Bayern: Die Fuchstalbahn von Schongau nach Landsberg (Lech)

Allgemeines, Geschichte
Die Fuchstalbahn ist eine normalspurige, einspurige, nicht elektrifizierte und knapp 29 km lange Nebenbahn in Bayern, die seit 16.11. 1886 die Städte Schongau und Landsberg (Lech) verbindet. Seit 1984 findet kein regelmäßiger Personenverkehr mehr statt, allerdings prosperiert der Güterverkehr auf der Strecke, der vom EVU Augsburger Localbahn abgewickelt wird (Hauptkunde Papierfabrik in Schongau). Überhaupt war die Strecke primär wegen dem Gütertransport errichtet worden, der Personenverkehr konnte sich nie so richtig durchsetzen, auch weil die Stationen weitab der Siedlungskerne errichtet wurden.
Von 1922/1923 bis 1972 (Personenverkehr) bzw. 1992 (Güterverkehr) verkehrte auch noch das Schongauer Bähnle (bzw. Sachsenrieder Bähnle) von Schongau nach Kaufbeuren, eine 31 km lange eingleisige normalspurige Nebenbahn.
Betrieb durch die Initiative Fuchstalbahn e.V.
Die Initiative Fuchstalbahn e.V. führt zeitweilig Fahrten auf der Strecke durch, quasi als Probegalopp für eine Reaktivierung des regelmäßigen Personenverkehrs, der auch von tw. von der Politik goutiert wird. 2015 erfolgen die Sonderfahrten mit roten Uerdinger Schienenbussen.

In Schongau besteht Anschluss an die Pfaffenwinkelbahn Richtung Weilheim, in Landsberg am Lech Anschluss an die Lechfeldbahn über Kaufering weiter nach Augsburg.
Die Stationen der Fuchstalbahn
Landsberg (Lech), Bahnhof, km 0,0; 586 m.ü.d.M.
Erpfting-Friedheim, Haltepunkt, km 2,5
Ellighofen, Bedarfshalt, km 5,3
Unterdießen, ehm. Bhf., km 7,9; 638 m
Oberdießen, Haltepunkt bis 1928
Asch-Leeder, Bhf., km 12,1; 655 m
Denklingen, Bhf., km 15,6; 684 m
Kinsau, Bhf. ohne Personenhalt, km 20,1; 713 m (Abzweig 1907-1929 Kinsauer Zahnradbahn)
Hohenfurch, ehm. Bhf., km 24,3
Schongau, Bahnhof, km 28,7; 681 m.ü.d.M.
Eine kleine Fotodoku vom August 2015





Die Strecke wurde vom Eigentümer der Strecke, der DB Netz, in den letzten Jahren modernisiert, und zwar für den Güterverkehr. Allerdings hat man dabei die letzten Reste von Bahnsteigen im Bereich der ehem. Haltepunkte und Bahnhöfe platt gemacht, sodaß für den Gelegenheitsverkehr mit Personen Bierkisten als Einstiegshilfen notwendig sind.










Fazit
Stand 2015:
Es wird sich zeigen, ob die Politik es mit dem Slogan „Bahn statt Auto“ ernst meint und das Ihre zur Reaktivierung des Personenverkehrs auf der Fuchstalbahn beiträgt. Zwischenzeitlich kann man Sonderfahrten mit den Schienenbussen auf der Strecke unternehmen, ein nettes aber doch kurzweiliges Vergnügen, vor allem, wenn man die Fuchstalbahn mit landschaftlich und technisch anspruchsvolleren Strecken vergleicht. Etwas happig sind die Preise – 12 Euro für eine einfache Fahrt von 40 Minuten ist wahrlich nicht kundenfreundlich (Vergleich Lokalbahn Endorf – Obing gleicher Preis aber für Hin- und Rückfahrt). Und die gegebenen Infos vor Ort auch sehr dürftig 🙁
Stand 2025
Die Strecke ist teilweise saniert worden und es findet planmäßiger Güterverkehr statt (Augsburger Localbahn / DB). Der Verein Initiative Fuchstalbahn e.V. hat sich 2018 aufgelöst, nachfolgend wurden Sonderfahrten vom Bahnpark Augsburg organisiert. Hinsichtlich einer Reaktivierung des planmäßigen Personenverkehrs gibt es widersprüchliche Meldungen. Nachdem sich die Kreistage der beiden Anrainerlandkreise Landsberg am Lech und Weilheim-Schongau für eine Reaktivierung aussprachen, beauftragte das Bayerische Verkehrsministerium im August 2023 die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) mit der Untersuchung des Fahrgastpotenzial auf der Fuchstalbahn. Ein Ergebnis der Potentialanalyse liegt bis dato (Stand August 2025) noch immer nicht vor.
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Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum
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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF
Erstmals Online publiziert: / page first published 24. August 2015; Seiten-Relaunch 22.8.2025; Letzte Ergänzung / page last modified 22.8.2025