern errichtet und wie folgt eröffnet:
Etappe 1: St. Valentin bis Mauthausen, eröffnet 2.12. 1872 von der KEB (Kaiserin Elisabeth-Bahn), als Teil der bis 1956 bestehenden Strecke über Mauthausen und Gaisbach-Wartberg nach Budweis (Teil der Summerauer Bahn)
Etappe 2: Mauthausen bis Grein, eröffnet 3.7.1898 von der “Lokalbahn Mauthausen-Grein”
Etappe 3: Grein bis Krems an der Donau, eröffnet 4.12.1909 von der Aktiengesellschaft “Lokalbahn Mauthausen-Grein”
Bis zum Jahr 2010 wurde die Gesamtstrecke von den Österreichischen Staatsbahnen ÖBB betrieben (“Radlerzüge”), die allerdings in “bewährter Manier” die Strecke teilweise abwirtschafteten und verfallen ließen. Der Niederösterreichische Streckenanteil wurde gemäss Beschluss vom Jänner 2010 vom Land Niederösterreich übernommen und wird – aber aktuell leider nur partiell – von der landeseigenen Verkehrsgesellschaft NÖVOG betrieben.
Die Donauuferbahn in ihrer Gesamtheit hat das Potential für eine touristische Strecke allererster Güte – in der Schweiz würden hier stündlich “Donau-Express-Züge” mit Panoramawaggons, offenen Cabriowagen und Speisewagen (betuchte) Touristen durch die herrliche Natur- und Kultur-Landschaft kutschieren, Zwischenstopps mit Degustationsmenüs und Weinverkostungen in den pittoresken historischen Städtchen würden die Fahrgäste und die Touristiker erfreuen und auch die Einheimischen hätten dann eine regelmässige Anbindung an den Öffentlichen Verkehr.

Doch wir sind in Österreich und nicht in der Schweiz, konkreter gesagt in Niederösterreich, bekannt einst für ein reichhaltiges Schienennetz, in den letzten Jahren berühmt berüchtigt für die Vernichtung von Eisenbahnstrecken und für einen mehr als dürftigen Öffentlichen Verkehr.
Geographisch und betreibermässig zeigt sich aktuell folgende Untergliederung der in Summe 108 km langen Donaufuferbahn:
Abschnitt 1: Donauuferbahn Oberösterreich: St. Valentin bzw. über die seit 2005 fertiggestellte Ennsschleife Linz/Enns über Mauthausen, Perg und Grein nach St. Nikola-Struden bzw. Sarmingstein. Strecke wurde ertüchtigt, Bahnhöfe erneuert. Musterbeispiel für eine erfolgreiche Regionalbahnstrecke. Regelmässiger Regionalbahnverkehr im Stundentakt. Ab Mauthausen Bezeichnung “Machlandbahn” geläufig, der westliche Teil des Strudengaus wird durchfahren.

Abschnitt 2: Donauuferbahn Niederösterreich Teil 1: Die Schienenstränge laufen entlang der Donau in hochwassersicherer Hanglage durch die historischen Landschaften “Strudengau” (östlicher Teil) und “Nibelungengau” von Sarmingstein bis Emmersdorf. Die Strecke ist aktuell (2017) – von bescheidenem Güterverkehr ganz im Westen abgesehen – stillgelegt und vom Totalabriss durch das Land NÖ, vertreten durch die NÖVOG, bedroht! Das wäre nicht nur ein (volks-) wirtschaftlicher Schaden für die Region sondern eine Schande für ein angeblich zivilisiertes Land wie Österreich. Nota bene 2019: Die DUB in diesem Abschnitt wurde durch das Land Niederösterreich (ÖVP) nachhaltig demoliert 🙁

Eine herrliche Natur- und Kulturlandschaft prägt die Strecke auch zwischen Sarmingstein und Emmersdorf. Hier der im Dornröschenschlaf befindliche ehem. Bahnhof Weitenegg mit dem Westportal des 159 m langen Weitenegg Tunnel sowie den Zinnen der Burgruine Weitenegg. Interessanterweise war beim Besuch der Örtlichkeit im August 2017 teilweise das Gras und Gebüsch frisch geschnitten und ein Stapel neuer Betonschwellen lag im ehem. Bahnhofsgelände. Und nun soll alles demoliert und die Tunnelportale zugeschüttet werden??

Abschnitt 3: Donauuferbahn Niederösterreich Teil 2, “Wachaubahn” von Emmersdorf über Spitz nach Krems an der Donau. Saisonaler touristischer Verkehr durch die NÖVOG wird angeboten, es gibt hier noch deutlich Luft nach oben.

Die Donauuferbahn weist in ihrem gesamten Verlauf zahlreiche Kunstbauten auf, darunter 18 Tunnel mit einer Gesamtlänge von über 3,1 km. Die längsten Tunnel sind dabei der Goldbergtunnel sowie der Schlossbergtunnel mit jeweils 568 Metern.
Markante Bauwerke sind weiters die 573 m lange Donaubrücke bei Mauthausen sowie einige markante Viadukte, bspw. bei Emmersdorf und Grein.
Teil 2 “Die Donauuferbahn in Oberösterreich von St. Valentin bis Sarmingstein” >>>
Die Donauuferbahn – ein Reader in 4 Teilen
Teil 1 Die Donauuferbahn – Ein Überblick >>>
Teil 2 “Die Donauuferbahn in Oberösterreich von St. Valentin bis Sarmingstein” >>>
Teil 3 “Die Donauuferbahn in NÖ von Sarmingstein bis Emmersdorf” >>>
Teil 4 “Die Donauuferbahn in NÖ von Emmersdorf bis Krems” >>>
Links / Literatur
Wegenstein Peter, 1992: Die Bahn durch die Wachau. Die Strecke Absdorf-Hippersdorf – St. Valentin. Bahn im Bild, Band 85. Verlag Pospischil
DEEF-Doku Die Kremserbahn >>>
DEEF-Kategorie Eisenbahnen in Österreich >>>
Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum
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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF
Erstmals Online publiziert: / page first published 3. Oktober 2017; Seiten-Relaunch 16.3.2025; Letzte Ergänzung / page last modified 16.3.2025