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"Baustellen besichtigen gehen" ist offenbar heutzutage IN - nach den großen Erfolgen in der Schweiz (u.a. Gotthardbasistunnel - siehe Video "Best of Durchschlag") suchen auch die ÖBB die Nähe zu den Anrainern und allen Interessierten an den neuen Bahnprojekten, um sie transparent und vor allem hautnah vor Ort über den Fortschritt an diesen gewaltigen Infrastrukturprojekten zu informieren. Am 29. Mai 2011 war es auch im Unterinntal soweit, im Raum Stans-Terfens wurde zum Tag der offenen Baustelle geladen. Die bestehende Unterinntalbahn von Kufstein durch das Unterinntal nach Innsbruck, als k.k. Nordtiroler Staatsbahn erbaut und 1858 eröffnet, ist an sich eine gut ausgebaute Strecke und mit einer Höchstgeschwindigkeit bis zu 160 km/h zu befahren. Allerdings stößt die Strecke bedingt durch den innerösterreichischen Ost-West-Verkehr als auch durch den Nord-Süd-Transit an ihre Kapazitätsgrenze. Da im Rahmen der TEN V - Trans Europäische Netze für den Verkehr - eine deutliche Steigerung des Schienenverkehrs auf der TEN-Achse 1 (Berlin-München-Innsbruck-Brennerbasistunnel-Verona-..Palermo) angestrebt wird, wäre auch eine Belastung der örtlichen und schon vom Autobahnlärm geplagten Tiroler Bevölkerung nicht mehr zumutbar. Seit einigen Jahren wird daher an der Neuen Unterinntalbahn als Schnellfahrstrecke geplant und gebaut, welche großteils in Tunneln und Wannen / Einhausungen verläuft und für einen gemischten Verkehr bis 250 km/h Höchstgeschwindigkeit ausgelegt ist.
Baustellensonderzug am Ostportal des zweitlängsten Tunnel Österreichs, dem Terfnertunnel mit 15.840 m Grob betrachtet kann dieses Projekt in 2 Abschnitte untergliedert werden:
Verknüpfungen (Überleitstellen) zur alten Trasse, welche dann natürlich weiterhin benutzt wird (vor allem vom Regionalverkehr) sind an mehreren Stellen gegeben. Der Ort der Baustellenbesichtigung, Stans-Terfens, war gut gewählt, gibt es doch in diesem Bereich nicht nur den zweitlängsten Tunnel der neuen Unterinntalbahn zu besichtigen, sondern in diesem Bereich wird auch die bestehende Strecke auf einigen Kilometern samt der Haltestelle Stans verlegt und mit der neuen Strecke verknüpft. Was wurde geboten:
Nachfolgend eine kurze Dokumentation vom Tag der offenen Baustelle.
Fazit: Der Tag der offenen Baustelle war sehr gut besucht, besonders Familien mit Kindern nutzten das Angebot als willkommene Abwechslung an einem sonnigen und heißen Sonntag. Die Veranstaltung war sehr gut organisiert, die Shuttlebusse zu den einzelnen Veranstaltungsorten verkehrten zuverlässig im 10-Minuten-Takt. Bei allen Orten gab es ein Festzelt mit gratis Würstel und Softdrinks - einzig ein kühles Bierchen hätte sich der Herr Chefredakteur zu den Würstel gewünscht statt der süßen Drinks. Der Neuen Inntalbahn ist zu wünschen, daß sie ihre in sie gesetzten Erwartungen erfüllt und daß die Heilige Barbara sowohl bei den noch folgenden Baumaßnahmen als auch beim Betrieb immer ein wachsames Auge haben möge. Als qualitätsbewußter Eisenbahnreisender hege ich die Hoffnung, daß nicht alle Fernverkehrszüge als U-Bahn durch das schöne Inntal rasen, sondern es auch hinkünftig mit den Intercitys möglich ist, die herrliche Tiroler Landschaft und Bergwelt zu genießen.
Links: DEEF Portrait Unterinntalbahn >>> DEEF Eröffnung Neue Unterinntalbahn 2012 >>> DEEF-Reader "Brennerbasistunnel" >>>
Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info > redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org DEEF - dem Wohle und der Förderung der Eisenbahn verpflichtet! Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF; Erstmals online publiziert: 14. Juni 2011; Änderungen: 24.6.2018 |
Last modified
Montag, 25. Juni 2018 09:37:38 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
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