Bayerische Oberlandbahn Tegernsee

Die Bayerische Oberlandbahn (BOB) Teil 6: Tegernseebahn über Gmund nach Tegernsee

BOB Bayerische Oberlandbahn Transdev Tegernseebahn Schaftlach Gmund Tegernsee Eisenbahn
VT 114 in voller Fahrt durch die prachtvolle Winterlandschaft entlang des Tegernsees zwischen Gmund und Tegernsee (5.2.2011) Foto Archiv DEEF / Dr. Michael Populorum

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  • Teil 1: Die Bayerische Oberlandbahn – Überblick >>>
  • Teil 2: Die BOB auf der alten bayerischen Maximiliansbahn von München Hbf nach Holzkirchen >>>
  • Teil 3: BOB Flügelstrecke 1: Holzkirchen – Miesbach – Schliersee – Bayrischzell >>>
  • Teil 4: BOB Flügelstrecke 2+3: Holzkirchen-Schaftlach >>>
  • Teil 5: BOB Flügelstrecke 2: Schaftlach – Bad Tölz – Lenggries >>>
  • Teil 6: BOB Flügelstrecke 3: Schaftlach – Gmund – Tegernsee >>>

Kurz nachdem die vordere Triebwagengarnitur in Schaftlach Richtung Lenggries abgefahren ist bekommt auch die hintere Garnitur grünes Licht zur Fahrt über Gmund zum Endbahnhof Tegernsee. Dabei geht es ca. 100 Meter retour (in Schaftlach wird ja gestürzt), dann zweigt das Gleis scharf nach rechts ab.

„In tiefster Ehrfurcht ersterbend“, erbaten die Bürgermeister des Tegernseer Tales die Zustimmung Sr. Kgl.Hoheit, des Prinzen Carl, zum Bau einer Eisenbahn. Der Prinz, Schloßherr zu Tegernsee, Onkel des Märchenkönigs Ludwig II. und Romantiker aus tiefstem Herzen, sagte Nein. Er verabscheute das Getöse des heraufziehenden technischen Zeitalters.
Aber die Sehnsucht der Menschen nach einem Bahnanschluß blieb. Der Prinz starb, nach einem Sturz vom Pferd. Wenige Tage nach seinem Tod trat der berühmte Erzgießer Ferdinand von Miller, Vater der Münchner „Bavaria“, auf den Plan. Seine „Eisenbahn-Actiengesellschaft Schaftlach-Gmund“, die spätere Tegernsee-Bahn Aktiengesellschaft schaffte den Durchbruch – und so kam vor hundert Jahren auch Tegernsee zum Zug.

Aus: Michael Heim und Helge Hufschläger: Ein Tal und seine Bahn. Wie Tegernsee zum Zug kam.


Die Konzessionierung und der Bau der Bahnstrecke erfolgte in 2 Etappen:

1882 erteilte König Ludwig 2. der „Eisenbahn-Actiengesellschaft Schaftlach–Gmund“ die Konzession für Bau und Betrieb einer Bahnstrecke von Schaftlach nach Gmund. Diese wurde am 1. August 1883 eröffnet. 1896 wurde die Konzession erweitert für die Verlängerung der Bahnstrecke bis Tegernsee. Am 1. Mai 1902 war es soweit, die Eisenbahn war in Tegernsee angekommen. Daher wurde der Name der Eigentümergesellschaft auch folgerichtig in „Eisenbahn Aktiengesellschaft Schaftlach – Gmund – Tegernsee (EAG)“ umbenannt. Nach einer weiteren Umfirmierung 1942 in „Tegernsee-Bahn Aktiengesellschaft (TAG)“ trägt die Eigentümergesellschaft der Bahnstrecke seit 1983 den heutigen Namen „Tegernsee-Bahn Betriebsgesellschaft mbH (TBG)“. Der Fahrbetrieb auf der Strecke ist seit 1998 an die BOB verpachtet.

Aktuell wird die Errichtung einer sogenannte „Ringbahn um den Tegernsee“ (Gmund – Bad Wiessee – Kreuth) seitens des Betreibers BOB angedacht. Dies wäre sowohl für Mutter Erde als auch für den Tourismus ein wahrer Segen!

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Fahrt durch das verschneite Oberland nahe der HS Moosrain

Die Stationen der Tegernseebahn

Schaftlach km 0,0; 757 m

Moosrain km 4,7

Gmund (Tegernsee) km 7,7; 735 m

St. Quirin (aufgelassen) km 10,2

Tegernsee km 12,3; 759 m


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Einfahrt in Doppeltraktion in den Bahnhof Gmund von Tegernsee kommend, voran VT 114 am 5.2.2011
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Nachdem VT 105 aus München kommend in Gmund eingetroffen ist gibt es für beide Züge wieder freie Fahrt auf der eingleisigen Strecke
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VT 105 kommt den „Gmunder Berg“, eine früher für Dampfloks herausfordernde Steigung“ herab in den Bahnhof Gmund (5.2.2011).
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Direkt vor dem Aufnahmsgebäude in Gmund gibt es zahlreiche Anschlußmöglichkeiten mit dem Autobus

Das Aufnahmsgebäude in Gmund ist original von 1883 erhalten und steht unter Denkmalschutz. Das Aufnahmsgebäude strahlt Gemütlichkeit aus und zeigt sich als zweigeschossiger Bau mit überstehendem Flachsatteldach. Die zu den Gleisen gewandte Seite prägt ein Giebelrisalit. Fenster- und Türrahmen zeigen Formen der Neorenaissance.

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Bahnhof Gmund an der Tegernseebahn
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Bahnhof Gmund an der Tegernseebahn
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Zum öffentlichen Telefon. Bahnhof Gmund an der Tegernseebahn
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Trinkwasserbrunnen im Bahnhof Gmund an der Tegernseebahn
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Detail Bahnhof Gmund an der Tegernseebahn
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Warteraum Bahnhof Gmund an der Tegernseebahn
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Die Brücke über die Mangfall kurz vor dem Bahnhof Gmund
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Zwischen Tegernsee und Gmund VT 106 auf der Fahrt Richtung München (5.2.2011)
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Nachschuss VT 106Richtung München
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VT 117 (links abgestellt) und am Hausbahnsteig VT 116 am 5.2.2011 um die Mittagszeit bei herrlichem Winterwetter im Bahnhof Tegernsee
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VT 107 vor dem denkmalgeschützten Aufnahmsgebäude des Bahnhofs Tegernsee am 5.2.2011. Das Gebäude wurde 1902 im Heimatstil mit Zierfachwerk und Putzornamenten erbaut. Der Wartesaal ist zugänglich
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Remise im Bahnhof Tegernsee
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Streckenende bei km 12,4. Ursprünglich gab es Pläne, die Tegernseebahn zur Landesgrenze zu verlängern um dort Anschluss an die ebenfalls zu verlängernde Achenseebahn zu erhalten. Was wäre das heute für eine Touristenattraktion!
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VT 116 am 29.4.2010 abfahrbereit am Hausbahnsteig Bahnhof Tegernsee
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Das ist noch wertige und zum Wohlfühlen geeignete Bahnhofsarchitektur!
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Mechanisches Stellwerk im Bahnhof Tegernsee
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Mechanisches Stellwerk im Bahnhof Tegernsee
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Wartesaal und Schalter im Aufnahmegebäude Tegernsee
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Bahnhofsstüberl Tegernsee (leider 2010 geschlossen gewesen)
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Hinweis Tegernsee-Bahn am Bahnhofsgebäude Tegernsee

Einige Fotos von der herrlichen Naturlandschaft am Tegernsee

Schiff Tegernsee
MS Kreuth im Sommer
Schiff Tegernsee
MS Kreuth im Winter
Tegernsee Winter
Tegernsee im Winter
Tegernsee Sommer Blumen Foto
Tegernsee mit prächtigem Blumenschmuck im Sommer

Einkehrtipp: Herzogliches Bräustüberl Tegernsee – da muss man gewesen sein! Gute Bayrische Küche, süffiges Bier und dennoch günstige Preise (auch 2025 noch).

Herzogliches Brauhaus Tegernsee Foto Bier Fleischpflanzerl
Fleischpflanzerl mit Kartoffel-Vogerlsalat und dazu ein süffiges Tegernseer Helles – wohl bekomms!

Links

Betreiber BOB / BRB >>>

Tegernsee-Bahn Betriebsgesellschaft mbH >>>

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https://www.youtube.com/@Railways-Ropeways-of-Europe 


Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum

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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF

Erstmals Online publiziert: / page first published 22. Jänner 2011;  Seiten-Relaunch 10.8.2025; Letzte Ergänzung / page last modified 10.8.2025