Railway & Mobility Research Austria # Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum
Giselabahn
Die Salzburg-Tiroler-Bahn – inneralpiner Eisenbahnkorridor zwischen Salzburg und Tirol
Teil 2: Durch den Pongau vom Paß Lueg bis Schwarzach-St.Veit
Der Salzburger Pongau ist einer der 5 Salzburger “Gaue” neben dem Flachgau (Hauptort Salzburg Stadt), dem Tennengau (Hallein), dem Pinzgau (Zell am See) und dem Lungau (Tamsweg). Dies traditionelle Einteilung in Gau entspricht heute den sogenannten Bezirken, wobei der Pongau dem Bezirk St. Johann im Pongau entspricht. Der Bezirk dehnt sich Nord-Süd entlang des Salzachtals aus, im Norden begrenzt vom Paß Lueg, im Süden von den Hohen Tauern, im Westen mit der Grenze zu Deutschland bzw. Pinzgau eingesäumt vom Hagengebirge und Hochkönig, im Osten grenzt der Bezirk an das Bundesland Steiermark sowie an den Lungau. Der Bezirk hat knapp 80.000 Einwohner. Hauptort (Verwaltungssitz) ist St. Johann im Pongau mit dem markanten doppeltürmigen “Dom des Pongaus” (10.929 Einwohner). Größere Orte, die von der Salzburg-Tiroler Bahn passiert werden (Salzach-Pongau), sind Werfen (2.970 Ew.), die Eisenbahnerstadt Bischofshofen (10.483 Ew.), Schwarzach im Pongau (3.547 Ew.) sowie der erste heilklimatische Kurort Salzburgs, St. Veit im Pongau mit 3.736 Einwohnern.
Wildromantisch ist die Fahrt nach Verlassen des 940 m langen Ofenauertunnels direkt neben der hier nicht domestizierten Salzach, daneben die alte Bundesstraße und dann links und rechts die Felsen des Tennen- und Hagengebirges. Das lange von den Politikern angekündigte und forcierte Kraftwerk kam bis dato glücklicherweise nicht, da freuen sich die Natürschützer, die Fischer und die Fische. Auch der von vielen herbeigewünschte Tunnel, der erst bei Stegenwald die Züge wieder das Tageslicht erblicken lassen würde, der kam bis dato nicht, es gibt auch keine Planungen bis dato – man (die Baulobby) ist derzeit noch anderswo ausreichend im Geschäft. Natürlich würde ein längerer Tunnel direkt durch das Tennengebirge bis Stegenwald die Fahrzeit verkürzen (man spricht sogar von 10 Minuten) und die Strecke hochwassersicher machen und die täglichen Pendler würden sich freuen, der Qualität suchende Reisende würde einem schwarzen Loch, wo er sich an der schönen Landschaft nicht delektieren kann, wohl wenig abgewinnen.
Die Stationen:
Stegenwald, ehem. inoffizieller Halt, ca. km 36 (unterhalb Gasthaus Stegenwald)
Sulzau, ehem. Bahnhof, km 38,7
Tenneck, Haltestelle, bis 1971 Konkordiahütte, km 42,3; 518 m
Werfen, Bahnhof, km 45,2; 526 m
Pfarrwerfen, Haltestelle, vormals Dorfwerfen, km 46,6; 528 m
In Fahrtrichtung Bischofshofen sieht man nach dem Tunnelaustritt von links oben die Gleise der Ennstalbahn und nach Passieren einer Eisenkastenbrücke erreicht man die “Eisenbahnerstadt” Bischofshofen.
Bischofshofen, Bahnhof, km 52,3; 544 m (> Ennstalbahn nach Radstadt, Selzthal-Graz)
Mitterberghütten, Haltestelle, km 55,3; 550 m
St. Johann im Pongau, Bahnhof, vormals Markt Pongau, km 61,3; 565 m
Schwarzach-St. Veit, Bahnhof, km 66,5; 590 m (> Tauernbahn Spittal/Drau)
Nach Übersetzen der 2016 erneuerten Brücke über die Salzach erreichen die Gleise der Salzburg-Tiroler Bahn den Bahnhof von Schwarzach-St. Veit. In Schwarzach-St. Veit zweigt die Tauernbahn ins Gasteiner Tal und weiter nach Kärnten nach Spittal an der Drau ab. Den Status eines Eisenbahnknotens, einer Eisenbahnerstadt, unterstreichen sowohl die vor dem Bahnhofsgebäude aufgestellte Denkmallok (Dampflok Nebenbahntenderlok 93.1379 der BBÖ, Baujahr 1927, Hergestellt von St.E.G. – Landesbefugte Maschinenfabrik der privilegierten Österreichisch-Ungarischen Staatseisenbahn-Gesellschaft, Baujahr: 1927, Fabriknummer: 4798) als auch das unmittelbar am Bahnhof in einer alten Remise samt neuen Zubau situierte Tauernbahnmuseum.
Fortsetzung Salzburg – Tiroler-Bahn: Teil 3: Durch den Pinzgau:
Schwarzach-St. Veit – Zell am See – Hochfilzen >>>
Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum.
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