tauernbahnmuseum

Reihe Eisenbahnmuseen: Das Tauernbahnmuseum in Schwarzach-St. Veit (Land Salzburg)

Der Bahnhof Schwarzach-St. Veit ist seit jeher ein wichtiger Eisenbahnknoten in Österreich gewesen und diese Rolle ist auch heute kaum geschmälert. An der 1875 eröffneten innerösterreichischen Ost-West-Verbindung von Salzburg nach Innsbruck gelegen (Giselabahn oder Salzburg-Tiroler-Bahn) zweigt von hier die Tauernbahn als wichtige Alpentransversale ab, welche ursprünglich als 2. Verbindung zum österreichischen Hafen Triest errichtet worden war. Die ursprünglich eingleisig errichtete Tauernbahn wurde auf der Nordrampe 1905 eröffnet, die Südrampe folgte dann 1909.

Rechtzeitig zum 100jährigen Jubliläum wurde das Museum Tauernbahn als erstes Salzburger Eisenbahnmuseum 2005 eröffnet, nachdem es schon 2003 in Teilbetrieb gegangen war. Zur Präsentation der Exponate und als Ausstellungsfläche dienen die renovierte Remise aus den 30er Jahren, ein neu errichteter Anbau sowie ein kleines Freigelände mit Gleisanschluss.

Im Freigelände können die Lok 1245.514, eine Draisine, ein Schienenfahrrad sowie als Neuzugang ein Turmwagen für Tunnelarbeiten besichtigt und erkundet werden. In der alten Remise, welche wunderbar renoviert wurde, finden sich rund um das markanteste Exponat, nämlich dem Torso der 1020.28, viele Erinnerungsstücke aus dem Bahnalltag sowie von der Strecke der Tauernbahn. Zu sehen sind u.a. Fermeldeeinrichtungen, Signalanlagen und historische Stellwerkseinrichtungen, zahlreiche Original-Namensschilder von Tunneln und Brücken der alten Streckenführung, Lokomotivschildern sowie Utensilien aus dem Bahnalltag von gestern, welche die Eisenbahngeschichte hier im Kleinen erlebbar machen. Ein Loksimulator, der an den besonderen Museumstagen in Betrieb ist, ergänzt das Angebot.

Im neuen Anbau wird seit einigen Jahren schon die Sonderausstellung “100 Jahre Tauernbahn – der 2. Weg nach Triest” gezeigt. Neben historischen Fotos vom Bau der Strecke sowie Informationen zum Bau selbst ist ein Teil der Ausstellung den Erbauern der Bahn, von Carl Wurmb über die Planer und Ingenieure bis hin zu den Arbeitern gewidmet. Hier wird auf die Lebens-, Sozial- und Arbeitsverhältnisse der Eisenbahnarbeiter auf der Tauernbahnnordrampe eingegangen. Der Ausstellungsbereich führt über eine Holzbaracke, die das Lebensumfeld der Arbeiter vermitteln soll, bis in das Freigelände hinaus.

Im Obergeschoss des Neubaus findet sich eine Modelbahnanlage mit Themen von der Tauernbahn – hier scheinen die Modellbahnbauer noch viele Arbeitsstunden vor sich zu haben.

An einigen Tagen im Jahr finden “Besondere Museumstage” sowie Veranstaltungen im Museum Tauernbahn statt.


Fazit: Das Museum ist sicher einen Besuch wert, auch wenn es zahlreiche Eisenbahnmuseen (auch in Österreich) gibt, die deutlich mehr Exponate vorweisen können. Etwas mehr “Dynamik” täte dem Museum gut, auch auf der Webseite. Zum Saisonbeginn wären eine Art “Heizhausfest” (wie sehr positiv 2011 in St. Veit/Glan initiiert) sowie zum Saisonende ein “Abdampfen” (jeweils in Verbindung mit einem Sonderzug bzw. externen Nostalgiezügen) sicher ein Gewinn für das Museum.


Links:

Museumswebseite u.a. Infos Öffnungszeiten >>>

DEEF Doku in 3 Teilen “Die Tauernbahn” >>>

DEEF Doku “Die Giselabahn” >>>

DEEF Doku “Verkehrsmuseen Europas” >>>


Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum

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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF

Erstmals Online publiziert: 2. August 2015; Letzte Ergänzung: 31.7.2020