Höllentalbahn

Die Höllentalbahn – Museumsbahn Payerbach-Reichenau – Hirschwang

Höllentalbahn Lokalbahn Payerbach-Reichenau Hirschwang Eisenbahn Schmalspurbahn Rax Österreich
Am provisorischen Bahnsteig am Ende der befahrenen Strecke im Halt Hirschwang (Foto Archiv DEEF / Dr. Michael Populorum)

Die Höllentalbahn ist eine schmalspurige Museumsbahn, die seit 1979 betrieben von der ÖGLB in den Sommermonaten zwischen Payerbach-Reichenau an der Südbahn nach Hirschwang nächst der Raxseilbahn verkehrt.

Geschichte der Höllentalbahn

Im September 1926 wurde der planmäßige Personenverkehr auf der von der Semmeringbahn im Bahnhof Payerbach-Reichenau abzweigenden Höllentalbahn aufgenommen.

Diese auch als “Lokalbahn Payerbach-Hirschwang” bekannte 760 mm Schmalspurbahn wurde ursprünglich 1918 als Materialbahn zur Papierfakrik in Hirschwang am Eingang des Höllentals errichtet. Die Bahn sollte in weiterer Folge auch als Zubringer zur 1926 eröffneten Raxseilbahn dienen, konnte diese Funktion jedoch nie wirklich erfüllen. Seit dem Rückbau der Strecke im Raum Hirschwang klafft nun zudem eine Lücke zwischen dem Endpunkt der Bahn und der Raxseilbahn von knapp 1 Kilometer.

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Logo der Lokalbahn Payerbach-Hirschwang

Nachdem 1963 der Personenverkehr und 1982 der Güterverkehr eingestellt wurde, drohte der Abriss der Gleisanlagen. Dem 1977 gegründeten Verein Österreichische Gesellschaft für Lokalbahnen (ÖGLB) ist es zu verdanken, dass ab 1979 regelmäßig im Sommer an Wochenende Nostalgiefahrten durchgeführt werden und somit auch der Abriss der Strecke verhindert werden konnte.


Kennzahlen Höllentalbahn / Lokalbahn Reichenau-Hirschwang (L.B.P-R.)

Materialbahn seit 1918, ab 1926 Personenverkehr

Einstellung Personenverkehr 1963, Güterverkehr 1982

Seit 1979 regelmäßiger Nostalgieverkehr im Sommer an Wochenenden

Betreiber: Verein Österreichische Gesellschaft für Lokalbahnen (betreibt auch die Ybbstalbahn Bergstrecke)

Streckenlänge: Ursprünglich 6,1 km, heute 4,9 km

Spurweite: Bosnische Spur 760 mm

Traktion: 550 Volt Gleichstrom

Maximale Neigung: 25 Promille

Minimaler Radius: 60 m

Höchstgeschwindigkeit: 25 km/h

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Partie der Höllentalbahn durchkurvt die mittelgebirgige Landschaft

Die Stationen der Höllentalbahn

Kilometrierung von Payerbach-Reichenau

km 0,0 Payerbach-Reichenau 494 m ü. A., Übergang von der Semmeringbahn; abgetragen

0,4 Payerbach Lokalbahn (vormals Payerbach-Ort)

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Das pittoreske Bahnhofsgebäude der Lokalbahn in Payerbach-Reichenau
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Triebwagen 1 und Beiwagen 11 (gebaut bei der Grazer Waggonfabrik) startklar zur Fahrt nach Hirschwang im Lokalbahnhof Payerbach-Reichenau

1,3 Blockstelle Artzberg 516 m ü. A.

1,9 Kurhaus 499 m ü. A.

2,9 Reichenau 488 m ü. A.

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Bahnhofsgebäude Reichenau mit Triebwagen 1 und Beiwagen 11
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Umformerstation in Reichenau

4,3 Haaberg 496 m ü. A.

4,9 Hirschwang (seit 2006), Abzweig zur Remise Hirschwang (Streckenende Museumsbetrieb)

5,2 Bf Hirschwang 498 m ü. A. Abzweig zur Papierfabrik

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Der Bahnhof Hirschwang (Foto Jänner 2009)

5,5 Fabrik 501 m ü. A. , um 1965 abgetragen

km 6,1 Windbrücke-Raxbahn Übergang zur 1926 errichteten Raxseilbahn 506 m ü. A


Der Museumsbetrieb auf der Höllentalbahn

Die Züge auf der Höllentalbahn verkehren (Fahrplan 2025) ausschließlich an Sonn- und Feiertagen von Ende Juni bis Ende August sowie noch einige Male im Oktober. Dabei gibt es täglich 4 Zugpaare, wobei teilweise auch Führungen durch die Fahrzeugremise in Hirschwang sowie das Umformerwerk in Reichenau angeboten werden (“Erlebniszüge”). So eine Tour Payerbach-Reichenau nach Hirschwang und retour inkl. der Besichtigungen dauert gut 2 Stunden.

Schade ist es, dass die letzten Jahre immer die gleiche Komposition unterwegs ist. Hier täte  mehr Abwechslung gut, dann kämen sicher auch mehr Eisenbahnfreude um zu fotographieren und auch mitzufahren.

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Triebwagen 1 und Beiwagen 11 in der Haltestelle Hirschwang

Einige Fotos von der Höllentalbahn

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Der provisorische Bahnsteig Haltestelle Hirschwang seit 2006. Im Hintergrund die Papierfabrik vor dem aufragenden Raxgebirge. Nach links führen die Gleise zur Remise (Foto vom 26.1.2009)
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Remise Hirschwang
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Die Remise (Foto Jänner 2009)
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Der Rost hat auch seinen Reiz – diverse Fahrzeuge oder Teile davon stehen oder liegen in der Landschaft rund um die Remise herum (Foto Jänner 2009)
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Hier hören die Gleise vor der Papierfabrik auf – wie schön wäre es, wenn man für den Tourismus die Strecke wieder wie ursprünglich zur Raxseilbahn verlängern würde??!! Ich glaube, in der Schweiz hätte man das schon längst verwirklicht
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In der Remise: Diesellok V 10 gebaut in Jenbach, war vorher bei den Böhlerwerken in Kapfenberg im Einsatz
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In der Remise: Die E-Loks 1 bis 3 gelten als Wahrzeichen der Höllentalbahn. In der Remise E 1, vormals beim Bau des Karawanken-Eisenbahntunnels im Einsatz. Nach einigen Umbauten erhielten sie das heutige Aussehen und ihren Spitznamen “Fahrendes Gartenhaus”. Mit Baujahr 1903 zählen sie zu den ältesten betriebsfähigen Elektroloks der Welt
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Ein rotes “Schienentaxi”
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So eine alte Werkstatt hat schon ein Flair
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Ein grünes “Schienentaxi” X3
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V2 steht wohl in diesem Kontext nicht für Vergeltung sondern bezeichnet die alte Heeresfeldbahn-Diesellok vom Typ HF 130
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Die Remise lohnt auf alle Fälle einen Besuch!
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Halt an der Haltestelle Hirschwang, die meisten Fahrgäste besuchen während des Halts die Remise. Dann geht es zurück nach Payerbach-Reichenau

Links

Betreiber der Höllentalbahn >>>

DEEF-Beitrag Jubiläum 85 Jahre Personenverkehr auf der Höllentalbahn 2011 >>>

DEEF-Doku Südbahn >>>


Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum

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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF

Erstmals Online publiziert: / page first published 23. April 2025;  Letzte Ergänzung / page last modified 25.4.2025