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Im Sommer 2010, genauer gesagt am 1. August, wäre eigentlich in Salzburg "grosser Bahnhof" angesagt gewesen - war es doch genau 150 Jahre her, dass die Eisenbahn Salzburg spät aber doch erreicht hat. Und dann gleich "in Stereo" - von Osten aus der Residenzstadt Wien wurde Salzburg von der k.k. priv. Kaiserin-Elisabeth-Bahn (später Westbahn) aus seinem eisenbahnmässigen Dornröschenschlaf wachgeküsst, von Westen erreichte die bayerische Maximiliansbahn aus München und Rosenheim kommend kurz nach Freilassing an der Saalachbrücke österreichischen Boden. Grund genug also um ein grosses Fest zu feiern und das taten die Bayern auch wirklich kräftig. So waren grosse Feiern zu Ehren der alten Maximiliansbahn am 1. August in Traunstein und Freilassing angesagt, wobei sowohl seitens der Politik mit Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer als auch seitens des aktuellen Betreibers der Strecke (DB) mit Vorstandsvorsitzenden Dr. Rüdiger Grube die höchsten Repräsentanten vor Ort waren. Flankierend gab es zahlreiche Aktivitäten für das "gemeine Volk", darunter am 1. August Fahrten mit einer TEE-Rheingold-Garnitur nach Ruhpolding sowie diverse Ausstellungen den ganzen Sommer über in den Orten entlang der Strecke.
Der im ersten Satz getätigte Konjunktiv hat es dem aufmerksamen Leser wohl schon angedeutet, dass es in Salzburg - im Gegensatz zu Bayern - KEINEN "grossen Bahnhof" zu Ehren der Eisenbahn gab. Es passierte in Salzburg an diesem Ehrentag nämlich NICHTS. Erst später im Herbst gab es einen Tag der offenen Tür im Lokschuppen des Salzburger Hauptbahnhofs mit Hüpfburg, Bier und Würstel und was halt sonst noch so dazugehört - ein netter Nachmittag in Summe, wovon sich auch Chefredakteur Dr. Populorum überzeugen konnte (er erstand bei einer Versteigerung sogar ein Schild des alten Salzburger Hauptbahnhofs), aber ein historischer Bezug zum 150-Jahr-Jubiläum war nicht gegeben. Auch wenn am 1. August in Salzburg von offizieller Seite (Politik, Betreiber) keine Jubiläumsfeierlichkeiten stattfanden, so wurde doch von 2 Personen bereits im Vorfeld auf dieses Jubiläum nachhaltig hingewiesen: Elmar Oberegger, Leiter des Info-Büros für Österreichische Eisenbahngeschichte, publizierte 2009 eine kleine Schrift mit dem Titel "Zur Eisenbahngeschichte des Salzburger Landes. Beitrag zum anstehenden Jubiläum 150 Jahre Eisenbahn in Salzburg 2010". Michael Populorum, Leiter von DEEF, nahm diesen exogenen Weckruf Obereggers in Form seiner Schrift zum Anlass, selbst aktiv zu werden. Ein Beitrag über die Bahnhöfe entlang der Strecke vom Ederbauer zum Salzburger Hauptbahnhof wurde in Form einer Fotodoku online publiziert. Ferner wurde Kontakt zur ÖBB in Person des Regionalmanagers Mag. Fercher aufgenommen, welcher die Idee von Dr. Populorum interessant fand, sukzessive bis zur Wiedereröffnung des Salzburger Hauptbahnhofs im Jahr 2014 einen "Abriss zur Geschichte der Salzburger Bahnhöfe" zu erstellen. Obwohl die ÖBB Unterstützung bei den Recherchen zusicherte, war aber die Vorlaufzeit zu kurz, um bereits zum Tag der offenen Tür im Herbst 2010 eine publizierbare Printversion betreffend der Bahnhöfe entlang der Jubiläumsstrecke aufzulegen. Dieses Projekt wird jedoch weiterverfolgt.
Da von offizieller Seite ausser wohlwollenden Worten (u.a. auch von Gabi Burgstaller, LH von Salzburg) keine Aktivitäten zu erwarten waren, gründete Elmar Oberegger nach einer Diskussion mit Chefredakteur Populorum am 23. Juli 2010 das Salzburger Eisenbahnmuseum. Dieses möge vorerst als "virtuelles Eisenbahnmuseum" mithelfen, das allgemeine Interesse gegenüber der „Eisenbahngeschichte des Salzburger Landes“ nachhaltig zu heben! Dies erscheint umso dringender, da es auch im Printbereich kein aktuelles und wissenschaftlichen Kriterien genügendes Nachschlagewerk zur Eisenbahngeschichte Salzburgs gibt. "Die Eisenbahnen in Salzburg" von Adalbert Mueller datiert bereits aus dem Jahre 1979 und ansonsten gibt es zwar Publikationen zu einzelnen Eisenbahnstrecken und zahlreiche Bildbände, aber kein fundiertes Nachschlagewerk zur Geschichte der Salzburger Eisenbahn. Seit Beginn steht Dr. Populorum dem Museumsgründer Oberegger als Kustos des Salzburger Eisenbahnmuseums zur Seite und als Freund des Projektes konnte Sepp Forcher gewonnen werden.
>>> Zum Salzburger Eisenbahnmuseum
Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info > redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF; Erstmals online publiziert: 22. Januar 2011; Änderungen: - |
Last modified
Sonntag, 24. Mai 2015 22:13:39 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
Railway Research Austria 2009-2020