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Autor: Dr. Michael Populorum, 7.10.2013 Die Bahnlinie Udine - Cividale del Friuli ist eine eingleisige, nicht elektrifizierte normalspurige Nebenbahn, welche vom Bahnhof Udine (Endpunkt der "Pontebbana") ca. 15 km ostwärts ins traditionsreiche Städchen Cividale del Friuli (11.376 Einwohner) führt. Die Strecke wurde am 24. Juni 1886 eröffnet. Die Fahrzeit beträgt ca. 20 Minuten. Betreiber ist seit 1. Jänner 2005 die regionale Eisenbahngesellschaft Società Ferrovie Udine Cividale s.r.l. (FUC), welche auch in Kooperation mit der ÖBB täglich 2 Zugpaare von Villach über die Pontebbana nach Udine führt. Vor 2005 war der Betreiber die italienische Staatsbahn FS.
Neben 3 älteren Fiattriebwägen samt Beiwagen finden sich noch 2 neue Stadler GTW im Fuhrpark des Eisenbahnunternehmens. Im Jahr 2010 wurden ca. 500.000 Passagiere befördert. Angeboten wird ein Stundentakt (keine Zugkreuzungen), der in Stosszeiten zu einem Halbstundentakt verdichtet wird. Von 1916 (Isonzoschlachten) bzw. 1921 (zivile Nutzung) bis 1932 führte eine 750 mm Schmalspurbahn von Cividale weiter durch die Natisonetäler nach Karfreit, wo die Italiener in der 12. und letzten Isonzoschlacht vernichtend von den Österreich-Ungarischen Truppen geschlagen wurden. Heute heißt dieser ehemalige Endpunkt, der jetzt auf slowenischem Staatsgebiet liegt, slowenisch Kobarit bzw. ital. Caporetto.
Ex Cividale - Karfreit: Bahnhof Cividale Barbetta (Quelle: Wikipedia)
Ex Cividale - Karfreit: Station Stupizza (Quelle: Wikipedia)
Inkl. der beiden Endbahnhöfe gibt es aktuell 6 Bahnhöfe/Haltestellen, nämlich
2008 wurde ein neuer Bahnhof in Cividale eröffnet. Auch in Moimacco ist das altehrwürde Bahnhofsgebäude durch einen 0815 Neubau ersetzt worden, das alte Gebäude steht aber noch. Bis in die 1980er Jahre gab es in Cividale die Endstation Cividale Centro. Auch die ehem. Schmalspurbahn nach Karfreit hatte in Cividale noch eine 2. Station, nämlich Cividale Barbetta.
Der Hauptbahnhof von Udine. Udine hat ca. 100.000 Einwohner und ist Hauptstadt der Provinz Udine in der Region Friaul-Julisch Venetien
Empfehlenswert die Bahnhofsbar in Udine, wo man auch Nudelgerichte und Pizza aus einem grossen Pizzaofen ordern kann. Leider ist der Bierpreis mit 4,40 für 0,4 l Perroni doch etwas heftig. Günstiger Prosecco oder Vino de la casa
Fiat Typ ALn 663 im Bahnhof von Udine bereit zur Fahr gen Cividale. Links im Hintergrund ein Frecciabianca
Innenleben der Fiattriebwägen. Sie wurden nachträglich klimatisiert, gute Wirkung, Fenster nach wie vor zu öffnen (freut die Fotographen)
2 Fiattriebwägen der FUC im neuen Bahnhof von Cividale
ALn 663 904UC am 31.7.2013 bei der Ausfahrt vom Bahnhof Cividale zurück nach Udine
Der neue Bahnhof von Cividale (seit 2008) ist zwar innen klimatisiert, versprüht jedoch mit dem angebauten Busbahnhof eher Bunkeratmosphäre als irgendein Wohlgefühl. Ganz anders der ca. 100 m entfernt liegende alte Bahnhof, der menschliche Dimensionen und Harmonie zeigt und wo auch nach wie vor die gut gehende Bar lokalisiert ist.
Der neue Beton/Glasbahnhof Cividale (seit 2008)
Der altehrwürdige Bahnhof mit Bar (Bild unten)
Bar mit Gastgarten - wie meist in Italien Kommunikations- und Informationsdrehscheibe des Dorfes
Das alte Klohäusl von Cividale Vecchia
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Cividale di Friuli ist ein traditionsreiches und gemütliches Städtchen. Der österreichische/deutsche Name war Östrich, wohl abgeleitet vom 776 n. Chr. von den Franken vergebenen Namen Civitas Austriae. Die ursprünglich keltische Siedlung wurde von Julius Caesar zur Stadt erhoben (Forum Iulii). Es lohnt sich hier die guten tw. deftigen Gerichte zu kosten und einen herrlichen Humpen Wein dazu zu trinken! Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF; Erstmals online publiziert: 7. Oktober 2013; Ergänzungen: 25.12.2013 |
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Sonntag, 24. Mai 2015 22:13:45 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
Railway Research Austria 2009-2020