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Die Eisenbahnstrecke von Rosenheim über Wasserburg am Inn nach Mühldorf am Inn ist eine eingleisige, nicht-elektrifizierte 61,7 km lange Hauptbahn in Bayern, die 1876 eröffnet wurde. Errichtet wurde die Strecke von der K.Bay.Sts.B. basierend auf dem Gedanken, eine Nord-Süd-Verbindung in Fortsetzung der Südlinie vom Brenner nach Norden, nach Böhmen zu errichten, die nicht über München lief. Neben der K.Bay.Sts.B. gab es noch eine zweite Eisenbahngesellschaft, die Bayerische Ostbahn, welche die von Mühldorf weiter nach Norden ziehende Strecke errichten sollte und dies auch tat: Im Oktober 1875 konnte die Strecke von Mühldorf über Neumarkt St. Veit nach Plattling eröffnet werden. Noch im gleichen Jahr im Dezember übernahm die K.Bay.Sts.B. die Bayerische Ostbahn.
Am 11. März 2014 sonnt sich der Steuerwagen 928 576 kurz vor Sonnenuntergang im Bahnhof von Rosenheim, bereit zur Fahrt nach Burghausen über Wasserburg und Mühldorf Der südliche Teil dieser Nordverbindung, die hier darzustellende Linie von Rosenheim nach Mühldorf, konnte nach 5-jähriger Bauzeit am 1. Mai 1876 eröffnet werden. Die ihr ursprünglich zugedachte Aufgabe, nämlich eine internationale Eisenbahnverbindung vom Brenner nach Böhmen zu werden, hat die Strecke nie erfüllt - zu ungünstig verläuft der nördliche Teil der Achse ab Plattling und Bayerisch Eisenstein (Bayerische Waldbahn), sodaß im Güter- wie Personenverkehr der Weg über München - Regensburg - Furth im Walde gewählt wurde. Für die regionale Entwicklung war und ist die Bahnlinie jedoch bis heute ein äusserst wichtiger Faktor. Heute wird der Personenverkehr von der DB Tochter Südostbayernbahn abgewickelt, es wird ein 2-Stundentakt angeboten, der zeitweise zu einem Stundentakt verdichtet ist. Eingesetzt werden Dieseltriebwägen der Baureihe 628. Der Güterverkehr ist bescheiden. Die Streckenhöchstgeschwindigkeit beträgt 120 km/h im Nordabschnitt Mühldorf bis Waldkraiburg, auf der restlichen Strecke meist 90 km/h. Ausbaumaßnahmen sollen hinkünftig durchgängig 120 km/h erlauben. Kunstbauten: Die Strecke verläuft teilweise entlang des Inns und überquert diesen auch 2x auf größeren Brückenbauwerken, nämlich der Innbrücke Königswart zwischen Soyen und Gars (Inn) mit einer Länge 249 m und einer Höhe von 50 m sowie der Innbrücke Jettenbach mit einer Länge von ca. 200 Metern. Letztgenannte war in den 1980er Jahren so desolat, dass als wahrliches Kuriosum zu beiden Seiten der Brücke die beiden Halte Innbrücke Nord und Innbrücke Süd eingerichtet wurden und die Fahrgäste zu Fuß die Brücke überqueren mußten. 1982 wurde dieses Provisorium eingerichtet, 1985 war die Brücke so desolat, dass sie generell auch für Fußgänger gesperrt werden mußte und der Personenverkehr zwischen Mühldorf und Wasserburg eingestellt werden mußte. Die Strecke konnte jedoch (zum Glück) nicht eingestellt werden, da Die Stationen:
VT 628 584 am 28. Juli 2015 abfahrtsbereit nach Rosenheim auf Gleis 4 West in Mühldorf (Oberbay)
In Waldkraiburg wird gehalten, allerdings nicht mehr im alten Bahnhof,
sondern in der rückgebauten Haltestelle.
Auch in Jettenbach ist das Aufnahmsgebäude ausser Nutzung für die Fahrgäste genommen worden :-(
In Gars (Inn) befindet sich im Aufnahmsgebäude ein Lokal
Blick von der Innbrücke Königswart bei Streckenkilometer 36,2
Dem alten Bahnhofsgebäude in Soyen wurde ein moderner Glasunterstand vorgelagert - WC, beheizter Warteraum, Wasser sowie Buffet gibt es da natürlich nicht mehr, zum Nachteil der Fahrgäste :-(
Triebwagen VT 628 591 mit Steuerwagen 928 voraus verläßt am 11.3.2014 den Bahnhof von Wasserburg Richtung Rosenheim. Das Bahnhofsgebäude ist mustergültig restauriert und beherbergt ein Bahnhofsbuffet
Nur ein Unterstand in Ramerberg
Aufnahmsgebäude Rott (Inn) scheint auch nur mehr für Wohnzwecke genutzt zu
werden -
Da hat sich der DB-Architekt wohl am Stargate Atlantis Anleihe genommen, welches dem alten Aufnahmsgebäude des Bahnhofs Schechen vorgelagert wurde
Seit 2012 hat Rosenheim eine 2. Eisenbahnstation - Rosenheim Hochschule
Der eben aus Mühldorf in Rosenheim am Stumpfgleis 1 A angekommene VT 628 584 wird gleich wieder zurückfahren und zwar nach Landshut (Bay) Hbf (28.7.2015). Links daneben auf Gleis 1 ein Meridian Richtung München Hbf
Fazit: Die Strecke Rosenheim - Mühldorf prosperiert, es ist abzuwarten, wann es durchgehenden Stundentakt geben wird. Dazu wird man wohl auch vorschnell rückgebaute Gleisanlagen wieder ausbauen müssen um Kreuzungen bewerkstelligen zu können.
Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info > redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur Railway Research Austira / DEEF; Erstmals Online publiziert: 30. Juli 2015; Letzte Ergänzung: |
Last modified
Donnerstag, 30. Juli 2015 08:36:59 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
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