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Unter Summerauer Bahn versteht man heute die eingleisige, elektrifizierte und 67,7 km lange Normalspurbahn von der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz nach Norden bis Summerau nächst der Grenze zu Tschechien. Von dort führt die Bahnstrecke weiter in die Südböhmische Verwaltungsstadt Budweis und weiter nach Prag.
R 200 (in Tschechien als "Internationaler Schnellzug" bezeichnet) abfahrtsbereit in Linz Hbf (17.6.2012) Historisch betrachtet ist der Begriff Summerauer Bahn eng mit der Bezeichnung Budweiser Bahn verbunden, worunter man die Strecke von Linz bzw. St. Valentin über Gaisbach-Wartberg-Summerau nach Budweis verstand, die in Anlehnung an die einstige Pferdeeisenbahn Linz - Budweis errichtet wurde. Der Begriff ist heute nicht mehr geläufig, der Streckenabschnitt Mauthausen - Gaisbach-Wartberg wurde 1956 stillgelegt und anschliessend abgebaut.
Errichter und Betreiber der Budweiser Bahn / Summerauer Bahn war ursprünglich die KEB (Kaiserin-Elisabeth-Bahn), die über den Ast St. Valentin - Mauthausen - Gaisbach-Wartberg Anschluß in St. Valentin an die Kronprinz-Rudolf-Bahn (KRB) Richtung Süden (-Triest) anstrebte und die Konzession dazu unter der Auflage erhielt, auch Linz mit einem Seitenast anzubinden. Eröffnungsdaten:
1. Dezember 1871: Summerau–Budweis (nur Güterverkehr) Nach der Verstaatlichung der KEB im Jahr 1884 wurde die Summerauer Bahn von den k.k. Österreichischen Staatsbahnen betrieben, heute ist die ÖBB der Betreiber. Die Elektrifizierung der Summerauerbahn erfolgte im Jahr 1975 mit 15 kV Wechselstrom, während die Strecke von Summerau weiter nach Budweis erst ab dem Jahr 2000 elektrifiziert wurde und zwar mit den in Tschechien üblichen 25 kV. Die Systemtrennstelle befindet sich im Bahnhof Summerau. Im Personenverkehr wird die Strecke bis Summerau im 2. Stunden-Takt bedient, der zeitweise zu einem Stundentakt verdichet ist. Bis Pregarten wird ein Stundentakt angeboten, der werktags zeitweise zu einem Halbstundentakt verdichtet wird. Mehrmals täglich verkehren Züge über Summerau hinaus nach Budweis bzw. nach Prag. Aktuell 2015 werden keine EC Züge mit Speisewagen mehr angeboten wie noch vor einigen Jahren mit dem EC Jose Plecnik. Aktuell 2015 grenzüberschreitend verkehrende Züge: REX "Donau-Moldau" Linz - Budweis (Anschluß Prag) R "Vltava-Dunaj" Linz - Budweis R "F.A. Gerstner" Linz - Prag R "Matthias Schönerer" Linz - Budweis (Anschluß Prag) REX "Anton Bruckner" Linz - Prag R "Franz Kindermann" Linz - Budweis Diese Züge bestehen entweder aus tschechischen Fernverkehrswaggons der CD oder aus CityShuttle Wendezügen der ÖBB.
Für den internationalen Fahrgast besondes unangenehm ist die Tatsache, dass die internationalen Züge besonders bei der Rückfahrt Richtung Linz wie ein Bummelzug an allen!! Haltestellen im Mühlviertel halten - ein Unding, was da den Fahrplan-"Experten" der ÖBB eingefallen ist. Wo doch tw. diese Züge von einem Regionalzug in kurzem Abstand nachgefolgt werden. Die Fahrzeit von Linz bis Summerau beträgt ca. 1 Stunde 15 Minuten, für nicht einmal 68 km doch etwas lang. Vor allem auch deshalb, weil aktuell 2015 die Verlängerung der Mühlkreisautobahn in Betrieb gehen wird. Auch regen Güterverkehr gibt es auf der Summerauerbahn, u.a. Kohlezüge zur VOEST nach Linz. Die Stationen:
Die Höchstgeschwindigkeit auf der Summerauer Bahn beträgt trotz seit Jahren angedachter Ausbaumaßnahmen nach wie vor nur 90 km/h, der minimale Radius 251 m und die maximale Neigung 16 Promille.
Ein kurzes Stücke entlang der Westbahnstrecke...
..dann nach links abgezweigt und am VÖEST-Gelände lang zur Haltestelle Linz Franckstrasse
Die mächtige Donaubrücke vom Schiff aus gesehen
Die böhmische Masse bergan ins Mühlviertel
Aufnahmsgebäude des Bahnhofs Steyregg
Haltestellengebädue Pulgarn
Stetig bergan. mäandrierend Böhmen entgegen
St. Georgen an der Gusen Bahnhofsgebäude, ein architektonisch wenig ansprechender Zweckbau. Von dort gab es früher eine Schleppbahn ins gleichnamige KL
Haltestellengebäude St. Georgen an der Gusen Haltestelle
Einfahrt in den Bahnhof Lungitz
Zugkreuzung im Bahnhof Lungitz
Aufnahmsgebäude Bahnhof Lungitz
Zugkreuzung in Gaisbach-Wartberg. Hier zweigte früher die Strecke nach Mauthausen - St. Valentin ab (bzw. historische betrachtet zweigte die Strecke nach Linz von der Strecke nach St. Valentin ab)
Unterstand Haltestelle Schloß-Haus
Zugkreuzung in Pregarten. Bis hierher gibt es von Linz in etwa die doppelte Frequenz wie dann weiter nach Norden bis Summerau
Aufnahmsgebäude Pregarten
Die Haltestelle Selker wird nicht mehr bedient und wurde auch zwischenzeitlich abgetragen. In der dort situierten "Pöllermühle" habe ich als kleiner Bub zum ersten Mal ein feuerspeiendes Dampfroß in der einbrechenden Dämmerung vorbeifauchen gesehen - ein nachhaltiger Eindruck
Bahnhof Kefermarkt. Der Ort ist über die Grenzen hinaus bekannt für seinen gotischen Flügelaltar
Weiter gehts nach Norden. Die Fahrt durch das hügelige Granit- und Gneishochland des Mühlviertels mit seinen Wäldern, Äckern und Wiesen ist immer wieder eine Freude für die Augen
Haltestelle Lasberg-St. Oswald
Der Bezirkshauptort Freistadt mit mittelalterlichem und von einem Graben umgebenen Altstadt ist erreicht. Allerdings liegt der Bahnhof doch ca. 3 km ausserhalb des Ortes und die Busanbindung des Bahnhofs läßt wie meist in Österreich zu wünschen übrig
Das schmucke Aufnahmsgebäude beherbergt eine Bahnhofsrestaurations
Freistadt ist auch Sitz einer Brauerei
Innenraum des Bahnhofsrestaurants Freistadt. Dahinter im Freien gibt es einen kleinen Aussenbereich
Rege Fahrgastfrequenz am Bahnhof Freistadt
Der Grenzbahnhof mit Systemtrennstelle ist erreicht - Summerau in der Gemeinde Rainbach im Mühlkreis. Das Aufnahmsgebäude ist nahezu ident mit dem in Gaisbach-Wartberg
Ausblick: Hinsichtlich des 2-gleisigen Ausbaus ist man säumig - ursprünglich sollte demnächst der Abschnitt Linz bis Gaisbach-Wartberg 2-gleisig ausgebaut fertig sein. Nur man hat bis dato nicht mal angefangen damit. Jedenfalls täte es dringend not, die Fahrzeiten zu verkürzen und internationale Züge nicht an jedem Misthaufen halten zu lassen.
Weiter geht es mit der Budweiser Bahn von Summerau bis Budweis >>> Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info > redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur Railway Research Austira / DEEF; Erstmals Online publiziert: 31. August 2015; Letzte Ergänzung: |
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Mittwoch, 02. September 2015 13:57:32 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
Railway Research Austria 2009-2020