Eröffnung der Koralmbahn auf Kärntner Seite
Vorbemerkungen
Mit einem großen Festakt unter reger Beteiligung von Prominenz aber auch des “gemeinen Volkes” wurde am 7. Dezember 2023 die Kärntner Seite der Koralmbahn feierlich eröffnet. Ab dem Fahrplanwechsel 2023/2024 kann dieser Streckenabschnitt, also von Klagenfurt Hbf bis zum neuen Bahnhof St. Paul im Lavanttal und weiter auf der neu elektrifizierten Strecke bis Wolfsberg vom Regionalverkehr genutzt werden.
Vor dem neuen Bf St. Paul im Lavanttal, der einige Kilometer außerhalb vom St. Pauler Zentrum liegt und es aktuell keine Schienenverbindung mehr zwischen dem alten Bf und dem neuen Bf gibt, wurde ein Festzelt aufgestellt, in dem die Gäste bei rustikaler Livemusik großzügig bewirtet wurden.
Für die umweltfreundliche An- und Abreise gab es einige Sonderzüge von Klagenfurt nach St. Paul und von St. Paul nach Wolfsberg, wobei mit Desiro ML-Garnituren (BR 4746) gefahren wurde.
Nachfolgend der Pressetext der ÖBB sowie einige Fotos vom Geschehen.
“Bahn frei” für die Koralmbahn in Kärnten
Die Koralmbahn in Kärnten geht ab 10. Dezember in Betrieb. Es ist die bisher größte Teilinbetriebnahme dieses Megaprojekts. Aus diesem Anlass luden die ÖBB heute zur Fertigstellungsfeier am neuen Bahnhof St. Paul im Lavanttal.
(St. Paul im Lavanttal, 07. Dezember 2023) Die Koralmbahn ist eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte Europas. Am 10. Dezember geht bereits zwei Jahre vor der Fertigstellung der gesamte Abschnitt auf Kärntner Seite zwischen Klagenfurt und St. Paul im Lavanttal für den Nahverkehr in Betrieb – mitsamt der modernisierten Lavanttalbahn und Bleiburger Schleife. Die Teilinbetriebnahme ist der bisher größte Meilenstein und gleichzeitig der Auftakt für eine neue Ära der Mobilität im Süden Österreichs.
Erster Schritt in glänzende Mobilitätszukunft
Einen Vorgeschmack gab es heute im Rahmen der ÖBB-Fertigstellungsfeier. Per Sonderzug ging es zum neuen Bf. St. Paul im Lavanttal. Mit Live-Musik, Führungen, Ausstellungen und einer Fahrzeugschau wurde dort die neue Teilstrecke und ihre Vorteile gefeiert. Mit dabei waren viele Anrainer:innen und Projektpartner:innen sowie ÖBB CEO Andreas Matthä, der Leiter der EU Vertretung in Österreich Martin Selmayr, Vizekanzler Werner Kogler, Landeshauptmann Peter Kaiser sowie sämtliche Bürgermeister:innen entlang der Kärntner Koralmbahn.
Andreas Matthä, CEO ÖBB: „Bahnfahren erlebt in ganz Europa eine Renaissance. Die Koralmbahn kommt da genau richtig. Die Teilfertigstellung in Kärnten gibt einen ersten Vorgeschmack auf das, was sich die Menschen hier im Süden Österreichs erwarten dürfen und ist ein erste Schritt in eine glänzende Mobilitätszukunft entlang der Südstrecke.“
Martin Selmayr, EU-Botschafter: „Als Teil des Baltisch-Adriatischen Korridors lässt die Koralmbahn Europa näher zusammenrücken. Die EU will bis spätestens 2050 klimaneutral werden. Der Ausbau der Schiene ist eine wichtige Weichenstellung dafür. Die EU fördert die Koralmbahn mit 543 Millionen Euro aus dem Aufbauplan NextGenerationEU.“
Werner Kogler, Vizekanzler: „Die Koralmbahn kommt genau zum richtigen Zeitpunkt – die Menschen in der Region wollen jetzt umsteigen. Im Klimaschutz gilt: Wir haben keine Zeit zu verlieren, sondern nur Chancen zu gewinnen. Genau deshalb haben wir auch in das größte Bahnausbauprogramm Österreichs aller Zeiten investiert. Mit der neu eröffneten Teilstrecke können die Bahnfahrer:innen künftig schneller, unkomplizierter, klimafreundlicher und mit einem besseren öffentlichen Verkehrsangebot an ihr Ziel kommen. Mit der Koralmbahn wird das Bahnfahren somit für ganz viele Menschen ganz automatisch zum logischen Verkehrsmittel der Wahl.“
Peter Kaiser, Landeshauptmann Kärnten: „Die Koralmbahn bietet uns enorme Chancen, die wir für unser Land und die Menschen gezielt und abgestimmt nutzen werden. Graz und Klagenfurt, Kärnten und die Steiermark wachsen durch die verkürzte Distanz zu einem neuen großen Lebens-, Wirtschafts- und Arbeitsraum zusammen. Das ergibt neue Möglichkeiten für Arbeitsmarkt, Bildung, Forschung, Verkehr, Umwelt- und Klimaschutz, Wohnen und Familie – für buchstäblich alle Bereiche.“
Stefan Salzmann, Bgm. St. Paul im Lavanttal: „Wir rechnen mit vielen jungen Menschen, die sich aufgrund der Koralmbahn bei uns in der Region niederlassen werden. Das ist eine große Chance für alle Gemeinden, und auch die Wirtschaft wird von der neuen Achse enorm profitieren. Wir wachsen gemeinsam, und wir wachsen zusammen.“
Viele Vorteile schon jetzt
Zwei Jahre sind es noch, bis die gesamte Koralmbahn in Betrieb geht. Dennoch profitieren Bahnkund:innen in Kärnten schon jetzt: Nur 26 min ist die S-Bahnab 10. Dezember zwischen Klagenfurt und St. Paul im Lavanttal unterwegs. Damit lässt bereits der Nahverkehr trotz vieler Haltepunkte das Auto hinter sich. In weiteren 18 min ist man weiter in Wolfsberg. Bequem, umweltfreundlich und 35 min schneller als bisher.
Letzter Zielsprint eingeläutet
Im Koralmtunnel und auf steirischer Seite der Koralmbahn ist der letzte Zielsprint ebenfalls eingeläutet. In den verbleibenden zwei Jahren wird unter Hochdruck fertiggestellt, getestet, geprobt und geprüft. Derzeit wird die Bahntechnik mit unzähligen Kilometer Kabeln und Anlagen verbaut. Ende 2025 heißt es dann auch für den Fernverkehr zwischen Graz und Klagenfurt „Bahn frei!“.
Die Koralmbahn im Überblick
130 km neue Strecke, rund 50 Tunnel-km, über 100 Brücken sowie 23 moderne Bahnhöfe und Haltestellen: Die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt ist Teil der neuen Südstrecke. Ihr Herzstück ist der 33 km lange Koralmtunnel. Nach der Fertigstellung verkürzt sich die schnellste Verbindung zwischen den Landeshauptstädten auf nur 45 min.
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Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum.
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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF
Erstmals Online publiziert: 18. März 2024; Letzte Ergänzung / page last modified 18.3.2024