Semmering-Basistunnel Durchschlag Feier

Durchschlagsfeier Semmering-Basistunnel

Semmering-Basistunnel Eisenbahn Südbahn Semmeringbahn Durchschlagsfeier Gloggnitz Österreich ÖBB Semmering-Basistunnel Durchschlag Feier
Gleis 1 Semmering-Basistunnel, ca. 1,5 km vom Portal in Gloggnitz entfernt (Foto Archiv DEEF / Dr. Michael Populorum, 24.1.2025)

Eigentlich fand der historisch bedeutende Moment bereits am 24. November 2024 statt, als sich nach mehr als einem Jahrzehnt des Bohrens, Sprengens und Grabens die von Süden und von Norden kommenden Mineure im 27,3 km langen Semmering-Basistunnel die Hände reichen konnten – endlich war der Durchschlag bei diesem Jahrhundertprojekt geschafft.

Anders als in der Schweiz, wo man den Durchschlag des Gotthard-Basistunnels medienwirksam inszenierte und die ganze Welt dieses Ereignis live verfolgen konnte, wurde über den eigentlichen Durchschlag beim SBT vorerst nur knapp berichtet. Aber es wurde dennoch gefeiert und zwar medienwirksam und mit viel Politprominenz am 24. Jänner 2025 beim nördlichen Tunnelportal in Gloggnitz (Niederösterreich).

Wir von DEEF konnten die Feier hautnah miterleben und nachfolgend sei davon in Wort und Bild berichtet.


Semmering-Basistunnel Durchschlagsfeier 2025 – Doku

Pressemeldung der ÖBB

ÖBB: Semmering-Basistunnel fertig gegraben – die neue Südstrecke rückt immer näher

• Vortrieb beendet, technische Tunnelausrüstung startet bald
• Baustein um Baustein der neuen Südstrecke Wien – Villach wird fertig
• Im Dezember 2025 geht Koralmbahn in Betrieb, 2030 fahren die Züge durch den Semmering-Basistunnel

Ende 2024 ist im Semmering-Basistunnel ein historischer Meilenstein gelungen. Nach rund zehn Jahren Vortrieb ist man durch den Berg, der Tunnel fertig gegraben. Alle Herausforderungen wurden mit großem Einsatz und Know-how bewältigt. Die neue Südstrecke Wien – Villach wird bald für die Fahrgäste spürbar, wenn die Koralmbahn Ende 2025 in Betrieb geht. Und auch im Semmering geht es Schlag auf Schlag weiter, damit in Zukunft das Auto und der LKW stehen bleiben und Fahrgäste sowie der Güterverkehr auf die umweltfreundliche komfortable Bahn umsteigen können. 2030 ist dann die gesamte Südstrecke modernisiert und die neue Bahn-Qualität im Süden Österreichs für Bahnreisende durchgängig Realität.

Jetzt folgt die technische Tunnelausrüstung

Die 27,3 Kilometer des zweiröhrigen Semmering-Basistunnels sind gegraben und alle 14 Vortriebe erfolgreich abgeschlossen. 2020 hat auch der „Innenausbau“ der Tunnelröhren begonnen. Dabei wird der Tunnel mit einer Betoninnenschale ausgekleidet, mehr als 45 km (von insgesamt 55 km in zwei Röhren) sind schon verschalt. Nach Fertigstellung der Innenschale erfolgt als letzter Schritt noch die bahntechnische Tunnelausrüstung (Gleise, Leitungen, technische Anlagen), bevor die Züge durch den Tunnel fahren können. Baubeginn für die Tunnelausrüstung ist im Sommer 2025. 2030 fahren die Züge schließlich durch den Tunnel – damit wird der historische Ausbau der Südstrecke abgeschlossen sein.


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Politiker-Talk im Festzelt im Rahmen der Durchschlagsfeier Semmering-Basistunnel (v.l.: Landbauer, Khom, Hiolzer, Mikl-Leitner, Moderatorin)

Statements der Politik

ÖBB-CFO Manuela Waldner: „Das Jahr 2025 steht für uns ganz im Zeichen des Fortschritts auf unserer neuen Südstrecke Wien – Villach. Wir beginnen das Jahr mit dem großen historischen Erfolg, dass der Semmering-Basistunnel fertig gegraben ist, nachdem wir 2025 bereits mit dem Startschuss zur Inbetriebnahme der Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt beenden konnten. Diese beiden historischen Meilensteine bedeuten für die Menschen im Süden eine ganz neue Bahn-Qualität und Lebensrealität, neue Möglichkeiten, bessere Verbindungen für unsere Fahrgäste und die Wirtschaft: Ein wirklicher historischer Moment, der den Süden nachhaltig positiv verändern wird.“

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Der Semmering-Basistunnel ist ein weiterer Meilenstein für den Ausbau der Bahninfrastruktur in Österreich. Der Tunnel verbindet die Steiermark und Niederösterreich ab 2030 in Rekordgeschwindigkeit und verkürzt damit die Reisezeit auf der gesamten Südstrecke deutlich. Als gebürtige Steirerin freut es mich daher besonders, hier heute dabei sein zu dürfen. Wir haben in den letzten Jahren viel investiert, um für die Menschen in unserem Land den Umstieg auf die Bahn noch attraktiver zu machen. Nicht zuletzt mit dem großen Erfolgsprojekt: dem KlimaTicket. Aber auch in das Bahnangebot investieren wir mit dem bestehenden Rahmenplan rund 21 Milliarden Euro in sechs Jahren. Damit schaffen wir für die Menschen in Stadt und Land komfortable, günstige und klimafreundliche Mobilität.“

Anne Elisabet Jensen, EU-Koordinatorin Baltisch-Adriatischer Korridor: „Wenn wir eine Grüne Wende in der EU insgesamt und speziell im Verkehrsbereich schaffen wollen, im Sinne zukünftiger Generationen, dann brauchen wir eine Vielzahl an Maßnahmen. Große Projekte wie die Koralmbahn oder der Semmering-Basistunnel sind sehr wichtige Teile des Baltisch-Adriatischen Korridors. Sie mögen auf den ersten Blick wie rein nationale Projekte wirken, aber ihre Fertigstellung hat eine klare europäische Dimension, da sie enorme positive Veränderungen für Menschen und Unternehmen sowohl in Österreich als auch den Nachbarländern bringen werden. Und sie tragen zur Verlagerung von Verkehr von der Straße auf die umweltfreundliche Bahn bei.“

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Waldner, Jensen, Gewessler (v.l.)

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner: „Für Niederösterreich ist der Bau des Semmering-Basistunnels und der Verbindung von Wien bzw. Wiener Neustadt Richtung Steiermark ein ganz wichtiges Projekt. Wir brauchen eine moderne Infrastruktur, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig sein zu können. Und es ist uns besonders wichtig, dass Menschen sowohl mit dem Auto als auch mit dem öffentlichen Verkehr gut und sicher ihre alltäglichen Wege erledigen können. Der Semmering-Basistunnel schafft eine moderne Verbindung in Richtung Süden, von der wir alle stark profitieren werden.“

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Die niederösterreichische Landeshauptfrau, an diesem Tag ganz in rot gekleidet
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Gute Stimmung am Podium

LH-Stv. Stmk. Manuela Khom: „Gerade für die Steiermark und unseren Wirtschafts- und Industriestandort ist die neue Südstrecke von herausragender Bedeutung – nicht nur national, sondern auch international. Neue Dimensionen werden sich dadurch eröffnen, wenn Semmering-Basistunnel und Koralmbahn in Betrieb gehen. Niederösterreich, Wien aber auch unsere Nachbarstaaten werden noch leichter zu erreichen sein und noch engere Verbindungen schaffen. In dieser wirtschaftlich herausfordernden Zeit müssen wir diese Potenziale bestmöglich nutzen und neue europäische Wirtschaftsräume verknüpfen. Das sind gewaltige Impulse für unser Land und damit eine Stärkung für unseren Standort.“

LH-Stv. NÖ Udo Landbauer: „Der Semmering Basistunnel ist ein Triumph der Ingenieurskunst, Wirtschaftsmotor und das Fundament für eine neue Ära auf der Schiene. Ab 2030 ergeben sich enorme Möglichkeiten und neue Perspektiven für unsere Landsleute, Pendler, den Güterverkehr und die gesamte Region. Der Semmering Basistunnel wird ein Turbo für den Nahverkehr und den Regionalverkehr über den Knoten Wiener Neustadt. In Zukunft wird man in einer Stunde und 15 Minuten von Wiener Neustadt in Graz sein. Das ist eine Revolution der Mobilität auf der Schiene. Die Wirtschaftsräume wie das obere Murtal wachsen mit dem südlichen Niederösterreich zusammen und das Ergebnis wird eine noch nie da gewesene, starke Achse Niederösterreich-Steiermark sein.“

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Landbauer und Khom, LH-Stv. von NÖ und Steiermark

Landesrätin Claudia Holzer: „In nicht einmal zwei Stunden von Graz nach Wien, in 45 Minuten von Graz nach Klagenfurt – die zwei Jahrhundertprojekte Semmering-Basistunnel und Koralmbahn zählen zu den wichtigsten Schieneninfrastrukturprojekten im Herzen Europas. Moderne Infrastruktur und speziell attraktive Verkehrsverbindungen sind für unser Land ganz entscheidend. Das ist sowohl für alle Steirer besonders wichtig als auch für unsere Wirtschaft. Mit Koralmbahn und Semmering-Basistunnel sind zwei Bahn-Projekte schon sehr weit fortgeschritten, und viele weitere wichtige Strecken sind in den Planungen vorgesehen, nicht zuletzt die Verbindung in Richtung Deutschland über die Pyhrnachse. Das ist für unser Land deswegen von großer Bedeutung, weil wir viele Export-orientierte Unternehmen haben und sowohl Straßen- als auch Bahnverkehr auch in Zukunft von großer Bedeutung sein werden.“ Quelle: ÖBB Presseaussendung

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Tunnelpatin Doris Bures, ex. Verkehrsministerin, im Kreise der Mineure
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Doris Bures erinnerte daran, dass der SBT von gewisser politischer Seite gar nicht so gewollt wurde

Weitere Fotos

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Vor dem Eingang ins Festzelt heißen Projektbetreiber und Firmen Willkommen
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Das Podium mit Statue der Heiligen Barbara, der Schutzheiligen der Bergleute
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Das Festzelt war gut besucht, das gebotene Buffet ausgezeichnet
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Barbarastatue flankiert von 2 Mineuren, den eigentlichen Helden des Tunnelbaus
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Die Polit-Prominenz gab sich gut gelaunt
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SBT Röhre Gleis 1 im Rohbau
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Tunnelbesichtigung beim Querschlag Nummer 3 bei km 1,3 vom Portal Gloggnitz
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Querschlag Q3 als Verbindung der beiden parallel laufenden Röhren
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Noch ging es auf Gummireifen in den Tunnel
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Tunnenportal Gloggnitz, links Gleis 1, rechts Gleis 2. Interessant der geringe Abstand der beiden Tunnelmäuler. Bis zum südlichen Tunnelportal bei Mürzzuschlag sind es 27,3 km
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Doris Tunnel in Anspielung an die Tunnelpatin Doris Bures
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Obwohl der Durchschlag gelungen ist wartet noch viel Arbeit bis zur Inbetriebnahme 2030
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Brücke kurz vor dem Tunnelportal
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Die Brücke über die Schwarza direkt vor dem Tunnelportal Gloggnitz

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Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum

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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF

Erstmals Online publiziert: 25. Jänner 2025; Letzte Ergänzung / page last modified 25.1.2025